Am 24. Juli 2022 jährt sich der Tag der Loveparade-Katastrophe zum zwölften Mal. Am 24. Juli 2010 kamen während der Veranstaltung in Duisburg 21 junge Menschen ums Leben, über 500 Personen wurden teils schwer verletzt, viele traumatisiert.
Am Sonntag, dem 24. Juli 2022, findet Um 16.45 Uhr die öffentliche Gedenkfeier in der Gedenkstätte im Tunnel an der Karl-Lehr-Straße statt. Den musikalischen Rahmen gestaltet Anke Johansson (Sängerin, Pianistin und Komponistin aus Duisburg), instrumental begleitet von Jens Otto. Die Ansprache hält der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Jürgen Thiesbonenkamp.
Wie in den vergangenen Jahren bittet die Stiftung die Medienvertreter darum, aus Respekt vor den Angehörigen während der Gedenkfeier nur stationäre Ton- und Filmaufnahmen zu machen.
Es gibt Stand heute keine Corona-Auflagen. Trotzdem wird auch in diesem Jahr die Gedenkfeier in Zusammenarbeit mit Studio 47 per Live-Stream im Internet übertragen. Stiftung und Stadt als Veranstalter unterstreichen damit auch den öffentlichen Charakter des Gedenkens und ermöglichen allen Interessierten in der Stadtgesellschaft und darüber hinaus die virtuelle Teilhabe. Der Link lautet: https://youtu.be/Y2oTlp-YpNM; er wird auch auf der Homepage der Stiftung zu finden sein.
Wer an diesem Tag Begleitung und Hilfe braucht, kann sich über die Homepage der Stiftung melden (siehe unten). Die Hinterbliebenen werden während ihres Aufenthalts in Duisburg betreut. Für sie findet in der Salvator-Kirche am frühen Nachmittag eine Andacht statt. Kurz vor dem Beginn der Gedenkfeier werden sie an der Gedenkstätte eintreffen.
Am Abend zuvor organisiert der Verein „Bürger für Bürger“ wieder die „Nacht der 1000 Lichter“. Beginn ist um 18 Uhr.
Der Tunnel wird von der Stadt für den Autoverkehr gesperrt. Bitte beachten Sie hierzu die Veröffentlichungen der Stadt Duisburg.
Stiftung trauert um Manfred Reißaus
Vor wenigen Wochen verstarb überraschend der Sprecher des Stiftungsbeirats Manfred Reißaus, dessen Tochter Svenja beider Loveparade ums Leben kam. Als Gründungsmitglied der Stiftung und jahrelanges aktives Mitglied im Beirat hat er als Sprecher der Angehörigen wichtige Impulse gegeben und war allen Beteiligten ein geschätzter Ideen- und Ratgeber. Jenseits dieser Verdienste war stets spürbar, dass er ein trauernder und leidender Mensch war, der den Verlust seiner Tochter nicht verwunden hat. Wir haben ihn als jemanden kennen- und schätzen gelernt, der für Gerechtigkeit kämpfte und die Übernahme von Verantwortung für die Loveparade-Katastrophe einforderte. In zahlreichen Interviews mit den Medien hat er dies immer wieder deutlich gemacht und kein Blatt vor den Mund genommen. Mit seinem Engagement für die gemeinsamen Interessen der Angehörigen z.B. bei der Gestaltung der Gedenkstätte und der Jahrestage, aber auch mit seinem beharrlichen Eintreten für die Aufklärung und strafrechtliche Aufarbeitung des Loveparade-Unglücks hat er Spuren hinterlassen.
Aus der Arbeit der Stiftung
Auch während der vergangenen zwölf Monate erreichten die Stiftung Anfragen von Betroffenen mit der Bitte um Hilfe. Wegen der Corona-Pandemie waren Therapiemaßnahmen aber nur sehr begrenzt möglich. Über die finanziellen Mittel der Stiftung und deren Verwendung können Sie sich auf unserer Homepage im Presse-Bereich informieren.
2020 hatte der Landtag eine juristische Expertenkommission eingesetzt, die Vorschläge für eine verbesserte strafrechtliche Aufklärung und Aufarbeitung komplexer Unglücksereignisse wie der Loveparade-Katastrophe erarbeiten sollte. Dabei ging es auch darum, wie in einem solchen Strafprozess Opferbelange besser wahrgenommen werden können. In diesem Kontext wurde auch die Stiftung befragt. In ihrem abschließenden Bericht macht die Expertenkommission einen 20-Punkte-Vorschlag. Wann und in welchem Umfang die Vorschläge umgesetzt werden, ist noch unklar. Die Stiftung wird das Thema weiterverfolgen.
Die Geschäftsstelle der Stiftung erreichen Hilfesuchende unter 0176 – 21101991 oder info@stiftung-duisburg-24-7-2010.de.
www.stiftung-duisburg-24-7-2010.de
Stiftung Duisburg-24-7-2010
Fotos: Petra Grünendahl
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