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Lektüretipp: Friedhelm Wessels „Zechen im Ruhrgebiet” im Sutton Verlag

Als Bergleute im Revier das schwarze Gold zu Tage förderten
Von Petra Grünendahl

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Friedhelm Wessel hat hier unterschiedlichste Geschichten von (ehemaligen) Bergleuten zusammen getragen: Teils sind sie seit Generationen dem Bergbau verbunden, andere sind eher durch Zufall in die Welt untertage gelangt. Manche Geschichten sind deutlich in der Vergangenheit angesiedelt: Wessels hat sie vermutlich während seiner langen journalistischen Tätigkeit aufgetan. Andere sind neueren Datums, blicken aber nicht weniger in eine Vergangenheit zurück, die schon seit den späten 1950er-Jahren von Schließungen der Bergwerke und Konzentration zu Verbundzechen geprägt war. Viele Stimmen stammen von Gewerkschaftern, von Leuten der Grubenwehr, von Menschen, die sich engagiert haben. Es sind spannende Geschichten aus Zeiten, die nie wieder kommen, aber Generationen im Ruhrgebiet geprägt haben.

 

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Für sein Buch „Zechen im Ruhrgebiet“ hat Friedhelm Wessel 30 Standorte ausgewählt, die zu den „Highlights aus der Geschichte“ (so der Untertitel) der Förderung des schwarzen Goldes im Revier zählen. Die Bergwerke reichen von der Zeche Friedrich Heinrich (Bergwerk West) im Westen bis Zeche Sachsen in Hamm im Osten. Der kurzen Geschichte der jeweiligen Zeche folgen Erzählungen von Männern, die dort eingefahren sind. Teils erzählt Wessels ihre Geschichten, teils erzählen sie aber auch selber: Von ihrem Werdegang, ihrer Arbeit, ihrem Leben und nicht selten auch von Grubenunglücken. Viele Bergmannsgeschichten sind auch geprägt von den Schließungen der Bergwerke, vom Wechsel auf die nächste Zeche. Bis dann im Dezember 2018 auch auf der Letzten Schicht im Schacht war. Unter den Erzählungen sind Erinnerungen von den 1950er-Jahren bis heute versammelt. Jede Zeche ist mit einer solchen Erzählung verbunden, die dem Bergbau eine Stimme und häufig auch ein Gesicht geben.

 

 
Sehr persönliche Einblicke in die Zeiten des Bergbaus

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Natürlich sind die 30 Zechen eine willkürliche Auswahl – und sie lässt natürlich Raum für ein zweites Buch, weil jeder Bergbauinteressierte weitere Zechen in die Highlights aufnehmen würde. Mit Zeche Walsum ist auch ein Duisburger Bergwerk dabei. Und auch die Zeche Lohberg in Dinslaken dürfte hier so manchem ein Begriff sein.

 

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Die Fotografien sind sowohl aktuell, aber viele auch mehr oder weniger historisch. Faszinierend sind einerseits die Fotos jener Zechen, die schon vor Jahrzehnten dem Erdboden gleich gemacht wurden: Viele seltene Aufnahmen sind dabei, die Orte zeigen, denen man heute ihre frühere Bedeutung gar nicht mehr ansieht. Sentimental stimmen hingegen jene „neueren“ Fotos von in den letzten Jahren stillgelegten Zechen, deren Betriebsgebäude auch mittlerweile weitgehend abgerissen worden sind. Die Bebilderung der Kapitel stammt überwiegen vom Fotografen Wessel selber bzw. aus seinem Sammlungsarchiv. Weitere Bilder stammen aus privaten Sammlungen.

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Friedhelm Wessels Buch „Zechen im Ruhrgebiet. 30 Highlights aus der Geschichte“ ist erschienen im Erfurter Sutton Verlag, Deutschlands führendem Verlag für Lokal- und Regionalgeschichte. Auf 128 Seiten findet der Leser rund 150 Fotografien und Abbildungen. Das Buch im Format 17 x 24 cm mit Hardcover-Einband ist für 19,99 Euro im lokalen Buchhandel (ISBN 978-3-96303-307-0) erhältlich.

 
Der Autor

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Friedhelm Wessel wurde 1944 kriegsbedingt in der Nähe von Detmold geboren. Aufgewachsen ist er zwischen der Jacobi-Kolonie in Oberhausen-Osterfeld und dem Herner Dichterviertel. Nach Jahren in verschiedenen Berufen wie Reiseleiter, Monteur im In- und Ausland, Produktions- und Regieassistent bei einer Filmfirma arbeitete er ab 1973 über 30 Jahre als Redakteur und Fotograf für die „Ruhr Nachrichten“ und andere Lokalmedien, wo er sich als Autor lokalgeschichtlicher Publikationen einen Namen machte. Selbst in einer Zechenkolonie aufgewachsen, schildert er authentisch und mit viel Liebe zum Detail den Alltag rund um die Zeche Piepenfritz (Zeche Friedrich der Große in Herne-Horsthausen) zu Beginn der 1960er-Jahre. Das Ergebnis ist ein atmosphärisches Zeugnis einer Kulturregion, die auf Grund der beginnenden Kohlekrise zu dieser Zeit bereits im Untergang begriffen war. Nach der vorzeitigen Pensionierung ist Friedhelm Wessel seit 2006 als publizistischer Spurensucher im Revier unterwegs und hat seitdem weitere Bücher publiziert.
https://verlagshaus24.de/autor/34134/wessel-friedhelm
https://wiki.hv-her-wan.de/index.php?title=Friedhelm_Wessel

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Bücher von Friedhelm Wessel im Sutton Verlag:

  • Zechen im Ruhrgebiet. 30 Highlights aus der Geschichte
  • Wo das Ruhrgebiet Geschichte schrieb (erscheint im November 2021)
  • Schalke 04 in den 70er-Jahren (erscheint im Oktober 2021)
  • Alt-Bottrop in historischen Fotografien
  • Kirchhellen 1970 bis 2010
  • Osterfeld – Alte Bilder erzählen
  • Essen 1950 bis 2000 – Alte Bilder erzählen
  • Herne in historischen Fotografien
  • Gelsenkirchen in den 1970er-Jahren

 

 
Sutton Verlag, Erfurt

Friedhelm Wessels „30 Zechen im Ruhrgebiet“: Der Blick ins Buch. Foto: Petra Grünendahl.
Sutton ist der führende Verlag für Regionalgeschichte und -literatur im deutschsprachigen Raum: Vom historischen Bildband reicht das Programm bis zum Freizeitführer. Den zweiten Schwerpunkt des 1997 gegründeten Verlages bildet die Verkehrs- und Technikgeschichte. Außerdem bietet Sutton Krimi unter dem Motto „mordsmäßig spannend“ seit 2011 Regionalkrimis der unterschiedliches Genres. Seit Anfang 2014 gehört Sutton zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann in München.
https://verlagshaus24.de/sutton/

 

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Der Blick ins Buch. Fotos: Petra Grünendahl

 
© 2021 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl, Cover und Layout: Sutton Verlag

 

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