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Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zeigt Trinitarische Pietà-Skuptur

Der Schmerz des Vaters? – die Trinitarische Pietà zwischen Gotik und Barock
Zu einer Skulptur aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig

Schwäbisch Trinitarische Pietà, um 1480, Sammlung Ludwig, Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Foto: Anne Gold, Aachen.
Ausgangspunkt für die thematische Einraumschau zum Bildmotiv der Trinitarischen Pietà in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, die anschließend im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen gezeigt wird, sind fünf spätmittelalterliche Skulpturen aus dem Aachener Museum. Unter diesen befindet sich ein schwäbisches Stück aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig, das mit der großen Stiftung 1977 in die Städtische Sammlung übergegangen ist. Erstmals ist diese Skulptur in einer Ausstellung in den Fokus gerückt und in ihrem ikonografischen Kontext diskutiert. Mit dem Motiv der Trinitarischen Pietà ist das Bild Gottvaters gemeint, der den Leichnam seines Sohnes bzw. den lebend-toten Schmerzensmann den BetrachterInnen präsentiert. Zu diesem Bildtypus gehört thematisch auch die Geisttaube, die sich jedoch bei etlichen Bildwerken nicht erhalten hat. Diese Ausprägung des Trinitätsbildes ist im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit häufig in Skulptur, Tafel- und Buchmalerei, aber auch in der Grafik anzutreffen.

Mit dem die Ausstellung begleitenden Katalog liegt erstmals eine umfassende wissenschaftliche Darstellung zur Trinitarischen Pietà vor. Dieser zeichnet die Geschichte dieses Bildmotivs in Malerei, Skulptur und Grafik nach. In ihm sind zahlreiche, auch weniger bekannte Stücke zusammengestellt, die nach Typen klassifiziert sind. Über die Gruppierung der Beispiele hinaus gilt es, den ikonografischen und funktionalen Kontext dieser Trinitätsdarstellungen herauszustellen. Ebenso ist die Bedeutung der Trinitarischen Pietà im Rahmen von Passionsmystik und Sakramentskult des späten Mittelalters dargelegt und darüber hinaus ein Blick auf Reformation und Gegenreformation geworfen. Auch die für diesen Bildtyp gängigen alternativen Begriffe wie Gnadenstuhl und Notgottes sind diskutiert.

In der Ausstellung bildet die Skulptur aus der Sammlung Ludwig das Zentrum. Um diese werden andere Darstellungen der Trinitarischen Pietà sowie Stücke mit eng verwandten Bildsujets, wie dem sogenannten Gnadenstuhl mit Gottvater, der das Kruzifix hält, oder der Engelpietà gruppiert. Es wird die Aktualität der trinitarischen Bildthematik im 15. und 16. Jahrhundert verdeutlicht sowie ihr Weiterleben im Barock visualisiert.

Die Schau wird gefördert von der Peter und Irene Ludwig Stiftung, vom Museumsverein Aachen und der Stadt Aachen sowie vom Freundeskreis der Ludwiggalerie. Kulturpartner ist der WDR 3. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, herausgegeben von Dagmar Preising, Michael Riefund Christine Vogt (224 Seiten) für 39,80 Euro (ISBN 978-3-422-98712-8).

 

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen

Das Große Schloss der Ludwiggalerie Schloss Oberhauen. Foto: Petra Grünendahl.
Die Trinitarische Pietà ist zu sehen bis zum 9. Januar 2022. Das Museum ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr. Montags ist Ruhetag, feiertags sowie Pfingstmontag ist jedoch geöffnet. Geschlossen ist am 24., 25. und 31. Dezember sowie 1. Januar. Der Eintritt zum Kleinen Schloss ist frei, im Großen Schloss kostet es 8 Euro (ermäßigt 4 Euro, Familien mit zwei Erwachsenen plus Kindern zahlen 12 Euro).

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Öffentlichen Führungen gibt es sonn- und feiertags um 11.30 Uhr, Direktorinnenführungen am 10. Oktober, 28. November und 9. Januar (jeweils um 15 Uhr) sowie das Rahmenprogramm zur Ausstellung mit einem Vortrag am Sonntag, 14. November 2021 um 15.00 Uhr: Sie sind im Museumseintritt inklusive. Details zum Rahmenprogramm zu den Ausstellungen gibt es hier. Tagesaktuelle Informationen zu den Corona-Regeln auf gibt es auf der Website, in den sozialen Medien und unter Telefon 0208 / 41249-28.

 
Im Großen Schloss zeigt die Ludwiggalerie außerdem ab dem 3. Oktober 2021 bis zum 16. Januar 2022 die Ausstellung „UNVERÖFFENTLICHT – Die Comicszene packt aus!“ Strips and Stories – von Wilhelm Busch bis Flix.

 
Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist eines der 21 RuhrKunstMuseen. Sie befindet sich an der Konrad-Adenauer-Allee 46 in 46049 Oberhausen. Anfahrt am besten über die A42, Abfahrt Oberhausen-Zentrum. Weitere Infos: www.ludwiggalerie.de.

 
Sehr bemerkenswert ist die ebenfalls im Schloss Oberhausen untergebrachte, aber nicht zur Ludwiggalerie gehörige Gedenkhalle. Als städtische Einrichtung in Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozialismus arbeitet die Gedenkhalle seit 1962 gegen das Vergessen und für das Miteinander aller Menschen in Oberhausen. Mit der 2010 erneuerten Dauerausstellung widmet sie sich der Stadtgeschichte zwischen 1933 und 1945 sowie der Zwangsarbeit im Ruhrgebiet während der NS-Zeit. Da sollte man unbedingt mal vorbei schauen!
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Foto: Anne Gold, Aachen (1), Petra Grünendahl (1)

 

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Ein Kommentar "Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zeigt Trinitarische Pietà-Skuptur"

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