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IAQ an der UDE befragte Beschäftigte am Bau: Viel Schatten, aber auch Licht

Foto: Michael Gaida / Pixabay.
Rund jeder vierte Beschäftigte am Bau beabsichtigt, in „näherer Zukunft“ seinen Arbeitgeber oder sogar die Branche zu wechseln. Das zeigt eine Online-Befragung unter 3052 Baubeschäftigten, die das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen mit der IG BAU durchgeführt hat. Die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen – schwere Arbeit zu ungünstigen Zeiten bei teils schlechter Bezahlung – stellt einen Hauptgrund für Wechselabsichten dar.

Dabei gilt das Bauhauptgewerbe mit seinen über 900.000 Beschäftigten, davon über die Hälfte Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, als eine der wichtigsten Branchen in Deutschland. Wie die Autoren der Studie, Angelika Kümmerling, Gerhard Bosch, Frederic Hüttenhoff und Claudia Weinkopf, im aktuellen IAQ-Report feststellen, zeigen die Befragungsergebnisse „viel Schatten, aber auch Licht!“ Baubeschäftigte beschreiben ihren Beruf als abwechslungsreich, vielfältig und lernförderlich und schätzen die Entscheidungsspielräume. Negativ werden die hohe körperliche Belastung und die Verdichtung der Arbeit durch neue Technologien gesehen. Ein hoher Anteil berichtet auch, dass der Fachkräftemangel in ihrem Betrieb bereits spürbar sei.

Vor diesem Hintergrund sind die Aussichten für die eigentlich auftragsmäßig gut aufgestellte Branche eher schlecht. Der Ausstieg der Arbeitgeber aus dem Branchen-Mindestlohn lasse befürchten, dass der Druck auf die Löhne steigen wird. Das werde die Attraktivität der Baubranche insbesondere für gut ausgebildete Beschäftigte oder hoch motivierte Auszubildende weiter schmälern, warnen die Autoren. Vor allem junge, gut ausgebildete Kräfte „stimmen mit den Füßen ab“ und wechseln die Stelle, wenn sie mit den Beschäftigungsbedingungen nicht zufrieden sind. Besonders problematisch ist der Wechsel in andere Branchen und der damit verbundene hohe Verlust an über die Ausbildungsumlage gemeinschaftlich finanzierten Ausbildungsinhalten und Fachkenntnissen.

Beim Wettbewerb um gute Arbeitskräfte haben es die Arbeitgeber laut Studie allerdings bis zu einem gewissen Grad auch selbst in der Hand, ob sie Beschäftigte halten können: Beschäftigte, die ihren Betrieb als für die Zukunft gut aufgestellt sehen, zeigen eine signifikant geringere Wechselneigung als Beschäftigte, die diese Einschätzung nicht teilen.

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Weitere Informationen unter https://www.uni-due.de/iaq/iaq-report.php.

 
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Die Universität Duisburg-Essen wurde am 1. Januar 2003 durch die Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen (beide 1972) gegründet. Sie gehört mit rund 40.000 Studenten aus 130 Nationen zu den – nach Studentenzahlen – zehn größten deutschen Universitäten. Sie verfügt über ein breites, international ausgerichtetes Fächerspektrum. Sie ist ein Zentrum der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung sowie der Lehrerausbildung in NRW und bietet mehr als 240 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Nach dem Times Higher Education (THE) Ranking belegt die Universität Duisburg-Essen unter den Hochschulen 2020 den 194. Platz weltweit.
www.uni-due.de
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Foto: Michael Gaida / Pixabay

 

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