Flaggenhissung am Rathaus, Demonstration mit Abschlusskundgebung vor dem Stadttheater, Regenbogenflaggen in der Innenstadt, Beleuchtung der Five Boats und des Stadtwerketurms. Dies sind nur einige Merkmale des diesjährigen CSD Duisburg.
Zum diesjährigen CSD Duisburg, der trotz Corona wieder stattfinden kann, wird zwar kein Straßenfest organisiert werden können, jedoch wollen die Veranstalter mit einer Demonstration vom Rathaus aus und einer Abschlusskundgebung vor dem Stadttheater zeigen, dass Duisburg bunt und vielfältig ist.
Unter dem Motto: „Queeres Leben braucht Platz – vor Ort und im Grundgesetz“ wollen wir darauf aufmerksam machen, dass die Forderungen nach einem Queeren Zentrum in Duisburg (im Jahr 2018 an Herrn Stadtdirektor Murrack überreicht) noch ihre Berechtigung haben. Die Szene hat unter Corona besonders gelitten und benötigt gerade in diesen Zeiten einen festen Anlaufpunkt. Gerade die homo- und transphoben sowie teilweise rechtsradikalen Kommentare in den Sozialen Medien zu unserer Veranstaltung haben uns deutlich gemacht, wie wichtig es ist, in Duisburg für Akzeptanz einzutreten und der LSBTIQ-Community eine stabile Unterstützung zukommen zu lassen. „Offen homophobe Kommentare wie: „Wer braucht so perverse Kreaturen?“ Oder: „Alles Kinderschänder“, sind nur einige Kommentare, die der Verein über seine sozialen Medien erhält. Umso wichtiger ist es, dass wir nun endlich hier in Duisburg vorankommen und der LSBTIQ-Community ein Zentrum anbieten können, das Beratung, Treffmöglichkeiten und kulturelle Veranstaltungen in einem sicheren Raum anbieten kann“, so Christian Karus (Vorstand DUGay e. V.)
Der Verein DUGay ist gerade dabei, mit einer Umfrage unter Duisburger Einrichtungen den Bedarf nach einem LSBTIQ-Zentrum, offiziell begleitet durch den LSVD NRW, durchzuführen und so den Bedarf in Duisburg statistisch zu untermauern. „Ist der Bedarf da, so ist es die Aufgabe der Kommune, entsprechende Angebote vorzuhalten“, so Christian Karus. Auf der anderen Seite braucht queeres Leben aber auch Platz im Grundgesetz. Zentrale Forderungen nach Änderungen in §3 des Grundgesetztes, Änderungen des Transsexuellengesetzes oder noch juristische Hürden bei der Bildung von Regenbogenfamilien machen deutlich, dass sich auch auf Bundesebene noch viel bewegen muss im Sinne einer vollkommenen Akzeptanz und Gleichstellung.
Die Demonstration startet am 31. Juli nach dem Hissen der Regenbogenflagge durch OB Sören Link um 12 Uhr am Rathaus und mündet gegen 13.30 in die Abschlusskundgebung vor dem Stadttheater. Angeführt wird die Demonstration von drei 3x6m großen Flaggen: Der Regenbogenflagge, der Trans-Flagge und der Intersex-Flagge. Damit wird für alle sichtbar, dass Duisburg bunt und vielfältig ist. Auf der Abschlusskundgebung auf den Stufen des Stadttheaters werden Herr Christian Karus (Vorstand DUGay e.V.), Herr Stefan Delwo (SPD Duisburg), Frau Marie Schellwat (Aidshilfe Duisburg-Kr.Wesel) und Frau Isabell Schneider (LAG Lesben NRW) sprechen. Abgeschlossen wird die Kundgebung wie in jedem Jahr mit der Schweigeminute und einer Luftballonaktion.
Begleitet wird der diesjährige CSD von der Aktion „Rainbow your City“. Hierzu sind die Geschäfte in der Duisburger Innenstadt vom CSD-Verein und der IHK Duisburg kontaktiert worden und ihnen wurde angeboten, kostenlos Regenbogenflaggen zur Verfügung zu stellen, um zum CSD die Innenstadt in Regenbogenflaggen zu tauchen. Leider wurde das Angebot von den Geschäftsinhabern so gut wie nicht angenommen. Wie in jedem Jahr zeigt die BKK Novitas im Innenhafen mit der Beleuchtung der Five Boats in Regenbogenfarben wieder ihre Unterstützung und auch der Stadtwerketurm wird in diesem Jahr in Regenbogenfarben erstrahlen. Auch zahlreiche Regenbogenflaggen hängen schon in der Duisburger Innenstadt, so z.B. wieder am Wyndham Hotel Duisburger Hof. „Wir hoffen, dass noch viele andere Zeichen der Solidarität und Unterstützung zum CSD in Duisburg zu erkennen sind“, so Christian Karus.
DUGay e.V.
Foto: Jasmin Sessler / unsplash
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