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Erfolg für den Arterhalt: Nachwuchs im Zoo Duisburg bei hochbedrohter Tierart

Aquarien-Team des Zoo Duisburg gelingt die Nachzucht des Loiselle-Madagaskarbuntbarsches. Europaweit ist es erst der zweite Zuchterfolg der gefährdeten Fischart. Die Rolle von Zoos als Zufluchtsort für bedrohte Tierarten wird einmal mehr deutlich.

Loiselle-Madagaskarbuntbarsch. Foto: J. Tegge / Zoo Duisburg.
Er lebt nur in einem kleinen Verbreitungsgebiet im Nord-Osten Madagaskars und gilt als stark gefährdet: Der Loiselle-Madagaskarbuntbarsch (Ptychochromis loisellei). Die Bestände der unscheinbaren Fischart nehmen stetig ab. Nun ist dem Zoo Duisburg ein wichtiger Erfolg gelungen.

Madagaskar – die Insel vor der Küste Afrikas beheimatet unzählige seltene Tier- und Pflanzenarten. Viele von Ihnen sind vom Aussterben bedroht. Brandrodung für die Landwirtschaft, das unkontrollierte Abholzen des Regenwaldes für Feuerholz und die Produktion von Holzkohle führen unter anderem dazu, dass immer mehr ursprünglicher Regenwald gerodet und unwiederbringlich zerstört wird. Die Folge: Das Ökosystem kommt aus dem Gleichgewicht, Seen und Flüsse trocknen aus, der Lebensraum zahlreicher Fischarten schwindet. Und somit auch die Heimat des Loiselle-Madagaskarbuntbarsches.

Erst als zweitem Zoo in Europa gelang dem Duisburger Aquarienteam nun die Zucht dieser unscheinbaren Tiere. Weit über 50 Jungfische schwimmen derzeit in einer extra für sie hergerichteten Zuchtanlage hinter den Kulissen umher. „Das ist ein großer Erfolg – für uns als Zoo, sowie für den Schutz dieser Tierart“, freut sich Maik Peschke. Der Revierleiter des Aquariums betreut die Gruppe Losielle-Madagaskarbuntbarsche seit ihrer Ankunft im vergangenen Jahr. Damals reisten 11 Tiere aus dem Zoo Köln an den Kaiserberg, die in Duisburg den Grundstein für den Aufbau der neuen Zuchtgruppe legten. „Wir sind Teil des europäischen Netzwerkes zur Erhaltung madagassischer Fischarten und tragen mit der Haltung und Zucht aktiv dazu bei, stabile Reservepopulationen unter geschützten Bedingungen zu etablieren“, so Peschke weiter.

Neben den Loiselle-Madagakskarbuntbarschen leben noch zwei weitere, stark gefährdete Fischarten der Insel Madagaskar in Duisburg: Der Magarahara-Buntbarsch gilt als seltenster Fisch der Welt und auch der Madagaskar-Ährenfisch ist durch Lebensraumzerstörung stark betroffen. „Umso erfreulicher ist es, das es vor einigen Wochen Nachwuchs bei den Madagaskar-Ährenfischen gab“, berichtet Maik Peschke stolz.

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Für das Duisburger Zoo-Team steht es außer Frage, dass der Loiselle-Madagaskarbuntbarsch, der Mangarahara-Buntbarsch und der Madagaskar-Ährenfisch ohne das Engagement der Zoos verloren wären. Denn die Bedingungen im ursprünglichen Lebensraum verschlechtern sich dramatisch. Das verdeutlicht einmal mehr, dass Zoos wichtige Archen für Tierarten sind, die im ursprünglichen Lebensraum vom Menschen verdrängt wurden. Zugleich machen zahlreiche erfolgreiche Wiederansiedlungen verschiedensten Tierarten Hoffnung für die Zukunft.

Zoo Duisburg
Der Zoo Duisburg wurde 1934 auf einer Fläche von 4 Hektar eröffnet. Schon 1937 wurde der Tierpark am Kaiserberg auf 8 Hektar erweitert. Der Zoo Duisburg präsentiert als wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Garten Tiere in einem großzügigen, tiergerechten und naturnah gestalteten Umfeld. In Anlehnung an die Welt-Zoo und Naturschutzstrategie verfolgt der Zoo Duisburg vier Kernziele: Erhaltungszucht, Wissensvermittlung, Forschung und – für die Besucher – Erholung. Bekannt ist der Zoo für sein Delfinarium und die in Deutschland erste dauerhafte und lange Zeit einzige Haltung und bis heute einzige Zucht von Koalas. Daneben werden zahlreiche zoologische Raritäten gehalten, wie z. B. Riesenotter oder ein Amazonasdelfin aus Südamerika, Bärenstummelaffen und Pinselohrschweine aus Afrika, Fossas aus Madagaskar, Nebelparder aus Asien oder Wombats aus Australien. Der Zoo Duisburg ist ein Tochter-Unternehmen der Stadt Duisburg.
www.zoo-duisburg.de
Zoo Duisburg
Foto: J. Tegge / Zoo Duisburg

 

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