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Städtebauförderung für Duisburg: Ministerin Scharrenbach übergibt Förderbescheide an Oberbürgermeister Link

Förderbescheide im Rahmen der NRW-Städtebauförderprogramme „Lebendige Zentren“ und „Sozialer Zusammenhalt“

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, übergibt die Förderbescheide an Oberbürgermeister Sören Link (l.) und Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne (r.). Fotos: Uwe Köppen / Stadt Duisburg.
Das Land NRW fördert im Rahmen der Städtebauförderprogramme „Lebendige Zentren“ und „Sozialer Zusammenhalt“ drei Projekte in Duisburg. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, hat die Förderbescheide persönlich an Oberbürgermeister Sören Link übergeben.

Die Ministerin brachte zu ihrem Besuch im Duisburger Rathaus rund 2,37 Millionen Euro mit nach Duisburg, aufgeteilt auf drei Förderbescheide, welche die Maßnahmen „Umbau Kuhlenwall“ (Volumen 1,52 Millionen Euro), „Ortsteilmanagement und Quartiersarchitekt, Bürgerbeteiligung im Stadtteil Hochfeld“ (Volumen 673.000 Euro) sowie „Umgestaltung Hochfelder Markt“ (Volumen 178.000 Euro) beinhalten.

Oberbürgermeister Sören Link nahm die Bescheide erfreut entgegen: „Das sind gute Nachrichten zur richtigen Zeit. Die Bewilligung neuer Projekte und die Fortsetzung der Förderung der in den vergangenen Jahren begonnenen Maßnahmen hilft uns sehr bei der weiteren städtebauliche Entwicklung der Stadt Duisburg.“

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, übergibt die Förderbescheide an Oberbürgermeister Sören Link (l.) und Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne (r.). Fotos: Uwe Köppen / Stadt Duisburg.

Ministerin Ina Scharrenbach: „In diesen Zeiten ist die Städtebauförderung ein Mutmacher und Impulsgeber für Solidarität und Zusammenhalt. Auch Duisburg war durch die Corona-Pandemie stark gefordert. Die Gelder für die Städtebauförderung sind deshalb jetzt ein wichtiges Zeichen. Mit den Mitteln möchten wir Dusiburg dabei helfen, jetzt wieder richtig durchzustarten.“
Der Umbau der Achse Kuhlenwall ist eine Maßnahme des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt, das auf dem „Masterplan Innenstadt“ von Foster basiert und voraussichtlich 2022 beginnen soll.

Die Gesamtmaßnahme „Sozialer Zusammenhalt Duisburg-Hochfeld“ umfasst einen Zeitraum von 2021 bis einschließlich 2029. Für diesen Zeitraum sind Projekte, die mit Städtebaufördermitteln unterstützt und umgesetzt werden sollen, in Höhe von rund 65 Millionen Euro vorgesehen.

Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne betont: „Im Rahmen der verschiedenen Städtebauförderprogramme wurden und werden in Duisburg viele wichtige Projekte realisiert, welche deutlich und nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität in den Zentren und Quartieren beitragen. Umso mehr freue ich mich, dass die Bezirksregierung die Stadt Duisburg bei ihren Vorhaben weiterhin verlässlich unterstützt“.

Durch diese Förderung konnten bereits verschiedene Bereiche in der Innenstadt wie der Portsmouthplatz oder der Kantpark erneuert und aufgewertet werden. Auch die begonnene Umgestaltung des Ostausgangs am Duisburger Hauptbahnhof sowie der voraussichtlich ab Herbst folgende Umbau des Calaisplatzes werden durch Städtebaufördermittel mitfinanziert.

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Hintergrunddetails zu den drei geförderten Projekten:

 

 
1. Integriertes Handlungskonzept Innenstadt (IHI)- Maßnahme Kuhlenwall
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 1,9 Mio. Euro, davon gibt das Land 80 % Förderung (ca. 1,5 Mio. Euro). Mit einer Zuwendung ist eine Umsetzung der Baumaßnahme in ab 2022 geplant und die Fertigstellung in 2024.

