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DeltaPort Niederrheinhäfen auf dem Weg zur Wasserstoff-Drehscheibe

Einsatz von Wasserstofftechnik für klimafreundliche Transformation
Von Petra Grünendahl

Andreas Stolte (DeltaPort). Foto: Petra Grünendahl.
Die Energiewirtschaft, aber auch die Logistik und die produzierende Industrie stehen angesichts von Klimawandel und Energiekrise unter einem gewaltigen Transformationsdruck: Regenerative Energien sollen fossile Energieträger ersetzen. In diesem Mix wird auch Wasserstoff eine Rolle spielen, kann er doch mit regenerativen Energien produziert werden. Für die Binnenschifffahrt bietet er sich als Energieträger an, auch die Industrie setzt zur Produktion der Zukunft auf Wasserstoff.
Freuten sich über die Gründung des Vereins ,EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff & nachhaltige Energie e.V.‘ (v. l.): Jan Andreas (Geschäftsführer, Argo-Anleg GmbH), Guido Schmidt (Geschäftsführung, KS-Recycling GmbH & Co. KG), Hendrik Vonnegut (Vorstandsmitglied, NIAG Niederrheinische Verkehrsbetriebe AG), Marc Hauswald (Port Logistics, NORDFROST GmbH & Co. KG), Dr. Carsten Leder (Bereichsleiter Vertrieb, Thyssengas GmbH), Christof Dalhoff (COO, TanQuid GmbH & Co. KG), Andreas Stolte (Geschäftsführer, DeltaPort GmbH & Co. KG), Ingo Brohl (Landrat Kreis Wesel), Britta Bartels (Geschäftsführerin, NORDFROST GmbH & Co. KG), Jan Sprock (Manager Port Logistics NORDFROST GmbH & Co. KG; Andreas Kupper (Head of Sales B2B Solutions, E.ON Business Solutions GmbH), Dr. Gerd Hagenguth (Beauftragter der Thyssen Vermögensverwaltung GmbH), Micro Curic (Geschäftsführer, HDB-Recycling), Klaus-Peter Ehrlich-Schnelting (Geschäftsführer, H2 Projektgesellschaft mbH), Dr. Wolfgang Hönemann (Repräsentant des Hafens Rotterdam in NRW). Foto: Petra Grünendahl.
Der Bedarf wird durch nationale Produktion nicht zu decken sein, so dass Wasserstoff importiert werden muss. „Die geografische Lage unserer Häfen und ihre trimodale Anbindung machen sie zu idealen Standorten, um den Wasserstoff von hier aus in Europas größten Ballungsraum weiter zu transportieren“, sagte Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen (DPN). Eine entsprechende Infrastruktur gilt es aufzubauen: In Form von Pipelines zu Logistikdrehscheiben sowie Tank- und Verlade-Kapazitäten, die den Rohstoff so klimaverträglich wie möglich zum Abnehmer zu transportieren. Um den Einsatz der Wasserstofftechnik in der Mobilität und Industrie zu forcieren, hat DeltaPort mit zehn weiteren Unternehmen unter anderem aus Logistik, Energie und Projektentwicklung einen Verein gegründet: EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff & nachhaltige Energie e. V. Der Verein ist die Fortführung einer im vergangenen Jahr an gleicher Stelle unterzeichneten Projektvereinbarung (Letter of Intent), die hiermit nun ihren rechtlichen Rahmen bekommen hat.

 

Netzwerken an Bord der River Lady: NN, Andreas Stolte (DeltaPort), Dr. Wolfgang Hönemann (Port of Rotterdam), Charlotte Quick (Landtag NRW) und Landrat Ingo Bröhl. Foto: Petra Grünendahl.
Die Traditionsveranstaltung „DeltaPort – vor Ort“ haben die DeltaPort Niederrheinhäfen genutzt, das zehnjährige Jubiläum des Hafenverbundes DeltaPort GmbH & Co. KG sowie die die Vereinsgründung zu feiern. Zusammen mit Kunden und Geschäftspartnern sowie Gästen aus Politik und Verwaltung führte die Schiffstour zu den Hafenstandorten Stadthafen, Rhein-Lippe-Hafen und Hafen Emmelsum, wo Dieter Thurm (Technischer Leiter der Deltaport) Ausbauten der Infrastruktur und anliegende Unternehmer ihre neuesten Entwicklungen und Pläne erläuterten.
Andreas Stolte (l., Geschäftsführer DeltaPort), Klaus-Peter Ehrlich-Schnelting (r., Geschäftsführer, H2 Projektgesellschaft mbH). Foto: Petra Grünendahl.
Die Gründungsmitglieder des Vereins, zu denen neben DeltaPort zum Beispiel der Hafen Rotterdam (assoziiert), E.ON Business Solution, Nordfrost, TanQuid, Thyssengas oder die NIAG gehören, wollen den Standort am Niederrhein zukunftsfähig aufstellen, um hier zur Drehscheibe für die Wasserstoff-Verteilung am Niederrhein und in den Ballungsraum Ruhrgebiet zu werden. „Wir bündeln die zur Transformation benötigten wirtschaftlichen Ressourcen und das Know-how aus den Bereichen Logistik, Energiewirtschaft sowie Forschung und Entwicklung. Gemeinsam möchten wir so schnell wie möglich ein Transport- und Distributionsmodell für den Energieträger Wasserstoff entwickeln und zur Verfügung stellen“, erklärte Klaus-Peter Ehrlich-Schnelting von der Wasserstoff-Projektentwicklungsgesellschaft H2 PEG, einem der Gründungsmitglieder des Vereins.

