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Immer mehr Deutsche legen ihr Geld an

Normalerweise ist Deutschland kein Land der Anleger und Trader. Im internationalen Vergleich lassen die Deutschen ihr Geld tendenziell eher auf einem Girokonto, als es in Aktien, Anleihen, Kryptowährungen oder andere Investitionen zu stecken. Dadurch entgehen vielen Sparern lukrative Renditen, da Geld auf einem Girokonto inzwischen kaum noch Zinsen abwirft.

Allerdings ist die Zahl der Privatanleger in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Woran liegt das und sieht wie die Zukunft aus?

Einfacher Zugang als treibende Kraft

Foto: Gerd Altmann / pixabay.
Früher musste man ein Konto bei einer speziellen Bank eröffnen, um mit Aktien, Kryptowährungen oder ähnlichem handeln zu können. Viele Sparkassen, Volksbanken und andere kleine Banken boten gar keine Aktiendepots an. Und wenn eine Bank die Depots doch anbot, so meist nur für sehr hohe Gebühren. Außerdem war die Auswahl in der Regel auf einige vorgefertigte Investmentsfonds der Bank beschränkt, Einzelaktien konnten oft gar nicht gekauft werden. Das ist inzwischen anders.

Interessanterweise brachte nicht das Internet den Umschwung. Man sollte meinen, dass mit dem Aufstieg des Internets doch auch der Einstieg in die Finanzmärkte deutlich einfacher geworden sein sollte. An sich war das auch der Fall, für viele Deutsche war das aber noch nicht genug. Erst mit der Einführung von Apps, die das Investieren um einiges leichter und fast schon intuitiv gemacht haben, fingen die deutschen Sparer vermehrt an, sich für das Thema Aktien, Börse und Investieren zu interessieren. Seit 2019 hat sich die Menge der Aktiensparer unter den Deutschen laut dem deutschen Aktieninstitut enorm erhöht. In der Altersgruppe 14 – 29 Jahre gab es von 2019 bis 2020 einen Zuwachs von 67 Prozent, in der Altersgruppe 30 – 39 Jahre waren es 34 Prozent. Auch in den Altersgruppen 40 – 49 und 50 – 59 wurde ein Zuwachs von jeweils 31 Prozent verzeichnet. Insgesamt investierten 2020 über 12 Millionen Deutsche ihr Geld in Aktien, während es 2019 nur circa 9 Millionen Anleger waren.

Foto: Csaba Nagy / pixabay.
Neben Aktien sind auch sogenannte Differenzkontrakte, im Englischen auch als Contracts for Difference oder CFDs bekannt, in den letzten Jahren immer beliebter geworden. CFDs werden für nahezu jede Anlageklasse angeboten: Aktien, Rohstoffe, Kryptowährungen, Devisen und Indizes können durch CFDs gehandelt werden. Bei CFDs kann ein Anleger von der Wertentwicklung eines Investments, z. B. Gold, profitieren, ohne dieses wirklich zu besitzen. Man besitzt lediglich einen „Contract for Difference“, die Differenz zwischen Einstiegskurs und Verkaufskurs ist dann der Gewinn. Ein Beispiel: Wenn ein Anleger einen CFD für 100 Euro auf Apple Aktien kauft und die Aktie sich verdoppelt, dann kann der Anleger den CFD für 200 Euro verkaufen und hat die Differenz (in diesem Fall 100 Euro) als Gewinn seiner Investition.

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Solche CFDs können inzwischen auf vielen verschiedenen Plattformen gehandelt werden, die Apps und Browser-Versionen anbieten, sodass man von überall Zugang zu seinem Konto und seinen Anlagen hat. Durch die steigende Konkurrenz zwischen den Anbietern sind die Gebühren in den letzten Jahren ebenfalls gesunken.

In diesem Fall ist es scheinbar der Fall, dass aus dem umfangreichen Angebot eine Nachfrage der sonst sehr börsenscheuen Deutschen entstanden ist. Natürlich ist das Handeln mit Aktien, CFDs, Kryptowährung und jede Art von Investition und Spekulation immer mit gewissen Risiken verbunden. Allerdings entscheiden sich die Deutschen dennoch vermehrt für den Handel.
Fotos: Gerd Altmann (1), Csaba Nagy (1) / beide pixabay

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