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Hamborn: Duisburger Verein erhält Landes-Heimat-Preis 2021

Rathaus Hamborn. Foto: Petra Grünendahl.
Der Heimatverein Hamborn e.V. gehört zu den Trägern des diesjährigen Heimat-Preises NRW. Sein Projekt „Aspekte jüdischen Lebens im Duisburger Norden zwischen Industrialisierung und bürgerlicher Gesellschaft – Einst und Jetzt“ wurde in der Kategorie „Geschichte und Herkunft sichtbar machen“ ausgezeichnet. NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach hat den Preis überreicht.

Das Duisburger Projekt befasst sich mit der bisher weitgehend unbeachteten Aufbauleistung von Juden im Duisburger Norden. Jüdisches Leben, das es seit dem Mittelalter dort gegeben hat, das in der NS-Zeit ausgelöscht wurde und jetzt – zumindest vereinzelt – zu neuem Leben erwacht. Hierbei handelt es sich um eine Initiative, die besonders viele Aspekte der Entstehung von Heimat aufgreift – und zwar im Duisburger Norden, einem urbanen Raum, der nach wie vor auch mit negativen Zuweisungen zu kämpfen hat. Bei dem Projekt geht es darum, zu zeigen und spannend zu vermitteln, welche Kräfte neben der bekannten Geschichte von Kohle und Stahl sonst noch zur Entwicklung des Bezirks beigetragen haben, der viel mehr Menschen Heimat ist, als von Außenstehenden oft angenommen. Ideengeber des Projekts ist der noch junge, erst 2011 gegründete Heimatverein Hamborn. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und rasante Entwicklung des Stadtbezirks zu erforschen, zu veröffentlichen und – vor allen Dingen – spannend zu vermitteln. Mit Veranstaltungen, Führungen und einer Ausstellung will der Verein spannend vermitteln, welche Kräfte neben der bekannten Geschichte von Kohle und Stahl sonst noch zur Entwicklung des Duisburger Bezirks beigetragen haben.

Begründung der Jury
Das Projekt „Aspekte jüdischen Lebens im Duisburger Norden“ bietet zum einen einen anspruchsvollen Mix aus Veranstaltungen. Dazu gehören

  • Fachvorträge zu bisher unbeachteten Themen der Stadtentwicklung
  • Lebendige Führungen durch die Stadtteile vor Ort
  • Und schließlich die Umwandlung einer früheren Brotfabrik in Duisburg-Beek zu einem (neuen) Nukleus heimatlicher Aktivitäten. Dazu gehören u. a. ein Schulprojekt mit der Gesamtschule Beek, in dem die Historie der Heimat Duisburg beleuchtet wird, und ebenso Infoveranstaltungen sowie Konzerte
  • Ein Highlight ist die Ausstellung „Jüdisches Leben im Norden Duisburgs vom Mittelalter bis in die Gegenwart“ in der alten Brotfabrik.

Zum anderen macht das Projekt in besonderer Weise deutlich, wie breit das Thema Heimat sein kann und welche Dimensionen es umfasst, wenn es aus einer zugewandten und zugleich kritischen Perspektive beleuchtet wird. Heimat steht im 21. Jahrhundert für Vielfalt. Mit diesem Projekt wird dies in besonderer Weise sichtbar. Es leistet zudem einen besonderen Beitrag im Gedenkjahr zu „1.700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland“.

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Unter dem Motto „#NRWheimatet“ bewarben sich in 220 Kommunen Projekte und Vereine um die lokalen Heimat-Preise. Aus den jeweiligen Siegerprojekten wählte eine Fach-Jury des Landes die sieben Preisträger des Landes-Heimat-Preises 2021 aus. Sie erhalten jeweils 8.000 Euro bzw. 4.000 Euro (Sonderpreise). Weitere Informationen zum Heimat-Preis und dessen Beantragung finden Sie auf der Homepage des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen unter www.mhkbg.nrw.
NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
Foto: Petra Grünendahl

 

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