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Duisburger Cateringunternehmen trotzt der Krise mit Qualität

Gesamte Verpflegungsbranche gerät in Schieflage

FSGG-Küchendirektor Roger Achterath (l.) setzt auf hohe Qualität in der Schulverpflegung. Foto: Holger Bernert.
Die letzten beiden Jahre haben die Schulcateringbranche arg gebeutelt. Gigantische Einkaufspreise, ständig steigende Energiekosten, eine historisch hohe Inflationsrate und nicht zuletzt wenig Akzeptanz für qualitativ hochwertiges Schulessen bringen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Diesem Negativtrend möchte die Frank Schwarz Gastro Group (FSGG) entschieden entgegentreten.
Die enormen Mehrkosten können derzeit nicht im vollen Umfang an die Auftraggeber weitergegeben werden. Doch wie sollen Schulcaterer in diesen Krisenzeiten reagieren? „Wir haben gültige Verträge mit Schulen und Kindertagesstätten, in denen der Preis für jedes einzelne Essen festgeschrieben ist“, sagt FSGG-Geschäftsführer Frank Schwarz. „Diese Verträge wurden jedoch unterzeichnet, als die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch einigermaßen stimmten. Das hat sich jedoch in den letzten Monaten dramatisch geändert. Viele meiner Kollegen stehen nun vor der alles entscheidenden Frage, ob sie ihre Qualität herunterschrauben oder die Preise entsprechend anziehen.“

Für Roger Achterath steht fest: „Wir werden auf gar keinen Fall an unserem Qualitätsversprechen rütteln“, stellt der Küchendirektor klar. „Obwohl wir in der derzeitigen Situation so nicht weitermachen können, möchten wir weiterhin frische, abwechslungsreiche und vor allem hochwertige Mahlzeiten für die Kinder und Jugendlichen anbieten.“ Und Frank Schwarz fügt hinzu: „Also muss unsere aktuelle Kalkulation als Grundlage für den anzupassenden Preis genommen werden. Wer in diesen Krisenzeiten weiterhin erstklassiges Essen für die Kids verlangt, muss endlich den Wert der Speisen anerkennen.“ Mit einem Bioanteil von 50 bis 70 Prozent kostet ein Schulessen bei der FSGG, die jeden Tag rund 1.200 Portionen auf dem Duisburger Großmarkt frisch zubereitet, zwischen drei und 3,50 Euro. „Es müsste jedoch zwischen 3,90 und 4,50 Euro kosten, damit wir einigermaßen wirtschaftlich arbeiten können. Auch diese Kalkulation ist schon hart auf Kante genäht.“

Doch was passiert bei einer unvermeidlichen Preiserhöhung? „Wenn die Preise eins zu eins an die Eltern weitergegeben würden, müssten wir mit einer Stornierungswelle rechnen“, vermutet Roger Achterath. „Ich denke da vor allem an Alleinerziehende oder Familien mit geringem Einkommen, die sich das Schul- oder Kitaessen dann nicht mehr leisten können. Dabei darf ein warmes Mittagessen nach unseren Qualitätsstandards nicht ein Privileg gutbetuchter Eltern werden.“

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Daher fordert der FSGG-Geschäftsführer erneut die Politik auf, in diesem Bereich endlich tätig zu werden: „Schließlich steht das Thema der gesunden Ernährung im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Wenn es die verantwortlichen Politiker damit ernst meinen, sollen sie auch umgehend und vor allem unbürokratisch handeln. Wir brauchen Instrumente für flexible Anpassung. Und für die Menschen, die sich höhere Preise nicht leisten können, eine entsprechende finanzielle Unterstützung durch den Staat.“ Und der Appell an seine Kollegen lautet: Mehr Mut zu Preisanpassungen zeigen.

Frank Schwarz und Roger Achterath können sich ebenso vorstellen, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf ein kostenfreies Mittagessen in Schule und Kita erhalten. Eine wohlhabende Gesellschaft könne sich diese Regelung durchaus leisten. In Schweden bekommt jedes Schul- und Kindergartenkind eine warme Mahlzeit pro Tag geschenkt. „Nur gesunde Kinder, die mindestens einmal am Tag ein vollwertiges Essen bekommen, können konzentriert lernen“, so die beiden Ernährungsexperten der FSGG. Hoffentlich bleibt das nicht nur ein frommer Wunsch.
www.fsgg.de
FRANK SCHWARZ GASTRO GROUP GMBH / derreporter redaktionsbüro holger und mariel bernert
Foto: Holger Bernert

 

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