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Lehmbruck Museum in Duisburg stellte Jahresprogramm für 2022 vor

Dimensionen der Kunst: Vom Geistigen zum Materiellen bis in den virtuellen Raum
Von Petra Grünendahl

Janet Cardiff and George Bures Miller: Escape Room 2021. Foto: (c) the artists and Luhring Augustine, New York.
Ein altes und immer noch sehr aktuelles Thema ist der Widerstreit zwischen dem Geistigen und dem Materiellen: Es gehe nicht um die Gestaltung des Physischen, sondern des Seelischen, hatte Wilhelm Lehmbruck einst postuliert. Die Präsenz, aber auch die Ideen und Gedanken manifestieren sich in der Skulptur, in gestalteter Materie. In Zeiten von Corona hat eine dritte Dimension immer mehr Zugang zum Leben der Menschen gefunden: Der virtuelle Raum. Diesen bespielen die Wilhelm-Lehmbruck-Preisträger des Jahres 2020, Janet Cardiff & George Bures Miller, mit ihren spannenden Installationen, die ab Ende März im Lehmbruck Museum zu sehen sind.
Visualisierung der Ausstellung von Rineke Dijkstra im Lehmbruck Museum. Visualisierung: Lehmbruck Museum.
Seit 2014 zeigt Sculpture 21st Positionen zur Skulptur des 21. Jahrhunderts: Die niederländische Künstlerin Rineke Dijkstra, die mit ihren eindringlichen fotografischen Porträts junger Heranwachsender berühmt geworden ist, ist ab Mai in der Glashalle zum Kantpark zu sehen. Im zweiten Halbjahr steht Antony Gormley im Lehmbruck-Trakt dem Duisburger Meister der Bildhauerei gegenüber. Und zum Jahresende feiert das Museum den 100. Geburtstag des deutschen Bildhauers Norbert Kricke, Lehmbruck-Preisträger des Jahres 1971, mit einem neuen Blick auf sein prägendes Werk.

 

Antony Gormley vor seiner Arbeit Sublimate XIII, 2007 (c) Künstler. Foto: Britta Lauer.
Das Programm des Lehmbruck Museums für das Jahr 2022 stellte Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla im Online-Pressegespräch vor. Nachdem die Pandemie-Entwicklung 2021 wieder mehr Ausstellungen und Publikumsverkehr im Museum möglich machten als während der Lockdowns 2020, hofft Dinkla auf eine Normalisierung ab März. Auch wenn die digitalen Angebote des Museums kaum mehr wegzudenken sind: „Die Menschen wollen Kultur live erleben“, so die Museumsdirektorin. Neben den publikumswirksamen Ausstellungen arbeitet das Lehmbruck Museum an Formaten, die weitere Kreise der Bevölkerung für Kunst erschließen sollen. Unter anderem mit Fördergeldern aus dem Programm „Neustart Kultur“ entwickelt die Kunstvermittlung ein digitales Text-Adventure-Game über das bewegte Leben Wilhelm Lehmbrucks. Und in Kooperation mit den Museen Krefeld fördert das städtische Museum über „Mach Dein Ding“ freie Kreativität und kulturelle Teilhabe für Kinder.

 

 
Das Lehmbruck Museum

Das Lehmbruck Museum im Kantpark. Foto: Petra Grünendahl.
Das mitten in Duisburg im Kantpark gelegene Lehmbruck Museum ist ein Museum für Skulptur. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt.

 
Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben.

 

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Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Mach Dein Ding. Foto: Marta Colombo.
Aktuell ist noch eine Sonderausstellungen von Tony Cragg in der Glashalle zum Kantpark zu sehen: Bis zum 18. April 2022. Geöffnet ist das Lehmbruck Museum üblicherweise – solange es die Corona-Lage zulässt – dienstags bis freitags ab 12 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags an Terminen der plastikBAR (erster Donnerstag im Monat ab 17.30 Uhr) bis 20 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro (ermäßigt* 5 Euro), eine Jahreskarte 35 Euro (ermäßigt* 20 Euro). Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Blinden- und Demenzbegleitung haben kostenlos Eintritt. Schulklassen und Kindergärten zahlen pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte (2 Erwachsene plus Kinder bis 14 Jahre) gibt es für 15 Euro. Jeden ersten Freitag im Monat gilt: „Pay what you want“. Ausgenommen davon sind angemeldete Gruppen.

Zu seinen Sonderausstellungen bietet das Lehmbruck Museum verschiedene Veranstaltungen als Rahmenprogramm an. Zu den Highlights zählt hier mit Sicherheit das Künstlergespräch – Stephan Balkenhol im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks – am Freitag, 23. Oktober, um 18 Uhr (ca. 1 ½ Stunden). Auch diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Öffentliche Führungen durch das Museum gibt es jeden Sonntag um 11.30 Uhr. Für Informationen steht die Kunstvermittlung des Lehmbruck Museums unter Telefon 0203 / 283-2195 oder eMail kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de zur Verfügung (Zu Preisen und Buchungen für Führungen geht es hier).

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Nach der aktuellen Corona-Lage gelten folgende Regelungen: Die 2G-Regel erlaubt Zutritt nur für Geimpfte und Genesene (es gibt Ausnahmen für 3G). Das Tragen einer FFP2-Maske ist weiterhin obligatorisch. Für Führungen und Veranstaltungen aus dem Rahmenprogramm sind Anmeldungen erforderlich. Die Veranstaltungen finden vorbehaltlich eventueller Veränderungen aufgrund der Corona-Pandemie statt. Aktuelle Informationen gibt es hier .

(*) Ermäßigung erhalten gebuchte Gruppen, Selbstführer ab 20 Personen, Menschen mit Behinderung (ab 70%), Schüler & Studenten, Wehr- & Zivildienstleistende sowie Menschen mit Sozialhilfebezug.

 
© 2022 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (1), Janet Cardiff and George Bures Miller (1), Lehmbruck Museum (1), Britta Lauer (1), Marta Colombo (1)

 
 

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