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Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen zeigt „Unveröffentlicht – Die Comicszene packt aus!“

Strips and Stories – von Wilhelm Busch bis Flix: Fast 500 Zeichnungen erstmals zu sehen
Von Petra Grünendahl

Im Pressegespräch (v.l.): Uwe Eichholz, Christine Vogt, Linda Schmitz-Kleinreesink und Thomas Gäng in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
„Comics werden nur in Deutschland belächelt“, erklärte Thomas Gäng, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Oberhausen, dieregelmäßig Ausstellungen in der Ludwiggalerie finanziell unterstützen. Woanders sei sie längst als Kunst anerkannt: „Wir engagieren uns hier finanziell, weil wir den Zugang zu Kunst und Kultur für wichtig halten.“ – „Comic ist nicht nur Kinderkram“, erklärte Museumsdirektorin Dr. Christine Vogt, liegt doch der Schwerpunkt der Ludwiggalerie speziell auf dieser Kunstgattung. Nach einfachen Cartoons, Karikaturen und ersten Bilderstrecken als Comicstrips hat sich in Deutschland die Gattung Comic erst nach dem zweiten Weltkrieg wirklich einwickeln und entfalten können. „Viele Werke stammen direkt aus den Schubladen der Künstler“, erzählte Kuratorin Linda Schmitz-Kleinreesink. Das trifft auf manchen aktuellen Künstler ebenso zu wie Zeichnungen von bereits historischen „gemalten Geschichten“ wie zum Beispiel von Wilhelm Busch oder von Erich Ohser. Bleistift- und Tuschezeichnungen, manches ist coloriert, vieles Schwarz-Weiß, zeigen einen Reichtum an Stilen und Bildsprachen, die das Leben mit einem Augenzwinkern sehr auf dem Punkt bringen.

 

Kuratorin Linda Schmitz-Kleinreesink führte durch Unveröffentlicht! in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Die neue Ausstellung „Unveröffentlicht – Die Comicszene packt aus!“ in der Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen stellten Christine Vogt und Linda Schmitz-Kleinreesink im Pressegespräch vor: Zusammen mit den Künstlern Stephan Probst, Brösel und Tobias Dahmen sowie Carsten Meißner (Produzent vom COMICtalk, siehe Programm) und Gestalter Uwe Eichholz. Fast 500 Zeichnungen hat Linka Schmitz-Kleinreesink in enger Zusammenarbeit mit vielen der knapp 60 Künstler zusammen getragen, die hier in 300 gerahmten Bildern und Serien gezeigt werden. „Sie zeigen die extreme Bandbreite der deutschen Comicszene“, erklärte die Kuratorin. Und: „Eigentlich könnten wir die Ausstellung mehrfach machen – und immer wieder Neues zeigen.“ Die Ausstellung öffnet fürs Publikum am Sonntag, 3. Oktober.

 

 
Viele Schätze erstmals zu sehen

Rötger „Brösel“ Feldmann in Unveröffentlicht! in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Ein Großteil dieser bisher ungesehenen Projekte sind frei entstandene Zeichnungen und Geschichten, die aufgrund ihrer Ungebundenheit von Auftraggebern die Handschrift der jeweiligen Künstler in hohem Maße veranschaulichen. Zugleich ergibt sich ein Zusammenstellung unterschiedlicher Comicgenres, Zeichenstilen und Strömungen, die einen aufschlussreichen Überblick über die deutschsprachige Comicgeschichte und insbesondere die aktuellen Szene bieten. Die Ausstellung präsentiert Schätze, die zum Teil seit Jahrzehnten unter der Oberfläche der deutschsprachigen Comicszene liegen. Unveröffentlichte Einzelblätter und Geschichten finden sich von Wilhelm Busch bis Flix und eröffnen in ihrer Bandbreite gleichermaßen eine kleine Geschichte des Comics wie eine kleine Geschichte der Welt. Ungesehene Schätze und bisher verborgene Meisterwerke warten darauf entdeckt zu werden.

Tobias Dahmen in Unveröffentlicht! in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, herausgegeben von Linda Schmitz-Kleinreesink und Christine Vogt, mit 256 Seiten, der an der Museumskasse für 29,80 Euro zu haben ist (ISBN 978-3-946266-30-3). Die Ausstellung wird gefördert von der Stadtsparkasse Oberhausen und dem Freundeskreis der Ludwiggalerie; Kulturpartner ist WDR 3.

 

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Impressionen. Fotos: Petra Grünendahl

 
Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen

Kuratorin Linda Schmitz-Kleinreesink (l.) mit Stephan Probst in Unveröffentlicht! in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Die Sonderausstellung läuft bis zum 16. Januar 2022. Das Museum ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr. Montags ist Ruhetag, feiertags sowie Pfingstmontag ist jedoch geöffnet. Geschlossen ist am 24., 25. und 31. Dezember sowie 1. Januar. Der Eintritt kostet 8,00 Euro (ermäßigt 4,00 Euro, Familien mit zwei Erwachsenen plus Kindern 12,00 Euro). Außerdem gibt es ein Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen für 14,00 Euro.

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Wilhelm Busch in Unveröffentlicht! in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Öffentliche Führungen finden im Großen Schloss sonn- und feiertags um 11.30 Uhr statt. Zudem gibt es Kuratorenführungen (mit Linda Schmitz-Kleinreesink, am 24. Oktober, 14. November, 12. Dezember und 16. Januar, jeweils um 15 Uhr) und Direktorenführungen mit Dr. Christine Vogt (10. November und 8. Dezember, jeweils um 16 Uhr). Alle Führungen sind im Museumseintritt inklusive. Details zum Rahmenprogramm zu den Ausstellungen sowie zum museumspädagogischen Angebot gibt es hier. Tagesaktuelle Informationen zu den Corona-Regeln auf gibt es auf der Website.

Trinitatische Pietà in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Bis zum 9. Januar 2022 zeigt die Ludwiggalerie in einer Ein-Raum-Ausstellung „Der Schmerz des Vaters? Die Trinitarische Pietà zwischen Gotik und Barock“ mit einer Skulptur aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig. Hier mehr …

Ludwiggalerie Schloss Oberhausen. Foto: Petra Grünendahl.
Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen ist eines der 21 RuhrKunstMuseen. Sie befindet sich an der Konrad-Adenauer-Allee 46 in 46049 Oberhausen. Anfahrt am besten über die A42, Abfahrt Oberhausen-Zentrum. Weitere Infos: ludwiggalerie.de.

 
© 2021 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 
 

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