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Niederrheinische IHK: Konjunkturelle Erholung ist kein Selbstläufer

Wirtschaft mit angezogener Handbremse

A40-Rheinbrücke. Foto: Peter Sondermann / Niederrheinische IHK.
Die konjunkturelle Erholung hat einen Dämpfer erhalten. Die Unternehmen am Niederrhein bewerten ihre Situation schlechter als im Herbst. Grund dafür sind hohe Energiepreise, Rohstoffmangel, gestörte Lieferketten und die Auswirkungen der Pandemie. Der Konjunkturklimaindex der Niederrheinischen IHK fällt im Vergleich zur Herbstumfrage um zehn Punkte auf 111 Punkte.

Infografik: Niederrheinische IHK.
„Die Unternehmen starten mit angezogener Handbremse. Die Stimmung ist verhalten“, findet Dr. Stefan Dietzfelbinger. „Arbeit gibt es zwar genug. Auch die Auftragsbücher sind voll. Allerdings wachsen gleichzeitig die Belastungen für die Wirtschaft, die wiederum die Branchen unterschiedlich hart treffen“, stellt der Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK fest. Handel und Gastronomie leiden wegen fehlender Kunden und hoher Hygieneauflagen besonders unter der Omikron-Welle. In der Industrie beklagen mehr als 90 Prozent der Betriebe die enorm hohen Preise für Strom und Gas. Insgesamt glaubt nur jedes fünfte Unternehmen, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verbessert.

Fehlende Fachkräfte
Alle Betriebe eint die Suche nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ob Lkw-Fahrer, Ingenieure oder Personal im Gaststättengewerbe – sie alle werden händeringend gesucht. „Der Fachkräftemangel ist ein Risiko für unsere Wirtschaft. Immer häufiger bleiben sogar attraktive Ausbildungsstellen unbesetzt“, so Dietzfelbinger weiter. Dazu passen die guten Aussichten für die Beschäftigen am Niederrhein: Nur jedes zehnte Unternehmen plant Arbeitsplätze abzubauen.

Chancen im Ausland

Infografik: Niederrheinische IHK.
Die IHK-Umfrage zeigt weiter, dass Unternehmen deutlich stärker im Ausland investieren wollen. Hier dreht sich alles darum, neue Märkte zu erschließen. Auch die Auftragslage aus dem Ausland kann sich sehen lassen und bleibt auf gutem Niveau. Einzig Lieferkettenprobleme schmälern die Exporterwartungen.

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Flächenmangel in Duisburg
In Duisburg blickt die IHK mit Sorge auf den Mangel an Gewerbeflächen. „Investoren überzeugen wir nur, wenn wir sofort nutzbare Fläche anbieten können.“ Dietzfelbinger betont: „Ohne Flächen gibt es keine Investitionen und damit auch keine neuen Arbeitsplätze. Die konjunkturelle Erholung nach der Pandemie ist kein Selbstläufer. Wir brauchen für die Wirtschaft Planbarkeit und fordern die Politik deswegen auf, zu handeln.“ Dies gelte auch für die Corona-Regeln. „Wenn Maßnahmen ihr Ziel verfehlen, muss man sie abschaffen, wie die 2G-Kontrollen im Handel.“

Konjunkturbericht zum Nachlesen

Infografik: Niederrheinische IHK.
Der IHK-Konjunkturklimaindex fasst die Beurteilung der Geschäftslage und die Erwartungen zusammen. Mit 111 Punkten sinkt er um zehn Punkte im Vergleich zur Herbstumfrage, liegt aber 16 Punkte über dem Vorjahreswert. Bei dieser Konjunkturumfrage haben 320 Betriebe mit mehr als 45.000 Beschäftigten die wirtschaftliche Situation bewertet. Unter www.ihk-niederrhein.de/konjunkturbericht können Interessierte den Bericht herunterladen.

Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg
Foto: Peter Sondermann / Niederrheinische IHK

 

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