Angesichts der immer weiter steigenden Energiepreise blicken viele Menschen dem kommenden Winter sorgenvoll entgegen. Zwar betont Wirtschaftsminister Robert Habeck immer wieder, dass niemand frieren müsse. Trotzdem scheint die Angst nicht mehr abwegig zu sein, dass die Zentralheizung in der Heizperiode kalt bleiben könnte. Not macht erfinderisch, wie sich anhand der Absatzzahlen alternativer Heizmöglichkeiten derzeit erkennen lässt. Doch die Profis warnen: Nicht jede Wärmequelle stellt eine echte Alternative zur Zentralheizung dar.
Der nächste Winter kommt bestimmt. Ist die Heizung fit?
Vor zwischen Spätsommer und Herbst ist der Übergang von der Klimaanlage zur Heizung manchmal geradezu sprunghaft. Was tun, wenn die Heizung jetzt nicht adäquat funktioniert? Stellen Sie einen Handwerker von Zoofy ein! Auch in der gegenwärtigen Situation bestehen hier nach wie vor gute Chancen, einen Profi aus dem Bereich Heizung / Sanitär zu finden, der noch einen zeitnahen Termin anbieten kann. Übrigens können ausgewiesene Fachleute nicht nur Heizungen bauen und reparieren, sondern übernehmen auch die Wartung und geben wertvolle Tipps zum Energiesparen. Bereits das Entlüften der Heizung kann 1,5 Prozent des Energiebedarfs einsparen. Auch lohnt sich der Blick auf das Mobiliar: Wenn ein Möbelstück zu dicht an einem Heizkörper steht, kann die Luft nicht optimal zirkulieren und die Wärme verteilt sich ungünstig im Raum.
Kann man den alten Kaminofen reaktivieren?
Ein Holz- beziehungsweise Kohleofen war noch vor wenigen Jahrzehnten ein gängiger Heizstandard. Allerdings war dessen Nutzung immer auch mit Staub und Schmutz verbunden, sodass er in vielen Häusern stillgelegt wurde. Angesichts hoher Gaspreise rückt der Holzofen nun wieder in den Mittelpunkt. Allerdings ist es leider nicht damit getan, den Ofen zu entstauben und in seinem Inneren ein Feuer zu entzünden. Denn Feuerstätten müssen bestimmte bauliche Vorgaben und Abgaswerte erfüllen, die von alten Öfen oftmals nicht erreicht werden. Lediglich Bayern und Sachsen haben eine temporäre Allgemeinverfügung herausgegeben, sodass die genannten Auflagen während der kommenden Heizperiode außer Kraft gesetzt sind.
Doch es gilt weitere Dinge zu beachten, für die es professionelle Unterstützung braucht. Die entsprechenden Fragen sind in einer aktuellen Presseinformation vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks genannt:
- Ist der Querschnitt des Schornsteins frei?
- Sind die Anschlüsse fachgerecht?
- Gibt es bauliche Änderungen bzw. neue Dunstabzugsanlagen?
- Besteht Brandgefahr am Aufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar?
- Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar?
Andreas Walburg vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks unterstreicht, warum man hier nicht auf die Hilfe der Schornsteinfeger vor Ort verzichten darf. „Alle diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlenmonoxid-Unfällen führen“. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für bereits vorhandene Öfen, sondern auch für eventuelle Neuanschlüsse. Ohne das Okay des Schornsteinfegers darf kein neuer Ofen in Betrieb genommen werden.
Auch beim Brennstoff sind keine Experimente erlaubt: wer anstelle von vergriffenem oder unbezahlbarem Brennholz auf Alternativen wie Sperrmüll, Abfall oder Zeitungspapier ausweicht, beeinträchtigt nicht nur die Funktion der Feuerstelle, sondern erzeugt auch übermäßig viele gesundheitsbelastende Emissionen.
Wie sieht es mit weiteren alternativen Heizmöglichkeiten aus?
Viele Menschen wollen im Notfall auf eine elektrische Wärmeerzeugung setzen. Daher sind die entsprechenden Heizgeräte schon seit Monaten kaum noch zu bekommen. Doch die elektrische Wärmeerzeugung ist im Vergleich extrem teuer. Infrarotheizungen schneiden hier immerhin noch besser ab als Ölradiatoren oder Heizlüfter. Schornsteinfeger haben kein Problem mit elektrischen Heizungen. Doch wenn zu viele Menschen auf elektrische Heizungen umsteigen, käme die Energieversorgung schnell an ihre Grenzen.
Die Schornsteinfeger sehen allerdings eine andere Entwicklung mit großer Sorge: Auch die Nachfrage nach Campingkochern, Heizstrahlern und -Pilzen sowie Grills und Feuerschalen ist in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. „Plötzlich kommt alles in Frage, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Wir erkennen hier einen gefährlichen Trend“, so Andreas Walburg. Doch fast alle Brennstoff betriebenen Heizgeräte sind nicht für den Innenraum geeignet, denn sie verbrauchen Sauerstoff und erhöhen den CO²-Anteil in der Luft in gefährlichem Umfang. Außerdem kann das nicht minder giftige Kohlenmonoxid entstehen, von der Rauchbelastung ganz zu schweigen. Durch derlei Experimente erhöht man also nicht nur die Brandgefahr, sondern riskiert lebensgefährliche Vergiftungen.
Lieber Pullover als Vergiftung oder Wohnungsbrand!
Nicht nur Andreas Walburg, sondern all seine Kollegen sowie natürlich sämtliche Angehörigen der Feuerwehr würden diesen Satz doppelt unterstreichen. Darum werden die Angehörigen dieser Berufsgruppen auch nicht müde darin, die Menschen zu warnen. Auch der Tag des Schornsteinfegers am 15. Oktober steht in diesem Jahr unter dem passenden Motto: Sicher Heizen im Winter – keine Wärme-Experimente im Haus.“
cms
Foto: Thomas Breher / pixabay
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