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Warum steht der Glücksspielstaatsvertrag 2021 in der Kritik?

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Foto: Stock Photo.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde das Online-Glücksspiel viele Jahre lang nicht reguliert. Der Europäische Gerichtshof sah diese Tatsache als Verstoß gegen europäisches Recht. Aus diesem Grund haben die Politiker jetzt nachgebessert. Hier ein paar nähere Betrachtungen zum neuen Glücksspielvertrag 2021.

 
Die Hauptbestandteile vom neuen Glücksspielstaatsvertrag
Wie genau der Glücksspielstaatsvertrag 2021 von den Politikern nachgebessert wurde, ist hier umfangreich recherchiert. Im Detail handelt es sich um die folgenden Hauptbestandteile:

  1. Schutz der Spieler
    Mit Hilfe einer so genannten Sperrdatei soll der Schutz von Spielern und Jugendlichen gewährleistet werden. Diese Sperrdatei hat die Aufgabe, suchtgefährdete Personen zu schützen und enthält Spieler-Daten. Insbesondere Spieler unter 18 Jahren sollen durch die Verbesserung des Jugendschutzes nicht mehr ohne Weiteres an Sportwetten oder Glücksspiel im Internet teilnehmen können. Aus Gründen des Spielerschutzes sollen die Daten der Glücksspiel-Kunden detailliert überwacht werden. Darüber hinaus dürfen maximale Einsätze pro Spieler und Monat einen Betrag von 1.000 Euro nicht überschreiten. Um dieses Limit nicht überschreiten zu können, soll es nicht mehr möglich sein, mehrere Plattformen gleichzeitig zu besuchen.
  2. Casino-Lizenz
    Online-Casino-Betreiber, welche Ihre Angebote legal in Deutschland offerieren möchten, benötigen eine Lizenz. Für die Überwachung des Glücksspiels im Internet soll eine neu eingerichtete Behörde im Bundesland Sachsen-Anhalt verantwortlich sein. Die Anzahl der zu vergebenden Glücksspiel-Konzessionen wird nicht limitiert, lediglich die Vergabe der Lizenzen für die Online-Casinospiele sind begrenzt verfügbar.
  3. Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel
    Aufgrund der Tatsache, dass eine neue Behörde für die Belange rund um Casino und Sportwetten in Sachsen-Anhalt eingerichtet werden musste, sowie der weiteren Tatsache, dass im neuen Glücksspiel-Amt Arbeitnehmer beschäftigt werden, wird das Glücksspiel nicht für viele zusätzliche Steuereinnahmen sorgen. Derzeit wandern 5,3 Prozent von jedem getätigten Spieler-Einsatz in den Online-Casinos an den deutschen Fiskus.
  4. Die Bekämpfung von illegalen Glücksspiel-Anbietern
    Jeder Online-Glücksspiel-Betreiber, welcher seine Dienstleistungen innerhalb der Bundesrepublik im Internet ohne eine gültige Lizenz anbietet, soll von der Glücksspiel-Behörde in Sachsen-Anhalt gesperrt werden. Auf diese Weise haben die Spieler keinen Zugriff auf nicht lizenzierte Glücksspiel-Angebote.

 
Hürden und Stolperfallen
Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 der Bundesrepublik Deutschland enthält trotz umfangreicher Neuerungen immer noch einige Hürden und Stolperfallen. Worum es dabei genau geht, ist hier im Folgenden aufgeschlüsselt.

