Ausbildungsmarkt stabilisiert
Die Mitglieder der Regionalen Ausbildungskonferenz teilen die Einschätzung, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch auf dem Ausbildungsmarkt deutliche Auswirkungen entfaltet haben. Allerdings sind diese nicht derart gravierend, wie befürchtet werden musste. Die ersten Anzeichen wirtschaftlicher Erholung wirken im laufenden Jahr positiv auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Die Nachwuchsförderung hat hohe Priorität bei den Unternehmen. Die Zahl der noch unversorgten Bewerber ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Herausforderungen durch Passungsprobleme bestehen jedoch weiterhin. Um möglichst alle angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze zu besetzen und die aktuell noch suchenden Bewerberinnen und Bewerber zu vermitteln, bieten die Agenturen für Arbeit in Duisburg und Wesel, die Jobcenter der Region sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer und die Handwerkskammer individuelle Nachvermittlungsgespräche an. Dies ist das Ergebnis der Regionalen Ausbildungskonferenz, die am Mittwoch, 28. Oktober 2021, tagte.
Um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, bleibe für die Betriebe die berufliche Bildung das Mittel zur Wahl, betonen die Konferenzmitglieder. Doch angesichts der demografischen Entwicklung werde es für die Ausbildungsbetriebe zunehmend schwieriger, die von ihnen angebotenen Stellen zu besetzen. Besonders betroffen seien kleinere und mittelständische Unternehmen. Sorge bereite die hohe Zahl der im Herbst noch unbesetzten betrieblichen Ausbildungsstellen und die Zahl der noch unversorgten Bewerber.
Die Konsenspartner betonen, dass der regionale Ausbildungsmarkt Bewerberinnen, Bewerbern und Betrieben auch in der aktuellen Situation noch viele Chancen bietet. Es lohne sich daher für beide Seiten, die kommenden Wochen und Monate zu nutzen. Um Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt möglichst umfassend zusammenzuführen, bieten die Konsenspartner seit Oktober individuelle Nachvermittlungsgespräche an.
Die Konferenzmitglieder appellieren an die Unternehmen, zur Unterstützung dieses Nachvermittlungsverfahrens, freie oder wieder frei gewordene Lehrstellen weiter anzubieten und den Agenturen für Arbeit zu melden.
Jugendliche, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, sollten sich schnell an die Berufsberatung der Agenturen für Arbeit wenden, um sich über die aktuellen Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung zu informieren und die Chancen der gemeinsamen Nachvermittlungsaktion nutzen. Es ist auch jetzt noch möglich, erfolgreich in Ausbildung einzusteigen. Die Konferenzmitglieder betonen, dass die Chancen steigen, je flexibler ein Bewerber ist. Wenn es mit dem Wunschberuf nicht klappt, sollten auch Alternativen geprüft werden.
Die Kennzahlen der Arbeitsagenturen Duisburg und Wesel im Einzelnen:
Der Agenturbezirk Duisburg verzeichnet einen Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen von 3.004 auf 2.790 (-7,1 Prozent), davon sind 2.597 betriebliche Ausbildungsstellen, 185 oder 6,6 Prozent weniger als im letzten Jahr. Die Zahl der Bewerber stieg um 0,2 Prozent von 3.209 auf 3.216. Ende Oktober waren 107 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Rückgang um 12 beziehungsweise 10,1 Prozent. Ihnen stehen noch 379 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, 142,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel, der die Kreise Kleve und Wesel umfasst, ging die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent (134 Stellen) auf 4.405 zurück. Davon sind 4.353 betriebliche Ausbildungsstellen, 35 oder 0,8 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der Bewerber ging um 5,2 Prozent auf 4.323 zurück. Ende September waren 316 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Rückgang um 82 beziehungsweise 20,6 Prozent. Ihnen standen noch 447 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, 26,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die Mitglieder der Regionalen Ausbildungskonferenz:
Vertreter der Gebietskörperschaften, der Agenturen für Arbeit Duisburg und Wesel, der Jobcenter Duisburg, Kreis Wesel und Kreis Kleve, der Berufskollegs, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Industriegewerkschaft Metall, des Unternehmerverbandes Ruhr-Niederrhein, der Apothekerkammer Nordrhein, der Regionalagentur NiederRhein, der Handwerkskammer Düsseldorf sowie der Kreishandwerkerschaften und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer
Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg
Foto: Michael Neuhaus
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