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Wespen fernhalten – was funktioniert wirklich?

Foto: Manfred Richter / pixabay.
Wie kaum ein anderes Insekt zeigen sich Wespen im Spätsommer als besonders hartnäckige Besucher. Gerade wenn Essen und Getränke auf dem Tisch stehen, lassen sie nicht lange auf sich warten. Empfehlungen die Tiere zu vertreiben, gibt es zahlreiche – von Lavendeldüften bis hin zum Auslegen von Kupfermünzen auf dem Tisch. Allerdings sind so manche Tipps nicht nur wirkungslos, sondern können in manchen Fällen die Insekten erst recht auf den Plan rufen. Doch welche Abwehr erweist sich als effektiv?

 
Auf keinen Fall Wespen töten
Insekten genießen heutzutage einen besonderen Schutzstatus, da ihr Lebensraum und auch das Nahrungsangebot immer kleiner wird. Auch Wespen sind entsprechend geschützt und es ist verboten, sie mutwillig zu schädigen oder zu töten.

Von Tötungsversuchen ist aber auch deswegen abzuraten, da eine sterbende Wespe einen Alarmstoff absondert. In der Folge werden weitere Wespen alarmiert und herbeigelockt, um Ihre Artgenossin umso aggressiver zu verteidigen. Ein Aufenthalt im Freien kann so schnell lebensgefährlich werden.

 
Wie sinnvoll ist eine Ablenkungsfütterung?
Für Grillnachmittage oder -abende wird häufiger empfohlen, etwas weiter weg einen Teller mit ein paar Stückchen Obst aufzustellen. Unter Experten herrscht bezüglich dieser sogenannten Ablenkfütterung jedoch Uneinigkeit.

Die Insekten nutzen zwar recht schnell das Angebot. Die neue Nahrungsquelle wird allerdings auch innerhalb des Wespenstocks kommuniziert. Es kommen daher im Endeffekt mehr Stechinsekten herbeigeflogen. Bestenfalls kann eine kleine Obstschale also nur in einem sehr großen Garten eine denkbare Option sein. Dass die Tiere dann dennoch den Esstisch besuchen, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

 
Wespenfreie Innenräume: Moskitonetze & Fliegengitter statt Insektenfallen
Auch Innenbereiche sind beliebte Anflugsziele. Das ist im Herbst besonders in den Auslagen von Bäckereien oft zu beobachten. Und auch herkömmliche Wohnungen werden gerne heimgesucht. Klassische Insektenfallen oder Klebestreifen lösen das Problem in der Regel nicht, zumal sich das Stechinsekt schlechterdings dann bereits im Innenraum aufhält.

Wer sich effektiv schützen möchte oder an einer Allergie gegen Insektenstiche leidet, sollte auf speziellen Insektenschutz für Fenster zurückgreifen, wie Mückennetze, Insektenschutzrollos oder Fliegengitter. Manche können fest verschraubt werden. Ferner lassen sich einfache Fliegengitter ohne Bohren montieren. So kommen zum Beispiel Netze mit Klebe-Klettband, oder Fliegengitter, die mit drehbaren Haken in der Fensteröffnung eingehängt werden, ohne Bohren aus. Besonders für handwerkliche Laien und Mietparteien ist eine bohrfreie Montage die empfehlenswertere Option.

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Kupfermünzen, Zitronen und Lavendel in der Praxis wenig hilfreich
Ein paar Münzen auf der Tischdecke oder auf dem Teller sowie diverse Düfte wie Zitronenöl, Lavendel, Kaffeeduft oder Knoblauch sollen die Tiere laut so mancher Empfehlungen ebenfalls fernhalten. In der Praxis zeigt sich jedoch: Stehen erst Erdbeerkuchen, Eisbecher, Süßgetränke oder auch Grillfleisch auf dem Tisch, werden diese weiterhin völlig ungerührt der Abwehrdüfte angeflogen. Empfehlenswerter ist es, das Essen nach dem Verzehr entweder abzudecken oder nach drinnen zu bringen.

 
Nest-Attrappe: Geknüllte Papiertüten für den Balkon?
Einer der neueren Tipps ist es, auf Balkon oder Terrasse eine zerknüllte Papiertüte aufzuhängen. Das Ziel soll sein, auf diese Weise ein echtes Wespennest nachzuahmen und dadurch vorzutäuschen, dass Balkon und Terrasse bereits von einem anderen Wespenvolk bewohnt werden. Die abschreckende Wirkung lässt jedoch ebenfalls zu wünschen übrig. Zum einen orientieren sich die Insekten weniger nach der Optik, sondern vielmehr nach dem Geruch. Zum anderen scheuen sie auch Konkurrenz nicht unbedingt. Folgerichtig wird das Papierknäuel sie nicht davon abhalten, sich unbeirrt nach Essbarem umzuschauen.

 
Mit einer Sprühflasche Regen simulieren
Ein weiterer Ratschlag ist es, aufdringliche Exemplare mit ein paar Stößen Wasser aus der Sprühflasche zu vertreiben. Dass die Tiere empfindlich auf Wasser reagieren, lässt sich tatsächlich gut beobachten, wenn abends der Garten mit Wasser besprengt wird: Sie ergreifen sofort die Flucht, weil die Wassertropfen die Tiere mit ihren feinen Flügeln in ihrer Flugfähigkeit beeinträchtigen. Erweist sich ein Tier als sehr penetrant, ist der Einsatz einer Sprühflasche daher eine praktikable Lösung. Um den Insekten nicht zu schaden oder sie womöglich aggressiv zu machen, sollte jedoch nur reines, chemiefreies Wasser verwendet werden.

 
Fazit
Nicht jeder Tipp hält, was er verspricht. Es gibt aber durchaus praxisbewährte Methoden, ungebetene Gäste fernzuhalten. So lassen sich Wohnräume ganz einfach durch Fliegengitter mit Schraubmontage oder ohne Bohren schützen. Im Freien ist es wiederum wichtig, Lebensmittel möglichst unmittelbar nach dem Verzehr wegzuräumen. Unterlässt eine Wespe ihre Annäherungsversuche dennoch nicht, kann sie mit ein paar Sprühstößen Wasser vertrieben werden. Zu guter Letzt: Es sollte beim Umgang mit den Tieren immer Ruhe bewahrt werden, um sie durch hektische Armbewegungen nicht zusätzlich in Aufruhr zu versetzen.
cms
Foto: Manfred Richter / pixabay

 

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