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Wirtschaftsbetriebe: Start der neuen Sauberkeits-Kampagne in Duisburg

„Behandle deinen Müll nicht wie den letzten Dreck.
Gib ihm lieber ein Zuhause!“

Von Petra Grünendahl

Wirtschaftsbetriebe starten die neue Sauberkeits-Kampagne in Duisburg. Foto: Petra Grünendahl.
Wem in Corona-Zeiten die Decke auf den Kopf fällt, den drängt es zumindest bei schönem oder trockenem Wetter nach draußen. Den Proviant nimmt man sich entweder mit oder konsumiert Kaffee oder Currywurst & Pommes „to go“. Aber: Nicht jeder entsorgt die Verpackung im Mülleimer oder nimmt sie wieder mit. Die Hinterlassenschaften verschandeln Orte, an denen sich Menschen eigentlich wohl fühlen sollten. Was von Einzelnen unachtsam fallen gelassen wird, muss dann auf Kosten der Allgemeinheit von den Wirtschaftsbetrieben entsorgt werden. Rund 4,2 Mio. Euro habe es im vergangenen Jahr gekostet, nur den „Kleinkram“ zu entsorgen, erzählte Thomas Patermann, Sprecher des Vorstandes der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Wilde Müllkippen seien da noch gar nicht eingerechnet. „Aber dass wir aufräumen, kann immer nur das letzte Mittel sein. Viel besser und am Ende auch günstiger für alle wäre es, wenn jede Person verantwortungsvoll mit den eigenen Abfällen umgeht“, so Patermann. Das bedeute in erster Linie, die aufgestellten Müllbehälter zu benutzen. Oder seinen Müll bis zum nächstgelegenen Behälter mitzunehmen. „So können wir alle mit ganz kleinem Aufwand ganz Großes leisten“, sagte der Vorstandssprecher.

 

Präsentierten die neue Sauberkeits-Kampagne in Duisburg (v. l.): Oliver Vornholt (Kaiserberg Agentur für Markenkommunikation), Thomas Patermann (Wirtschaftsbetriebe Duisburg). Foto: Petra Grünendahl.
Die Idee zu „Behandle deinen Müll nicht wie den letzten Dreck. Gib ihm lieber ein Zuhause!“ ist nicht neu, aber wird jetzt neu gedacht. Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben die Kampagne von 2008 wieder aufgegriffen und mit der Kaiserberg Agentur für Markenkommunikation mit neuen Medien frisch aufgelegt. An einem Graffiti im Rheinpark (Künstler: Marten Dalimot) stellten Thomas Patermann und Oliver Vornholt die neue Kampagne vor. Ziel ist es, mit dem Paket an Maßnahmen möglichst viele Menschen zu erreichen und „positiv“ anzusprechen.

 

Präsentierten die neue Sauberkeits-Kampagne in Duisburg (v. l.): Oliver Vornholt (Kaiserberg Agentur für Markenkommunikation), Thomas Patermann (Wirtschaftsbetriebe Duisburg). Unten links das Straßen-Tattoo. Foto: Petra Grünendahl.
Fünf „Müllies“ personifizieren das Gros solcher kleinen Hinterlassenschaften, die achtlos weggeworfen, nicht nur Kosten verursachen. Sei es die gebrauchte Maske, die gespickt mit Bakterien und Viren vom nächsten Kind aufgehoben wird, die kleine Zigarettenkippe, die das Grundwasser verunreinigt, der Kaugummi, der Pizzakarton, die Getränkedose, die Plastiktüte, der Kaffeebecher, der Hundehaufen und und und … Scheinbar endlos ist die Liste von unliebsamen Dingen auf den Straßen und in den Grünanlagen unserer Stadt. Jede Art von Abfall ist eine Belastung für andere. Und ärgerlich anzusehen für jeden, der seinen Müll dort entsorgt, wo er hingehört: im Müllbehälter, der zumeist nur wenige Schritte entfernt steht.

 

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Graffiti wird über die Artivive App lebendig

Die „Mülllies“ der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Foto: Screenshot.
Extra für diese Kampagne kreiert hat die Agentur so genannte „Müllies“, eine Gruppe aus verschiedenen Abfällen, die traurig dreinblickend überall im Stadtgebiet zu finden sind: Auf großen Werbeplakaten, an einzelnen Treppenaufgängen im Hauptbahnhof, auf Gum-Walls auf den Bahnsteigen oder als Straßen-Tattoo auf den Einkaufsstraßen sind Bernd Becher, Martha Maske, Kai Kippe, Karla Kaugummi sowie Carola & Pommfred Schranke im Einsatz. Traurig sind sie, weil sie von manchem „wie der letzte Dreck behandelt“ und achtlos weggeschmissen werden. Viel mehr, so der Tenor der Kampagne, würden sie sich freuen, dort entsorgt zu werden, wo sie hingehören: in den Müllbehälter.

 

Wirtschaftsbetriebe starten die neue Sauberkeits-Kampagne in Duisburg. Foto: Petra Grünendahl.
Sie machen optisch schon was her und haben echte Hingucker-Qualitäten, mit denen sie Menschen von ihrer Botschaft überzeugen wollen. Außer dem Graffiti im Rheinpark gibt es ein Zweites an der Fußgängerbrücke Landfermannstraße in der Innenstadt. Beide können jeweils vor Ort über die kostenlose App Artivive auf dem Smartphone zum Leben erweckt werden. Als weiteren Hingucker haben die Wirtschaftsbetriebe zum Pressetermin im Rheinpark die Zigarettenkippe als Sitzbank vor dem Graffiti platziert. „Kai Kippe“ wird allerdings nicht auf Dauer im Rheinpark bleiben: Zwei Sitzmöbel in dieser Gestaltung wechseln ihren Standort im Stadtgebiet bis Ende der Kampagne im Herbst 2022 mehrfach.

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Einfach fallengelassen. Foto: Petra Grünendahl.
Auch online kann man den „Müllies“ nicht entkommen: Neben der Webseite machsrein.de sind Aktionen über Facebook und Instagram geplant. Ab dem 17. Mai steht die erste digitale Mitmachaktion in den Startlöchern. „Wir wollen die Menschen spielerisch erreichen“, erklärte Sarah Lampe von der Unternehmenskommunikation der Wirtschaftsbetriebe. Die Kampagne arbeitet mehrsprachig: Neben Deutsch auch in den Sprachen Türkisch, Arabisch, Rumänisch und Bulgarisch.

 
© 2021 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 

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