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Finanzierung beim Autokauf: Zinsunterschiede von bis zu 60 Prozent

Der typische Kauf eines Autos in Deutschland findet folgendermaßen statt: Nachdem sich die Familie nach intensiver Recherche im Internet für ein bestimmtes Fahrzeug einer Marke entschieden hat, wird der nächste Vertragshändler aufgesucht und das Auto dort nach einer Probefahrt bestellt. Weil es so praktisch ist und sich der nette Verkäufer um alles kümmert, wird auch gleich die komplette Finanzierung über das Autohaus abgewickelt. Das ist in den meisten Fällen zwar äußerst komfortabel, doch finanziell nicht immer die klügste Entscheidung. Denn durch einen objektiven Kreditvergleich lassen sich beim Autokauf Tausende Euros einsparen.

 
Warum lohnt es sich, die Kredite beim Autokauf zu vergleichen?

Ein Kreditvergleich lohnt sich. In Zeiten der Digitalisierung ist dafür kein Taschenrechner mehr erforderlich. Die Arbeit wird von unabhängigen Vergleichsportalen im Internet erledigt. Foto: Shutterbug75 / pixabay.
Eines vorneweg: Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Finanzierungsangebot eines Autohauses anzunehmen, wenn das Fahrzeug dort gekauft wird. Allerdings ist es ratsam, den Kreditvertrag nicht sofort zu unterschreiben, sondern das vorliegende Angebot zunächst mit anderen zu vergleichen.

Dieses Gebot gilt grundsätzlich nicht nur für die Finanzierung beim Autokauf, sondern für so gut wie alle kostenintensiven Anschaffungen. Die Digitalisierung hat unser aller Leben in den letzten Jahren deutlich verändert und sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich gebracht. Einer der Vorteile für Konsumenten ist jedenfalls, dass der Vergleich von Kaufpreisen und Finanzierungsangeboten wesentlich einfacher geworden ist. Auf objektiven Vergleichsplattformen ist es heutzutage innerhalb weniger Minuten möglich, die besten Angebote miteinander zu vergleichen.

Im Normalfall gehört ein Autokauf zu jenen Dingen im Leben, die nicht sehr häufig durchgeführt werden. Laut einer entsprechenden Umfrage kaufen deutsche Konsumenten im Durchschnitt alle sieben Jahre ein neues Fahrzeug. Im Laufe eines Lebens summiert sich das etwa auf acht bis neun Fahrzeuge. Die Konsequenz daraus: Man gibt dabei das Heft aus der Hand und verlässt sich voll und ganz auf die Kompetenz des Verkäufers. Spätestens bei der Finanzierung des Fahrzeuges lohnt es sich aber, das Heft wieder selbst in die Hand zu nehmen. Denn in den meisten Fällen gibt es günstigere Finanzierungsmöglichkeiten als das Erstangebot des Händlers.

Bei der Finanzierung des Fahrzeuges lohnt es sich, das Heft selbst in die Hand zu nehmen und dem Verkäufer nicht blind zu vertrauen. Foto: Denis Belkin / pixabay.
Viele Konsumenten denken, dass die Zinsen durch die Niedrigzinspolitik der EZB der letzten Jahre ohnehin im Keller und Finanzierungen deshalb besonders günstig sind. Grundsätzlich ist diese Annahme richtig, denn die Zinssätze für Autokredite sind auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das heißt aber noch lange nicht, dass es deswegen zu keinen erheblichen Preisunterschieden kommen kann. Im Gegenteil: Die Zinssätze von Autokrediten unterscheiden sich im Schnitt um bis zu über 60 Prozent.

Wer sich nicht gleich für die erstbeste Finanzierung entscheidet, sondern eine günstige Finanzierung über ein Kreditportal durchführt, kann beim Kauf eines Neuwagens im Durchschnitt rund 3.700 Euro an Zinsen einsparen. Das lohnt sich vor allem deshalb, weil die Fahrzeuge selbst in den letzten Jahren immer teurer wurden. Die geringe Verfügbarkeit hat darüber hinaus dazu geführt, dass die Händler immer seltener dazu bereit sind, einen großzügigen Rabatt auf den Kaufpreis zu gewähren.

Dazu kommen auch noch die gestiegenen Betriebskosten des Fahrzeuges. Vor allem, wenn diese mit Benzin oder Diesel unterwegs sind. Genau das hat das Kaufverhalten der Konsumenten in der jüngeren Vergangenheit wesentlich verändert: Hybrid- und Elektrofahrzeuge sind stark auf dem Vormarsch.