  • Der Umbau der Achse Kuhlenwall ist eine Maßnahme des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt (2013), das auf dem „Masterplan Innenstadt“ von Foster basiert.
  • Mit Unterstützung durch die Städtebauförderung konnten bereits verschiedene Stadträume in der Innenstadt wie der Portsmouthplatz, Abriss und Archäologie Mercatorviertel oder der Kantpark erneuert und aufgewertet werden.
  • Der Umbau HBF Osteingang ist Mitte Juni gestartet, der Umbau Calaisplatz folgt voraussichtlich ab Herbst 2021
  • Der Kuhlenwall wurde als letzte Maßnahme für die Innenstadt des aktuellen IHI zum STEP 2021 beantragt.
  • Der Kuhlenwall stellt eine wichtige Verbindung zwischen der Fußgängerzone, der Königstraße und dem Innenhafen dar, wird jedoch derzeit seiner Funktion nicht gerecht.
  • Für den Planungsraum wurden eine Öffentlichkeitsbeteiligung und ein Realisierungswettbewerb mit mehreren Landschaftsarchitekten durchgeführt.
  • Das Büro POLA aus Berlin wurde durch eine Jury als Gewinner ausgewählt, dessen Entwurf zur Städtebauförderung angemeldet und anschließend umgesetzt werden soll.
  • IHI 2.0 in Vorbereitung -> u.a. Schwerpunkt Umstrukturierung Altstadt.

Das IHI definiert folgende Zielsetzungen für den Kuhlenwall zwischen Kuhtor und Innenhafen:

  • Funktionsfähigkeit der Verbindung zwischen Handelslage & Innenhafen herstellen
  • Verbesserung der Nahmobilität
  • Verbesserung der Grünwegeverbindung
  • Aufwertung des öffentlichen Raums
  • Stadtgeschichte (Stadtmauer) erlebbar machen

 

Planung für den Kuhlenwall – Wettbewerbsgewinner POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin
Der Siegerentwurf des Berliner Landschaftsarchitekturbüros POLA Landschaftsarchitekten überzeugt mit seiner strategischen Auseinandersetzung mit dem Gesamtraum zwischen Kuhtor und Innenhafen. Der Kuhlenwall soll künftig als eine durchgehende, lineare Grünachse ausgebildet werden. Es wird eine intuitiv wahrnehmbare, durchgängige Hauptwegeverbindung entlang der Grünachse definiert und gleichzeitig werden die notwendigen Querverbindungen, beispielsweise zu dem angrenzend entstehenden Mercatorviertel, hergestellt. Unter den Bestandsplatanen im südlichen Abschnitt zwischen Kuhtor und Kuhlenwallkarree wird eine Promenade als ruhiger Aufenthaltsraum ausgebildet, die gleichzeitig einen attraktiven Auftakt von der Fußgängerzone in Richtung Innenhafen bildet. Die gesamte Grünachse wird durch kleinere Aufenthaltsbereiche strukturiert. Die Fragmente der historischen Stadtmauer im nördlichen Bereich werden eingebettet in gerade Rasenflächen und räumlich erlebbar gemacht. Der Verlauf der Stadtmauer wird durch eine bodenbündige Intarsie nachgezeichnet, sodass es dem Entwurf gelingt eine Verbindung zwischen Kuhtor, Schäferturm und den Fragmenten am Kuhlenwall bis zum Innenhafen herzustellen.

 

 
2. Hochfelder Markt
Projektstatus: in Bearbeitung, Fertigstellung Mitte 2022.
Kosten: Gesamtkosten ca. 2,1 Mio. Euro; Förderung (90 %) ca. 1,7 Mio. Euro).

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Maßnahmenbeschreibung:
Die geplante Umgestaltung des Hochfelder Marktplatzes stellt einen wichtigen Baustein in der Entwicklung des Ortsteils Duisburg-Hochfeld dar. Als einer der größten Wochenmärkte Duisburgs ist der Marktplatz an den Markttagen belebter Anziehungspunkt über die Grenzen des Ortsteils hinaus. An den marktfreien Tagen weist der ca. 7.500 m² große Platz eine nur sehr eingeschränkte Aufenthaltsqualität auf.

Der Marktplatz ist an den beiden Wochenmarkttagen Ort des Handels und Treffpunkt für Menschen unterschiedlichster Herkunft. Diesen Ort der Begegnung und Durchmischung gilt es durch eine ansprechende Ausstattung zu stärken. Die Bespielung des Platzes steht dabei im engen Zusammenhang mit der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule, die als öffentlicher Bildungsstandort einen wichtigen Anziehungspunkt für Kinder und Erwachsene im Ortsteil darstellt. Architektonisch bildet das imposante zweigeschossige Schulgebäude die westliche Platzkante des Marktplatzes. Die Maßnahme umfasst eine Neuzonierung der Platzfläche mit entsprechender Erneuerung der Bodenbeläge, Überarbeitung des Baumbestandes und der Schaffung von Aufenthaltsbereichen.

Im Verlauf der Projektumsetzung stellte die Einbeziehung der Trautenaustraße eine sinnvolle Ergänzung zur geplanten Umsetzung der Umgestaltung des Hochfelder Markts dar. Die zwischen der Grundschule und dem Marktplatz gelegene Straße stellt eine Barriere zwischen Markt und Schule dar und beeinflusst das städtebauliche Bild im negativen Sinne. Um die an dieser Stelle bestehende Barriere abbauen und die Nutzungen von Marktplatz und Schulhoffläche noch stärker miteinander verknüpfen zu können, werden zusätzliche Fördermittel in Höhe von 178.000 Euro zur Verfügung gestellt.

