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Ausbildungsbericht der IHK NRW macht deutlich: 2020 war ein Ausbildungsjahr mit Licht und Schatten

Die Covid-Pandemie hat Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen. Der neue Ausbildungsbericht von IHK NRW zeigt, dass diese nicht nur negativ sind.

Foto: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK.
Die IHKs in NRW melden 59.708 neue Auszubildende im Corona-Jahr 2020. Das sind gut 9.300 (oder 13,5 %) weniger als im Jahr davor. Zum Vergleich: Im ganzen Jahrzehnt von 2010 bis 2019 ist die Zahl der Ausbildungsverträge, bedingt durch Demografie und wachsende Studierneigung, „nur“ um 4.700 (6,4 %) zurückgegangen. Die Ausbildungsmarktzahlen der Agenturen für Arbeit machen dabei deutlich, dass nicht allein die Abnahme der Ausbildungsstellen den Rückgang treibt. Tatsächlich ist der Rückgang an Ausbildungsplatzsuchenden sogar größer. IHK NRW Präsident Ralf Stoffels sagt dazu: „So unglaublich es klingt: Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz waren für Jugendliche auch im Krisenjahr gut. Es gab am Ende sogar mehr freie Stellen als vor der Pandemie.“

Ein Blick in die Eintragungszahlen der einzelnen Berufe zeigt: Die von der Pandemie besonders betroffenen Branchen wie das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche beklagen die größten Verluste. Deutlich mehr als jeder dritte Neu-Vertrag ist hier weggefallen. „Da die Unternehmen im Shutdown auch noch Personal an andere Branchen verloren haben, droht hier ein massiver Fachkräftemangel“, warnt Stoffels.

Aber es gibt auch Gewinner. Fünf Ausbildungsberufe erfreuen sich im Jahr 2020 wachsender Beliebtheit. Besonders gefragt war die Ausbildung zur „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ (+ 7,9 %) und zum/zur „Immobilienkaufmann/-frau“ (+5,0 %). Einen anhaltenden Zuwachs erwartet Präsident Stoffels zudem beim noch recht jungen Beruf „Kaufmann/-frau im E-Commerce“ (+3,4 %): „Die Pandemie hat den Wandel im Handel beschleunigt. Viele Händler haben neben dem stationären auch ein Online-Geschäft aufgebaut. Kaufleute im E-Commerce sind für den Online-Handel die bestmöglichen Experten.“

Dass eine Ausbildung auch oder gerade in Krisenzeiten eine gute Wahl ist, verdeutlichen zwei andere Zahlen aus dem Ausbildungsbericht. Zum einen haben trotz aller Schwierigkeiten in der Prüfungsvorbereitung 90 Prozent der Auszubildenden ihre Abschlussprüfung bestanden (gegenüber 91 % in 2019). Ralf Stoffels: „Das war ein wahrer Kraftakt der Auszubildenden, auf den sie stolz sein können. Danken möchte ich aber insbesondere auch den Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen, die bei der Vorbereitung auf die Prüfung hervorragend zusammengearbeitet haben.“

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Besonders beeindruckt zeigt sich der IHK NRW Präsident von einer anderen Kennzahl: Im Krisenjahr 2020 ist die Zahl der vorzeitigen Vertragslösungen um zehn Prozent zurückgegangen. Stoffels abschließend: „Ausbildungsbetriebe und Azubis sind in der Krise zusammengerückt und haben sich trotz aller Unsicherheiten die Treue gehalten. Meinen größten Respekt dafür!“

IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.
Foto: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK

 

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