 

 
DeltaPort: eine Erfolgsgeschichte

Imgrund Port Logistics im Stadthafen Wesel. Foto: Petra Grünendahl.
DeltaPort hat viel bewegt in den Häfen des Verbundes: Stadthafen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen und Hafen Emmelsum. Die vermarkteten Flächen an allen drei Standorten stiegen von 29 Hektar im Jahr 2012 auf 86 Hektar 2022. Davon wurden 47 Hektar allein in den letzten fünf Jahren vermarktet. Der Umschlag stieg von 3,3 Mio. Tonnen auf 4 Mio. Tonnen, der Umsatz hat sich von 1,4 Mio. Euro auf 4 Mio. Euro nahezu verdreifacht. Hohen Investitionen in die Infrastruktur folgen eine Reihe wichtiger Ansiedlungserfolge:
Das Containerterminal der Contargo Rhein-Waal Lippe. Foto: Petra Grünendahl.
Die Schwerlastanlage von Hegmann nahm 2015 im Rhein-Lippe-Hafen ihren Betrieb auf und wird seitdem weiter ausgebaut. Contargo baute bis 2017 ein Containerterminal, das bereits jetzt unter Volllast fährt, und sicherte sich jetzt weitere Flächen zur dringend benötigten Erweiterung. 2019 siedelte sich Nordfrost an (und plant schon Erweiterungen). 2020 übernahm die Imgrund Port Logistics Aktivitäten der Rhenus-Gruppe am Standort Stadthafen Wesel und baute den Standort weiter aus. In eine von BEOS neu errichtete Logistikimmobilie soll im Sommer 2023 einer der größten Einzelhändler in Deutschland und Europa einziehen. Und die Flächenpotenziale sind noch nicht ausgeschöpft.

 

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DeltaPort Niederrheinhäfen

Dieter Thurm (DeltaPort). Foto: Petra Grünendahl.
Vor zehn Jahren schlossen sich der Stadthafen Wesel, der Rhein-Lippe-Hafen Wesel und der Hafen Voerde-Emmelsum zum Hafenverbund DeltaPort GmbH & Co. KG zusammen. Anteilseigner sind der Kreis Wesel (63,6 Prozent), die Stadt Wesel (27,6 Prozent) und die Stadt Voerde (8,8 Prozent). Die DeltaPort Niederrheinhäfen (DPN) sind ein Anfang 2018 gegründeter Zusammenschluss der DeltaPort Häfen Wesel/Voerde (Rhein-Lippe-Hafen Wesel, Stadthafen Wesel, Hafen Voerde-Emmelsum), des Hafens Emmerich und des NIAG-Hafens in Rheinberg-Orsoy. Ziel der DeltaPort Niederrheinhäfen ist es, die Marktpräsenz und wirtschaftliche Position der Binnenhäfen am Niederrhein zu stärken. Mit Blick auf die Zukunft der Logistik haben die Partner viele Projekte angestoßen. Aktuell spielt das Thema Wasserstoff eine zentrale Rolle. Denn: Nachhaltig produzierter Wasserstoff kann einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten.

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Andreas Stolte (DeltaPort) und Britta Bartels (Nordfrost). Foto: Petra Grünendahl.
Gemeinsam bilden die Partner ein umfassendes Portfolio ab: Von Schüttgütern über Stück- und Schwergut bis zu Flüssiggütern und containerisierter Ware. Die DeltaPort Niederrheinhäfen zeichnen sich aus durch ihre trimodale Infrastruktur, die geografisch sehr günstige Lage in der Nähe zu den Überseehäfen in Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen, aber am Rande des Stauclusters Ruhrgebiet/Großraum Köln. Punkten können sie auch mit verfügbaren Freiflächen, viel Entwicklungspotenzial, einem flexiblen Verwaltungsapparat und engen partnerschaftlichen Verbindungen zu ihren Kunden. Mit Leuchtturmprojekten wie dem EcoPort 813 und dem Förderprogramm „Innovative Hafentechnologien“ setzen sie Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

 

 
© 2022 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 
 

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