 
Der Trend geht zum Kauf von Hybrid- und Elektrofahrzeugen
Laut einer entsprechenden Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes, in der die Käufe unterschiedlicher Fahrzeugtypen von 2018 bis 2022 miteinander verglichen werden, zeigt sich ein eindeutiges Bild: Der Trend geht eindeutig zu den neuen Antriebsarten.

 
Der Anteil der Benziner ging um ein Drittel zurück
Der Anteil der mit Benzin betriebenen Fahrzeuge sank von 62,4 Prozent im Jahr 2018 auf nur noch 34,5 Prozent im Februar 2022. Anders ausgedrückt: Während sich vor vier Jahren noch zwei von drei Käufern für einen „Benziner“ entschieden, macht das heute nur noch einer von drei. Ähnlich verhält sich die Situation auch bei Fahrzeugen mit Diesel-Antrieb. Hier ging der Anteil von 32,3 Prozent im Jahr 2018 ebenfalls sukzessive zurück und lag im Februar 2022 nur noch bei 20,7 Prozent.

 
Elektroautos boomen seit 2020
Der Boom mit den neuen Elektroautos begann in Deutschland im Jahr 2020 und hält bis heute konstant an. Im Jahr 2018 lag der Anteil noch bei einem mickrigen Prozent, 2020 waren es dann bereits 13,6 Prozent und im Februar 2022 mit 14,1 Prozent sogar noch ein wenig mehr.

 
Die deutschen Autofahrer sind Hybrid-Fans
So ganz vertrauen die Konsumenten der neuen Antriebstechnik aber noch nicht. Deshalb setzen sie vor allem auf Fahrzeuge mit Hybridantrieb. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um Autos, die mit zwei unterschiedlichen Systemen unterwegs sind und bei unterschiedlichen Bedingungen die jeweiligen Vorteile daraus nutzen.

Gewinnt der Elektromotor seine Energie nicht ausschließlich durch die überschüssige Leistung des Verbrennungsmotors, sondern durch zusätzliche Aufladung der Batterie im Stromnetz, handelt es sich dabei um einen sogenannten Plug-In-Hybrid. Ein klassischer Vertreter dieser Kategorie ist beispielsweise der Volvo XC40 Recharge Plug-in Hybrid.

Im Jahr 2018 lag der Anteil an gekauften Hybridfahrzeugen am Gesamtmarkt lediglich bei 3,8 Prozent. Bis zum Februar 2022 ist er auf 29,7 Prozent angestiegen. 10,8 Prozent davon sind Plug-In-Hybridautos.

 
Einsparungen bei der Finanzierung sind bei allen Arten von Fahrzeugen möglich
Auf die Finanzierung hat das jedoch nur wenig Einfluss. Einsparungen durch einen Angebotsvergleich lassen sich sowohl bei den „alten“ als auch bei den „modernen“ Antriebsarten erzielen.

Wer auf den Erneuerungszug aufspringen und sich für den Kauf eines E-Autos einen Autokredit aufnehmen möchte, sollte das Händlerangebot also ebenfalls einem schnellen und einfachen Online-Vergleich unterziehen. Doch wieso ist der Kredit beim Autohändler in den meisten Fällen teurer?

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Das liegt vor allem daran, dass die meisten Autohändler nur mit sehr wenigen oder gar nur einem einzigen Finanzierungspartner zusammenarbeiten. Laut DAT werden in Deutschland etwa zwei Drittel aller neuen Autos und rund die Hälfte der Gebrauchtwagen ganz oder zumindest teilweise finanziert.

Es handelt sich dabei also um ein Riesengeschäft, von dem auch die Banken etwas abhaben möchten. Sie legen deshalb von sich aus ein Angebot, dass zwar grundsätzlich der aktuellen Marktlage entspricht, doch ihnen auch noch eine entsprechend hohe Marge einbringt. Daran ist grundsätzlich auch nichts auszusetzen. Als mündiger Konsument ist es nur wichtig zu wissen, dass es sich dabei um den marktüblichen Prozessschritt im Rahmen des Autokaufs handelt, dem er jedoch nicht hilflos ausgeliefert ist.

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Wie funktioniert ein Online-Kreditvergleich in der Praxis?
Durch das Internet ist es sehr einfach geworden, alternative Angebote für eine Autofinanzierung einzuholen und diese dann auch gleich abzuschließen. Der Kreditvergleich bei einer entsprechenden Online-Plattform erfolgt in der Regel in nur wenigen Schritten:

  • Im ersten Schritt wird einfach eine Konditionenanfrage gestellt. Dazu wird der gewünschte Nettokreditbetrag, der Verwendungszweck (also in diesem Fall der Kauf eines Autos) sowie die Laufzeit in ein Formular eingetragen.
  • Um einen objektiven Vergleich der Konditionen durchzuführen, ist es darüber hinaus auch noch erforderlich, Angaben zur eigenen Person und zum Einkommen zu machen.
  • Im Anschluss daran werden die maßgeschneiderten Finanzierungsangebote übersichtlich dargestellt. Die wichtigste Kennzahl im Vergleich ist dabei der effektive Jahreszins. Darüber hinaus lohnt es sich aber, auch noch auf weitere Faktoren wie beispielsweise das Recht zu Sondertilgungen zu achten.
  • Wer noch Fragen zu einem Angebot hat, kann dafür zusätzlich auch noch einen unabhängigen Kreditspezialisten kontaktieren.
  • Nach der Auswahl des gewünschten Angebotes kann auch gleich ein verbindlicher Kreditantrag gestellt werden. Die dafür erforderlichen Unterlagen können ebenfalls gleich online hochgeladen werden.
  • Um den Antrag endgültig abzuschließen, muss gegenüber der Bank nur noch die Identität bestätigt werden. Auch das kann von der eigenen Wohnung aus über das Internet erfolgen.

 
Barzahler sind in den Autohäusern gerne gesehen
Durch den derzeitigen Versorgungsengpass mit neuen und gebrauchten Fahrzeugen am Markt gewähren die Händler im Unterschied zu früheren Zeiten fast gar keine Preisnachlässe mehr beim Kauf.

Die Chipkrise, die immer noch andauernde Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine sind dafür verantwortlich, dass sich die Lage auch nicht so schnell wieder entspannen wird. Denn durch den Ausfall der Lieferungen der Produzenten aus der Ukraine und den harten Lockdowns im Land des Lächelns fehlen den Herstellern wichtige Bauteile zur Vervollständigung ihrer Fahrzeuge.

Die Annahme eines anderen Finanzierungsangebotes als jenes des Händlers kann sich deshalb derzeit auch noch aus einem anderen Grund lohnen: Denn in der Regel sind die Händler fast nur noch dann dazu bereit, den Käufern einen großzügigen Preisnachlass beim Autokauf zu gewähren, wenn das Fahrzeug in bar bezahlt wird.

Für den Händler macht es dabei keinen Unterschied, woher der Konsument das Geld bezieht. Es ist also egal, ob er die erforderlichen Barmittel tatsächlich zur Verfügung hat oder dafür ein entsprechendes Finanzierungsangebot in Anspruch nimmt. Im Rahmen des Verkaufsprozesses handelt es sich für den Verkäufer dabei immer um Bargeld. Das ist jedoch nicht der Fall, wenn das Geld vom jeweiligen Finanzierungspartner des Händlers stammt.

 
Die Bonität spielt eine wichtige Rolle bei der Autofinanzierung
Vor allem Kunden mit niedriger Bonität nehmen oftmals gleich das erste Angebot des Händlers an. Das liegt daran, dass sie sich darüber freuen, dass die Finanzierung von der Bank überhaupt genehmigt wurde. Sie fragen also nicht lange nach, sondern unterschreiben sofort den Kreditvertrag, bevor sich die Bank vielleicht doch noch anders entscheidet.

Doch gerade in dieser Situation ist das in finanzieller Hinsicht ein schwerwiegender Fehler. Denn grundsätzlich gilt: Je niedriger die eigene Bonität, desto größer sind im Durchschnitt die möglichen Einsparungen durch einen Vergleich der Angebote.

Die smava GmbH hat zu diesem Zweck einen Vergleich der bonitätsabhängigen Zinssätze für Autokredite im Zeitraum von März 2021 bis Februar 2022 durchgeführt. Als Basis dafür wurde der Kauf eines Neuwagens zum durchschnittlichen Neuwagenpreis 2021 herangezogen. Dieser lag bei 37.790 Euro.

Bei Kunden mit bester Bonität macht der Zinsunterschied über die gesamte Laufzeit bis zu 2.700 Euro aus. Bei guter bis mittlerer Bonität steigt dieser Betrag bereits auf bis zu 6.200 Euro. Kunden mit niedriger Bonität können beim Kauf hingegen bis zu 7.900 Euro einsparen, wenn sie im Vorfeld die Angebote miteinander vergleichen.

Diese These greift nicht nur beim Kauf eines Neuwagens, sondern ebenso bei gebrauchten Fahrzeugen. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens um 15.740 Euro (durchschnittlicher Verkaufspreis 2021) und einer Laufzeit von 54 Monaten (durchschnittliche Kreditlaufzeit in Deutschland) beträgt der Zinsunterschied der einzelnen Angebote bei bester Bonität bis zu 1.100 Euro, während er bei niedriger Bonität bis zu 3.300 Euro ausmacht.
cms
Fotos: Shutterbug 75 / pixabay (1), Denis Belkin / pixabay (1)

 

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