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MKM Museum Küppermühle in Duisburg zeigt Martin Assig: Weil ich Mensch bin

Existenzielle Fragen zum Nachdenken über sich selbst
Von Petra Grünendahl

MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig: Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
In den Bildern des Malers Martin Assig (*1959 Schwelm) spiegeln sich menschliche Grunderfahrungen, Empfindungen und Bedürfnisse, das Sein des Einzelnen und die Bedingungen unserer Gesellschaft. Der Maler erzählt in seinen Bildern Geschichten. Auch solche aus seiner eigenen Biographie heraus. Assig findet Bildformeln für das Empfinden und Denken eines Menschen, ebenso wie für Leid, Tod und Endlichkeit. „Wahrnehmung des eigenen Seins als eine Summe von unwiederholbaren Augenblicken:
MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig: Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Dein Leben ist dein Reichtum!“, erläuterte Museumsdirektor Prof. Dr. h. c. Walter Smerling. Dies, so Smerling, erscheine gerade vor dem Hintergrund der Krisenerfahrungen der letzten drei Jahre besonders relevant. Assig malt teils abstrakte Bilder, andere wieder ganz figurativ. In einige Bilder sind Texte eingearbeitet, die die Wahrnehmung des Betrachters lenken. Manche Bilder beeindrucken durch die Wucht ihrer Farben, andere wirken dagegen eher „blass“ und monchrom. Viele Bilder sind mit der nur noch selten benutzten Wachs-Maltechnik der Enkaustik entstanden. Darüber hinaus nutzt der Künstler Tusche, Temperafarben oder Acryl, Wachs sowie Scherenschnitt für seine Bilder.

 

Museumsdirektor Walter Smerling: MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig – Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Museumsdirektor Walter Smerling stellte die Sonderausstellung „Weil ich Mensch bin“ zusammen mit dem Künstler Martin Assig im Pressegespräch vor. Die Ausstellung ist retrospektiv angelegt und umfasst in unterschiedlichen Thematiken bzw. unterschiedlichen Maltechniken alle Schaffensphasen des Künstlers. Zehn Themenschwerpunkte führen durch die rund 400 Werke der Ausstellung, die zahlreiche großformatige Tafelbilder, aber auch vielteilige Werkreihen mit kleinformatigen Papierarbeiten von den 1990er-Jahren bis heute zeigt.
Künstler Martin Assig: MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig – Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Ihre Titel – Auraautoren, Erzählung am Boden, Kleid, Schmerz, Seelen, St. Paul, Tuschen, Übungen zur Verwunderung, Wasser und Vorrat. Welt – geben Aufschluss über die künstlerischen Entwicklungs- und Erzählstränge im Werk von Martin Assig. Als Projekt der Stiftung für Kunst und Kultur e. V. Bonn ist Walter Smerling Kurator der Werkschau, Co-Kurator ist Kay Heymer. Neben Werken aus der Sammlung des MKM (Sammlung Ströher) und Werken im Besitz des Künstlers zeigt die Ausstellung auch zahlreiche Leihgaben aus Galerien sowie privaten Sammlungen, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Die Ausstellung wird gefördert von der Evonik Industries AG und der Sparkasse Duisburg. Ab Freitag, 4. November, ist die Schau für Museumsbesucher geöffnet.

 

Der Künstler

Künstler Martin Assig: MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig – Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Martin Assig, geboren 1959 in Schwelm, studierte von 1979 bis 1985 an der Hochschule der Künste Berlin. 1983 wurde er von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Im Jahr 1985 war er Meisterschüler bei Hans-Jürgen Diehl. 1986 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Zweibrücken für Malerei und 1993 den Käthe-Kollwitz-Preis. Von 1992 bis 1994 war er Stipendiat der Günther-Peill-Stiftung. Im Jahr 2000 war er als Gastprofessor an seiner Alma Mater tätig. 2001 bekam er den Ludwig-Gries-Preis. Seine Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten und werden national und international in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, so u.a. im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg (2019), im Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam (2015) und im Haus am Waldsee Berlin (2015). Martin Assig lebt und arbeitet in Berlin und im brandenburgischen Brädikow.

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Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog mit Beiträgen von Wolfgang Ulrich und Co-Kurator Kay Heymer sowiee einem Gespräch zwischen Martin Assig und Walter Smerling. Die 312-seitige Museumsausgabe in Deutsch und Englisch mit 236 Farbabbildungen ist bei Schirmer/Mosel erschienen und kostet 38 Euro (ISBN 978-3-8296-0969-2).

