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Energiepolitik: NRW-Wirtschaft fordert Tempo bei der Transformation

Der Ukraine-Krieg mit Sanktionen gegen Russland gefährdet die Gasversorgung in Deutschland. Foto: Steve Buissinne / pixabay.
Knapp sechs Monate nach dem Start der neuen Bundesregierung hatte IHK NRW zu einem Parlamentarischen Gespräch in die Vertretung des Landes NRW in Berlin eingeladen. Im Vordergrund der Veranstaltung stand die Ausrichtung der aktuellen und zukünftigen Energiepolitik und die Perspektive für die NRW-Wirtschaft.

In einem Grußwort betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst die Herausforderung, die begonnene energetische Transformation in der aktuellen Krise umzusetzen. Finanzminister Christian Lindner erläuterte anschließend in einem Impulsvortrag die Aktivitäten der Bundesregierung zum Ukraine-Krieg mit einem Fokus auf die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland und Nordrhein-Westfalen.

Bei seiner Begrüßung betonte IHK NRW-Präsident Ralf Stoffels: „Wir stecken in einer gefährlichen Situation. Die Krisen der letzten Jahre und jetzt der Krieg in der Ukraine setzen unserer Wirtschaft stark zu. Die Abhängigkeit Deutschlands von der Energie aus Russland führt zu drastischen Preiserhöhungen – Versorgungsengpässe drohen. In der Krise ist daher der richtige Zeitpunkt, um die Entscheidungen zu Ausstiegs- und Einstiegspfaden sowie zu Energie-Bezugsquellen auf den Prüfstand zu stellen. Die zentralen Ziele der Energieversorgung bleiben die Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Preise rund um die Uhr.“

Die Krise erfordert akutes Handeln. Schon heute stellen die gestiegenen Energiepreise eine so große Belastung dar, dass NRW-Unternehmen ihre Produktion zurückfahren. Ein Gasmangel heute oder im Herbst würde die Industrie in NRW hart treffen. „Dringend müssen hier die Notfallpläne angepasst werden, da Gas in der kurzen Frist nicht zu ersetzen sein wird“, so Stoffels weiter. Auch müssen der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze beschleunigt sowie alle Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Anlässlich des parlamentarischen Gesprächs stellte IHK NRW ein neues Strategiepapier der IHK-Organisation in NRW vor. Darin werden 11 Handlungsfelder für den Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung entwickelt. Das Strategiepapier kann abgerufen werden unter: Energieversorgung in der Industrie.

Im Gespräch der rund 100 Teilnehmenden aus Wirtschaft und Politik kamen darüber hinaus die großen Herausforderungen zur Sprache, die auf den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen in den nächsten Jahren zukommen. Neben dem Klima- und dem demografischen Wandel kamen hausgemachte Probleme wie der Zustand der Verkehrsinfrastrukturen, insbesondere der Brücken, oder die Folgen der noch nicht überwundenen Corona-Krise für Unternehmen und Standorte zur Sprache.

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Klar wurde, dass der angestoßene Wandel vor allem Investitionen in Infrastrukturen, in die Digitalisierung, in Bildung und in den Klimaschutz erfordert. Stoffels: „Es wird vor allem darauf ankommen, die Dinge gemeinsam anzupacken. In der Transformation müssen wir schneller werden. Der Schlüssel für den Wandel liegt in der Geschwindigkeit, mit der es uns gelingt, Entscheidungen zu treffen, Vorhaben zu planen, zu genehmigen und dann umzusetzen.“

IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.
Foto: Steve Buissinne / pixabay

 

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