Die Zahl der Bewerber am Ausbildungsmarkt geht ebenso wie die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell zurück. Von Oktober 2020 bis Februar 2021 meldeten sich 294.000 Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern. Das sind 40.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 387.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 37.000 weniger als vor einem Jahr.
Der Ausbildungsmarkt ist im Frühjahr stark in Bewegung. Die Vermittlungen finden oft im Laufe des ersten Halbjahrs statt und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Zahlen von Jahr zu Jahr schwanken. Dieses Jahr jedoch erschwert die Corona-Pandemie den Ausgleich am Ausbildungsmarkt. Einerseits fehlt der persönliche Kontakt durch die Berufsberatung in die Arbeitsagenturen und Jobcenter, und es finden keine größeren Veranstaltungen zur Berufsorientierung persönlich statt. Nicht alle Kontakte und Gespräche können über Telefon oder digitale Zugänge ersetzt werden. Andererseits stehen sowohl Betriebe als auch junge Menschen vor großen Unsicherheiten.
Vorstand und Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit rufen deshalb gemeinsam dazu auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit möglichst viele Betriebe ausbilden und viele junge Menschen eine berufliche Ausbildung absolvieren können. Dazu gibt es fast in allen Regionen digitale und virtuelle Veranstaltungen für Schüler, Eltern und Betriebe.
Die Vorsitzende des Verwaltungsrats Christina Ramb weist auf eine kritische Entwicklung hin: „Es wird immer schwerer, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Jetzt ist eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Partner am Ausbildungsmarkt notwendig, um Unternehmen und ausbildungsinteressierte Jugendliche in den nächsten Monaten zusammenzubringen. Dafür müssen wir die digitalen Zugangskanäle für Jugendliche und Betriebe ausbauen und gezielter nutzen. Wir dürfen auch die arbeitslosen jungen Erwachsenen nicht aus dem Blick verlieren, die ohne Berufsabschluss geblieben sind. Offene Ausbildungsplätze können eine Chance sein, diesen Abschluss in betrieblicher Form nachzuholen.“
Anja Piel, stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, begrüßt die inhaltlichen Erweiterungen im Programm „Ausbildungsplätze sichern“ der Bundesregierung und ergänzt: „Besondere Sorgen bereiten uns allen gemeinsam natürlich die Jugendlichen, die bisher bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgegangen sind, entweder durch die Pandemie oder aus anderen Gründen. Um diese jungen Menschen wirklich zu erreichen, braucht es eine zielgruppengerechte Ansprache auch über Online-Kanäle. Zudem muss der gesamte Baukasten der Förderung gezielt eingesetzt werden, um jungen Menschen Ausbildung zu ermöglichen, sie zu stabilisieren und pandemiebedingten Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. Wir wissen um die besonders kritische Lage in einigen Regionen. Dort kann der Start mit einer außerbetrieblichen Ausbildung eine sinnvolle Brücke in eine spätere betriebliche Ausbildung sein. Dies bedarf einer guten Abstimmung der Sozialpartner vor Ort. Die regionalen Wirtschaftsstrukturen müssen dabei berücksichtigt werden.“
http://www.arbeitsagentur.de
Bundesagentur für Arbeit (BA)
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