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KUBIKK in der Altstadt von Duisburg: Suchhunde trainieren für den Ernstfall

Umbauarbeiten laufen, aber bevor die Kubikk im neuen Glanz erstrahlt, trainieren Suchhunde hier für den Ernstfall

Australian_Shepherd_Lani_riecht_am_Geruchsartikel. Foto: Suchhundezentrum Ruhr / Suchhundeinsatz e. V.
Seit einiger Zeit brennt wieder Licht im Kubikk, dem ehemaligen C&A Warenhaus in der Duisburger Fußgängerzone. Neben dem Rückbau der Rolltreppen sind bereits die Schaufenster wieder mit einer Kunst-Ausstellung der Duisburger KünstlerInnen: Dmitrij Surkov, Angelika Ruckdeschel, Ulla Bonn-Engler, Michael Werk, Kate Ross, Cho Arte, der Modistin Susanne Arnken, sowie Gabi Schwarz, Arno Bortz und Ralf Lüttmann in Kooperation mit dem gegenüber liegenden Knüllermarkt bespielt und die Balkone begrünt. Der erste Mieter, die MyWellness GmbH bereitet ihre Fläche für den Ausbau vor.

Doch bevor weitere umfangreiche Umbau-Maßnahmen starten, fand hier eine ganz besondere Veranstaltung statt: Acht Mensch-Hund-Teams des Suchhundezentrums Ruhr und des Vereins Suchhundeinsatz e.V. aus Essen trafen sich, um in der besonderen Location für den Ernstfall zu trainieren. Die Suchhunde werden in der Menschen- und Tiersuche ausgebildet. Dabei verfolgen sie immer einen individuellen Geruch anhand eines Geruchsartikels. Hergestellt wurde der Kontakt zum Eigentümer durch Thomas Kanitz, Geschäftsführer der MyWellness GmbH, einem der neuen interessanten Mieter im Kubikk.

Australian_Shepherd_Lani_sucht eine versteckte Person. Foto: Suchhundezentrum Ruhr / Suchhundeinsatz e. V.
Das bereits 1984 erbaute Gebäude, dass nun vollständig leer ist, bot den Suchhunden, auf über 15.000 Quadratmeter über 7 Etagen verteilt, ganz besondere Herausforderungen. „Es ist kein leichtes Suchgebiet für die Hunde.“ verrät Mandy van den Borg, Inhaberin des Suchhundezentrums Ruhr und Vorsitzende des Vereins Suchhundeinsatz e.V. „Allein durch die ausgebauten Rolltreppen in der Mitte des Gebäudes verteilen sich die zu suchenden Gerüche über alle Etagen. Hinzu kommen riesige Keller und Techniketagen mit Lüftungsanlagen, hohe Stufen, über die die Hunde nicht hinwegsehen können und jede Menge Luftbewegung durch das ganze Haus. Die Hunde haben hier ordentlich zu tun.“

in der Natur unterwegs. In einem Gebäude zu trainieren, das stellt die Hunde nochmal vor ganz neue Herausforderungen. Das schult die feine Nase der Einsatzhunde besonders und ist ganz nebenbei eine großartige Abwechselung.“

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Natürlich kommen sie auch jetzt noch sicher ans Ziel. Nach sechs Stunden Training verlässt die Gruppe das Gebäude. Beeindruckt, müde, aber sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Hunde. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass solche Trainingsmöglichkeiten für die Suchteams bereitgestellt werden, und dass, obwohl die Hunde immer an der Leine sind und immer nur ein Team auf dem Trail arbeitet. Verein und Suchhundezentrum sind für diese Möglichkeit sehr dankbar.

Hunde sehen die Welt mit ihrer Nase, sie weist ihnen den Weg. Sie verfügt über 220Mio Riechzellen. Hunde können damit großartige Leistungen vollbringen, sie können z.B. stereo riechen. Außerdem sind sie in der Lage eine Vielzahl von Gerüchen abzuspeichern. Die Nasenspezialisten, so genannte Mantrailer (Menschen-Suchhunde) und Pettrailer (Tier-Suchhunde) können Leben retten. Sie sind, genau wie ihre Hundeführer, speziell ausgebildet. Die Hunde suchen Menschen und Tiere nach ihrem Individualgeruch anhand eines Geruchsträgers (z.B. Haare, getragene Kleidung, Halsband oder Kot). Jeder Fall wird genau abgewägt, insbesondere in der Tiersuche wird genau überlegt, ob die Suche durch einen Hund sinnvoll ist. Denn oft werden durch gut gemeinte, aber unbedachte Such- und Einfangaktionen die Tiere weggetrieben und unnötig in Gefahr gebracht.

Das Suchhundezentrum Ruhr bildet Mensch-Hund-Teams in der Menschen- und Tiersuche aus. Es wurde Ende 2019 gegründet.
Suchhundezentrum Ruhr / Suchhundeinsatz e.V.

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