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IHK-Umfrage zur Energiekrise: Existenzängste in NRW-Wirtschaft nehmen zu

Das Steag-Kraftwerk in Walsum. Foto: Petra Grünendahl.
Die Energiekrise spitzt sich massiv zu. Immer mehr Betriebe und Branchen sind betroffen – viele unmittelbar über hohe Preise, fast die gesamte Wirtschaft aber zunehmend auch über spürbare Folgewirkungen. „Die Lage in den Unternehmen ist extrem angespannt. In den letzten Wochen haben die IHKs zahlreiche Hilferufe aus Unternehmen erreicht. Sie bekommen aktuell keine oder nur noch Gas- und Stromlieferverträge zu Extrempreisen“, kommentiert Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW die Situation. Das zeigt das Energiewendebarometer, eine aktuelle Umfrage der IHK-Organisation, an der sich auch mehr als 500 Unternehmen aller Branchen aus Nordrhein-Westfalen beteiligt haben.

NRW-Unternehmen sind von dieser Entwicklung besonders stark betroffen. Rund 75 Prozent der in NRW ansässigen Unternehmen spüren merklich die gestiegenen Strompreise innerhalb der letzten 12 Monate. Die Auswirkungen der gestiegenen Preise weiterer Energiequellen (Strompreis ausgenommen) spüren hingegen sogar rund 93 Prozent der Unternehmen. „Viele Unternehmen haben bereits im Frühsommer damit begonnen Teile der Produktion zu reduzieren oder ganze Geschäftsbereiche aufgrund der drastisch steigenden Energiepreise aufzugeben“, so der Präsident von IHK NRW, Ralf Stoffels weiter. Eine Entwicklung, die sich absehbar auch in den nächsten Wochen und Monaten fortführen und sich voraussichtlich über alle Branchen erstrecken werde. „Die Sorge in den Unternehmen, wie und vor allem OB sie den Winter überstehen können wächst von Tag zu Tag.“

Um die Preise zu kompensieren, gewinnen deshalb die Themen Energieeinsparung und Nachhaltigkeit für Unternehmen weiter an Bedeutung. Knapp jedes zweite Unternehmen befindet sich bereits in einer gegenwärtig laufenden Einsparmaßnahme. Jedes fünfte Unternehmen hat schon konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz realisiert. Um langfristig resilienter gegenüber externen Entwicklungen zu werden und die Nachhaltigkeitstransformation für mehr Klimaschutz umzusetzen, bezieht mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen bereits Strom aus erneuerbaren Quellen. Große Hindernisse an den Transformationsbemühungen sehen die Unternehmen insbesondere in zu viel Bürokratie (54 Prozent), zu langsamen Planungs- und Genehmigungsverfahren (42 Prozent) und den hohen Energiepreisen (36 Prozent).

Dennoch: Trotz aller Einspar- und Optimierungsmaßnahmen wird der bestehende Energiebedarf erwartbar nur zu deutlich höheren Kosten gedeckt werden können. Das macht eine steigende Verteuerung vieler Waren und Dienstleistungen immer wahrscheinlicher und bestehende Kalkulationen der Unternehmen obsolet. Jedes zweite Unternehmen befürchtet, dass die höheren Ausgaben für Strom und/oder Gas zu einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland führen würden. Rund 27 Prozent der Unternehmen stellen ihre geplanten Investitionen aufgrund der hohen Energiepreise zunächst zurück.

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„Wir befinden uns in einer der heftigsten Energiekrisen von der nun viele Existenzen und Arbeitsplätze bedroht werden. Besonders jetzt kommt es auf ein gemeinsames schnelles Handeln und die richtigen Rahmenbedingungen an. Um die Unternehmen zu entlasten, müssen das Energieangebot zügig erhöht und zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen entwickelt werden“, betont IHK NRW Präsident Ralf Stoffels.

 
IHK NRW
IHK NRW ist der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. IHK NRW vertritt die Gesamtheit der IHKs in NRW gegenüber der Landesregierung, dem Landtag sowie den für die Kammerarbeit wichtigen Behörden und Organisationen.
www.ihk-nrw.de
IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.
Foto: Petra Grünendahl

 

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