  1. Verstoß gegen die Menschenrechte
    Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag verstößt durch das Sammeln von Spieler-Daten gegen die Menschenrechte. Darüber hinaus verstößt das neue Gesetz ebenfalls durch das Gleichsetzen aller Spieler gegen Menschenrechte. Bevor der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft treten kann, muss dieser von der EU-Kommission abgesegnet werden. Von hier sowie von dem deutschen Gerichtshof in Karlsruhe wurden bereits Zweifel in Bezug auf die Datensammlung geäußert. Es besteht die Möglichkeit, dass diese weitergegeben werden könnten.
  2. Unfairer Wettbewerb
    Der Wettbewerb in Bezug auf die deutsche Glücksspielerlaubnis ist nicht fair. Glücksspiel-Giganten werden es im Gegensatz zu den kleineren Konkurrenten einfacher haben, die Bedingungen für den deutschen Glücksspielmarkt zu erfüllen und eine Glücksspiel-Lizenz zu erwerben. Für die kleineren Unternehmen ist dies in der Regel aus finanzieller Sicht nicht möglich.
  3. Weniger Einnahmen
    Aufgrund der im Vergleich zu anderen Ländern relativ hohen Abgabepflicht an das Finanzamt in Höhe von 5,3 Prozent werden die Casino-Betreiber gezwungen sein, die Auszahlungsquoten zu verringern. Dadurch sinken die Einnahmen der Betreiber und das legale Betreiben von Glücksspiel in Deutschland wird nicht mehr lukrativ.

 
Warum werden die Casinos ohne Lizenz bei deutschen Spielern beliebt bleiben?
Trotz der Legalisierung werden die Online-Casinos ohne Lizenz bei den deutschen Spielern beliebt bleiben. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

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  • Keine Steuern: In vielen Ländern und Staaten fallen im Vergleich geringere Steuern für die Betreiber an. Aus diesem Grund müssen die Glücksspiel-Betreiber in diesen Zonen die Auszahlungsquoten nicht verringern. Damit haben die Spieler höhere Möglichkeiten auf hohe Gewinne.
  • Mehr Vorteile: Spieler haben in den Online-Casinos ohne Konzession größere Vorteile. Bei BonusSurfer.com besteht beispielsweise die Chance, aufgrund von höheren Auszahlungsraten höhere Gewinne zu erzielen.
  • Keine Einschränkungen für Einzahlungen: Online-Casinos außerhalb von Deutschland haben allerdings weitere Vorteile zu bieten. Zum Beispiel gibt es in diesen virtuellen Spielhallen keine Einzahlungslimits und sie eignen sich damit idealerweise nicht nur für die High Roller.
  • Jederzeit und von überall Zugriff: Im Gegensatz zu den legalisierten Online-Casinos in Deutschland ist es bei den Konkurrenten im Ausland möglich, jederzeit und überall Zugriff auf die Glücksspiel-Dienstleistungen der Betreiber zu

 
Glücksspiel-Unternehmen könnten den deutschen Markt verlassen
Mit Inkrafttreten des deutschen Glücksspielstaatsvertrages besteht durchaus die Möglichkeit, dass eine Vielzahl der Betreiber den deutschen Markt verlässt. Dies kann in den folgenden Faktoren begründet sein:

  • Glücksspiel-Betreiber, welche ihre Dienstleistungen legal in Deutschland anbieten und gegen das Gesetz verstoßen, müssen den entsprechenden Kunden eingezahlte Beträge bzw. Verluste erstatten. Dies kann zu enormen Kosten durch die Inanspruchnahme der Justiz führen.
  • Für die Spielautomaten oder Online-Poker dürfen die Glücksspielbetreiber in Deutschland keine Werbung im Radio oder Fernsehen in der Zeit von täglich 6:00 Uhr bis 21:00 Uhr schalten. Dadurch fehlen den Online-Casinos zum Teil Millioneneinnahmen.

 
Fazit
Nun kann man abschließend der Ansicht sein, dass der deutsche Glücksspielstaatsvertrag 2021 nachgebessert werden sollte. Die jetzige Fassung verstößt nicht nur gegen den Datenschutz, sondern ebenfalls gegen die internationalen Menschenrechte. Das neue deutsche Glücksspiel-Gesetz sollte sich darauf fokussieren, jedem Spieler, welcher Casino-Games genießen möchte, zu ermöglichen. Dies geschieht mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 allerdings nicht. Im Gegenteil. Sollte sich dieses Gesetz tatsächlich durchsetzen, wird sicherlich eine Vielzahl internationaler Online-Casinos den deutschen Markt verlassen. Darüber hinaus verlieren die deutschen Spieler durch das Sammeln von persönlichen Daten die Anonymität beim Spielen.
cms
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