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Wirtschaft ächzt unter der vierten Welle: Handel und Gastronomie leiden besonders unter Corona

Foto: Jacqueline Wardeski.
Während Industrie und Logistik sich als robust erweisen, verzweifeln Händler und Gastronomen am fehlenden Umsatz im Weihnachtsgeschäft. Hohe Preise, Nachschubprobleme und Kontrollauflagen – all das trübt laut aktueller Umfrage der Niederrheinischen IHK die Aussichten. 190 Unternehmen hatten sich daran beteiligt.

„Weihnachten fällt für den Einzelhandel und vor allem für die Gastronomie weitgehend aus. Gerade Duisburg als Oberzentrum leidet besonders darunter, auch wenn das City-Bändchen viel hilft“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger. Der Konjunkturklimaindex, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, sinkt im Vergleich zum Herbst um 20 Punkte auf 100.

45 Prozent der Unternehmen melden aktuell eine gute, 18 Prozent eine schlechte Geschäftslage (Herbst 39:12 Prozent). Während in Industrie, Großhandel und Verkehr jedes zweite Unternehmen höhere Umsätze als im Vorkrisenjahr erzielt, landen große Teile des Einzelhandels und das Gastgewerbe deutlich darunter. In Gastronomie und Tourismus berichten 56 Prozent der Betriebe, ihr Umsatz sei gegenüber 2019 um ein Viertel gesunken.

Stockende Lieferketten und fehlendes Personal
Über alle Branchen hinweg müssen Unternehmen für Waren und Dienstleistungen mehr bezahlen. Die hohen Energiepreise und der Rohstoffmangel gefährden die guten Geschäfte in Industrie und Logistik. Besonders brisant: Mehr als jedes dritte Unternehmen berichtet von Mitarbeitern, die ausfallen. Fachkräftemangel, eine gute Auftragslage und personalintensive Kontrollvorgaben, wie die 2G-Regel, sind gerade im Handel und in der Gastro ein Problem. Jedes vierte Unternehmen sucht zusätzliches Personal, nur acht Prozent müssen Stellen abbauen. „Trotz Pandemie ist und bleibt der Fachkräfte-Engpass ein Problem. Die Ausbildung im eigenen Betrieb kann helfen, ihn aufzulösen“, so Dietzfelbinger.

Gastro: 25 Prozent droht die Insolvenz
Laut Umfrage sinken Nachfrage und Besucherfrequenz aufgrund der 2G-Regeln. Stornierungen von Weihnachtsfeiern lassen das Wintergeschäft im Gastgewerbe nahezu ausfallen. Da diese Branche besonders gebeutelt ist, sind die Reserven aufgebraucht. Jeder vierte Betrieb rechnet daher mit einer Insolvenz in den nächsten Monaten.

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Von der Politik erwartet die Wirtschaft nun steuerliche Entlastungen und Bürokratieabbau. Handel und Gastronomie setzen auf eine allgemeine Impfpflicht, um die Nachfrage zu stabilisieren. Großhandel und Gastronomie benötigen finanzielle Hilfen, um nicht vor dem Aus zu stehen. Außerdem plädieren die Unternehmen am Niederrhein wegen der massiv gestiegenen Energiepreise für eine spürbare Entlastung.

Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg
Foto: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK

 

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