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Theater am Marientor in Duisburg: Urauffühung von Ralph Siegels Musical „’N bisschen Frieden“ im Oktober

Deutsch-deutsches Liebesdrama im Spiegel der Musikgeschichte
Von Petra Grünendahl

Kostproben aus Ralph Siegels „‚N bisschen Frieden“ im Theater am Marientor (TaM). Foto: Petra Grünendahl
Ende der 1960er-Jahre lernt Richard die westdeutsche Studentin Elisabeth kennen: Die Liebe seines Lebens. Das Musical beginnt 1979, als Richard als Pop- und Protestsänger in der DDR keine Zukunft mehr sieht. Den Versuchen des Stasi-Manns Krause, ihn als IM in den Westen zu schicken, widersetzt er sich: Das ist nicht sein Ding, auch wenn er natürlich gerne Elisabeth wieder sehen würde. Mit seinem Freund Bernd will Richard über die Ostsee flüchten. Die beiden tauchen nie wieder auf und werden schließlich für tot erklärt.
Kostproben aus Ralph Siegels „‚N bisschen Frieden“ im Theater am Marientor (TaM). Foto: Petra Grünendahl
Dreißig Jahre später entdeckt Elisabeth in einer Zeitschrift das Foto eines Straßenmusikers in Brighton: Das ist ihr Ricky, ist sie sich sicher. Mit ihrer Enkelin Nina, die Sängerin werden möchte, aber Jura studieren soll, macht sie sich auf die Suche nach Richard. Denn: Wenn er noch lebt, warum kam er nicht zu ihr? Sie sucht Antworten und für sich auch ’n bisschen Frieden. Wie die Liebe und die Musik es schaffen, Grenzen und Gewalt zu überwinden, davon erzählt das Musical „’N bisschen Frieden“, das am 20. Oktober 2022 in Duisburg im Theater am Marientor (TaM) seine Welturaufführung feiert.

 

Cast und Kreativteam von Ralph Siegels „‚N bisschen Frieden“ im Theater am Marientor (TaM). Foto: Petra Grünendahl.
TaM-Theaterdirektor Wolfgang DeMarco als Produzent stellte das Musical zusammen mit dem Komponisten Ralph Siegel, dem Kreativteam und dem Cast (Besetzung) im Pressegespräch vor. „Dies hier ist ein traumhaftes Theater“, schwärmte der Ralph Siegel, der erstmals in Duisburg ein Stück zur Uraufführung bringt. Die Geschichte nach einem Buch von Ronald Kruschak sei ein deutsch-deutsches Liebesdrama, eine Kriminalgeschichte, sei aber auch bisschen zum Lachen, erzählte DeMarco. Außer von Kruschak und Siegel stammen natürlich auch viele der Liedtexte von Michael Kunze und Bernd Meinunger, mit denen Siegel jahrzehntelang zusammenarbeitete.
Von Links: Ralph Siegel, Benjamin Sahler, Stephanie Gröning. Wolfgang DeMarco und Ronald Kruschak. Foto: Petra Grünendahl.
Für die Besetzung der Rollen hat Produzent DeMarco namhafte Sänger und Schauspieler gewinnen können, die ihre bisherigen Erfolge auf Musical- und Theaterbühnen sowie in Kino und Fernsehen feierten. Tim Wilhelm (Sänger der Gruppe Münchener Freiheit) verkörpert den Richard, Jennifer Siemann die Nina und Sonia Farke die (alte) Elisabeth. Der Popsänger Markus („Gib Gas, ich will Spaß“) ist in der Rolle von Richards Freund Bernd dabei. Bis zum 31. Dezember soll das Musical in Duisburg 35 Mal aufgeführt werden. Der Karten-Vorverkauf ist gerade gestartet. Mehr Informationen gibt es unter www.n-bisschen-frieden.de.

 

 
Ralph Siegel

Komponist Ralph Siegel (m.). Foto: Petra Grünendahl.
Schon Anfang der 1960er-Jahre komponierte Ralph Siegel (*1945) seine ersten Musikstücke. Schon in jungen Jahren machte er sich einen Namen und komponierte für die Größen in der deutschen Schlager-Szene der 1970er- und 1980er-Jahre. Mit insgesamt 25 Liedern war der gebürtige Münchener beim Eurovision Song Contest (früher „Grand Prix“) dabei: Mit Nicole und „Ein bisschen Frieden“ 1982 sogar als Gewinner, Erfolge erzielte er auch mit zweiten, dritten und weiteren vorderen Plätze. Obwohl er sich als Schlager-König einen Namen gemacht hatte, war es immer sein Traum, ein Musical auf die Bühne zu bringen. Nach ein paar kleineren Erfolgen feierte dann 2021 „Zeppelin“ als sein bislang erfolgreichstes Musiktheater im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen seine Uraufführung. Von dort hat er als Regisseur Benjamin Sahler und als Choreografin Stephanie Gröning für die Inszenierung von „’N bisschen Frieden“ nach Duisburg mitgebracht.

 

„Ricky“ Tim Wilhelm war zum Pressegespräch zugeschaltet. Foto: Petra Grünendahl.
Was das neue Musical auszeichnet, ist seine immense Bandbreite aus Siegels reichhaltigem musikalischen Schaffen aus über 60 Jahren: Die Musikstücke im Musical stammen aus einem Zeitraum von den 1960er-Jahren bis heute. Das reicht von Protestliedern über bekannte Schlager und Pop-Hits bis hin zu Rock’n’Roll, Balladen und Hymnen. „Manche Stücke könnte oder würde ich heute nicht mehr so schreiben“, so der Komponist. Sie konnten nur in „ihrer“ Zeit überhaupt so entstehen, wie Ralph Siegel sie damals komponiert hat. Damit verströmen sie einen authentischen Zeitgeist in einem Musical, welches schließlich Jahrzehnte deutscher Geschichte überspannt.

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Tickets

Ralph Siegels „‚N bisschen Frieden“ im Theater am Marientor (TaM). Foto: Petra Grünendahl.
Premierenkarten kosten zwischen 49,90 und 99,90 Euro*, die Folgevorstellungen zwischen 45,90 und 95,90 Euro*. Wer die Generalprobe am 19. Oktober als Vorstellung buchen will, bekommt Tickets zwischen 29,90 und 79,90 Euro*. Direkt zu den Buchungen geht es hier.
*) Preise inkl. MwSt., zzgl. 2,00 € Servicegebühr und Versandkosten pro Bestellung

 
© 2022 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 
 

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