 

 
3. Ortsteilmanagement und Quartiersarchitekt*in sowie Neighbourhood Branding und Image-Kampagne
Projektstatus: In Vorbereitung, Projektstart voraussichtlich Anfang 2022.
Kosten: Gesamtkosten ca. 3,2 Mio. Euro; Förderung (80%): ca. 2,5 Mio. Euro.
Zeitschiene: Umsetzung Anfang 2022 bis voraussichtlich 2029

Maßnahmenbeschreibung:
Die Gesamtmaßnahme „Sozialer Zusammenhalt Duisburg-Hochfeld ‚Rheinwärts – Ankommen, Leben, Begegnen‘“ umfasst einen Zeitraum von 2021 bis einschließlich 2029. Für diesen Zeitraum sind Projekte, die mit Städtebaufördermitteln unterstützt und umgesetzt werden sollen, in Höhe von ca. 65 Mio. Euro vorgesehen. Zudem werden weitere Projekte außerhalb der Städtebauförderung über andere Förderzugänge oder durch gänzlich private Initiativen in Hochfeld umgesetzt. Dazu gehören die Modernisierung des City-Wohnparks, die Umsetzung des Großprojektes „RheinOrt“, in welchem ein komplett neues Stadtquartier in Nahtlage zum RheinPark und Rhein auf einem ehemals industriell genutzten Arial entstehen wird sowie die Austragung der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027.

Die Gebietskulisse Duisburg-Hochfeld ist geprägt durch die langjährige und intensive Arbeit des bisherigen Ortsteilmanagements. Vor dem Hintergrund einer organisatorischen Umstrukturierung beendet das derzeitige Ortsteilmanagement seine Arbeit vor Ort bis Ende des Jahres 2021. Zum STEP 2021 hat die Stadt Duisburg Fördermittel für die Fortführung eines Ortsteilmanagements beantragt. Das Ortsteilmanagement bündelt sämtliche gebietsbezogenen Aktivitäten und sichert durch wichtige Netzwerkfunktionen die Einbindung von lokalen Akteuren, Institutionen, Vereinen, Gewerbetreibenden und relevanten Behörden bei der Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes in Hochfeld ab. Das Ortsteilmanagement fungiert so und durch spezifische Angebote als Anlaufpunkt, Ansprechpartner und Mediator von Bürgern und Akteuren. Eine wichtige Zielgruppe in Hochfeld sind die aus Südosteuropa zugewanderten Menschen. Dies erfolgt u. a. durch die Präsenz vor Ort über das zentral im Programmgebiet gelegenes Ortsteilbüro Hochfeld.

 

Als eine Neuerung wird dem Ortsteilmanagement eine*n, für Hochfeld spezifisch zuständigen Quartiersarchitekt*in zur Seite gestellt. Dabei sind die Unterstützung bei der Behebung städtebaulicher Mängel und die Verbesserung der Wohnumfeldqualität zentrale Aufgaben der*des Quartiersarchitekt*in. Im Fokus stehen Beratungsleistungen, die Aufwertung von Fassaden und (Innen-) Hofbereichen über das begleitende Programm und die Mitarbeit an der Behebung der Probleme mit stark vernachlässigten Immobilien, sogenannten Problemimmobilien.

Neben dem Ortsteilmanagement und dem Quartiersarchitekten wird zudem 2022 ein sogenanntes Neighbourhood Branding mit anschließender Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt werden. Das Projekt soll in einem dreistufigen Verfahren

  • erstens auf Basis eines sogenannten Neighbourhood Brandings unter intensiver Beteiligung der Akteurslandschaft die Charakteristika Hochfelds erfassen,
  • und zweitens auf Basis dieser Erkenntnisse ein Konzept zur integrierten Imagekampagne mit Strategie zur anschließenden operativen Umsetzung entwickeln.

Die operative Umsetzung der Image-Kampagne erfolgt im dritten Schritt durch das Ortsteilmanagement und soll eine nachhaltige Verbesserung der Außenwahrnehmung Hochfeldes herbeiführen sowie die Identifikation der Menschen mit ihrem Ortsteil stärken.

Mit dem durch die Ministerin überreichten Förderbescheid und der damit zugesicherten Fördersumme von 673.000 Euro ist der Projektstart und die Finanzierung dieser wichtigen Maßnahmen für die kommenden zwei Jahre gesichert.
Stadt Duisburg
Fotos: Uwe Köppen

 

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