 

Impressionen aus der Ausstellung. Fotos: Petra Grünendahl

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Museum Küppersmühle:
Duisburger haben donnerstags freien Eintritt

MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig: Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Die Sonderschau „Weil ich Mensch bin“ mit Werken von Martin Assig ist in den Wechselausstellungsräumen im Erdgeschoss des Altbaus bis zum 5. März 2023 zu sehen. Das Museum Küppersmühle findet man im Innenhafen am Philosophenweg 55 (Haupteingang, der Parkplatz befindet sich auf der anderen Straßenseite). Mittwochs ist das Museum von 14 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags bis sonntags sowie feiertags von 11 bis 18 Uhr. Montags und dienstags ist Ruhetag. Der Eintritt kostet nur für die Wechselausstellungen 6 Euro (ermäßigt 3 Euro), für das gesamte Haus (inkl. Wechselausstellung) 12 Euro (ermäßigt 6 Euro). Familien (2 Erwachsene plus Kinder) zahlen 18 Euro für das ganze Haus, 10 Euro für Wechselausstellungen. Kinder bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Kindergruppen (Schule, Kita, Kinderfreizeit) zahlen 2 Euro pro Kind und Betreuer. Donnerstags haben alle Duisburger (gegen Vorlage des Personalausweises) freien Eintritt. Das MKM ist Partner der Ruhrkultur.Card. Alle Ausstellungsräume des Museums sind auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich.

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MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig: Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Offene Führungen durch die Sammlung sowie durch laufende Ausstellungen gibt es jeden Sonntag um 15 Uhr, aber auch nach Vereinbarung. Durch die Wechselausstellung gibt es mittwochs zwischen 15 und 16 Uhr die Führung „KunstMittwoch“. Beide Führungen sind im Eintritt enthalten. Zu den Ausstellungen bietet das MKM immer wieder Themenführungen, Künstlergespräche oder Sonderformate wie zum Beispiel die Veranstaltungsreihe „Kunst trifft …“. Dazu zählen aktuell die Kuratorinnenführungen durch die Ausstellung „Full House“ mit dem Schwerpunkt Fotografie am 3. und 24. September (jeweils samstags, 15 – 16 Uhr, 15 Euro inklusive Eintritt, ermäßigt 10 Euro), die „Kunstvermittlung mal anders – KUNSTtreffen mit Jannis Keuerleber“ am 24. August, 18 – 20 Uhr (Preise wie oben) sowie „Der Kunst-Mittwoch“ (jeden Mittwoch von 15 – 16 Uhr, im Eintrittspreis enthalten). „Kunst trifft …“ am 18. August auf den 3sat Museumscheck (18.30 – 20 Uhr). Weitere Informationen zu Führungen und dem Begleitprogramm zu Ausstellungen gibt es unter www.museum-kueppersmuehle.de). Hier findet man zu Corona-Maßnahmen.

 

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Das Museum Küppersmühle als Kunstwerk um die Moderne Kunst

MKM Museum Küppersmühle zeigt Martin Assig: Weil ich Mensch bin. Foto: Petra Grünendahl.
Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst wurde im Jahre 1999 in einem ehemaligen Getreidespeicher im Innenhafen eröffnet. Er wurde nach Plänen der Basler Architekten Herzog & de Meuron zum Museum umgebaut. Initiator des Museumsprojekts war der Duisburger Kunstsammler Hans Grothe (1930–2019). Grothes Sammlung umfasste über 800 Werke von mehr als 40 deutschen Künstlern. Seit der Übernahme seiner Sammlung durch das Darmstädter Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströher 2004/2005 stieg die Anzahl der Ausstellungsstücke und der vertretenen Künstler noch erheblich an. Insgesamt handelt es sich um eine der wichtigsten und umfangreichsten Sammlungen deutscher Kunst seit 1945. Zur Präsentation der ständigen Sammlung kommen immer wieder Wechselausstellungen hinzu. Seit 2008 war ein Erweiterungsbau geplant: Zunächst als ein „Schuhkarton“ auf den Silotürmen, der 2011 wegen Baumängeln scheiterte. Bei einem neuen Anlauf beauftragten die Ströhers 2014 das Architektenbüro Herzog & de Meuron erneut mit der Planung (Baubeginn war 2016): Der Erweiterungsbau wurde im September 2021 eröffnet. Seitdem sind im MKM in 42 Räumen auf gut 5.000 Quadratmetern etwas 320 Werke als Highlights aus der Sammlung Ströher in der Dauerausstellung zu sehen. Die Sammlung ist um ein mehrfaches größer: Schließlich sammelt das Darmstädter Ehepaar ja schon seit Mitte der 1980er-Jahre – und immer noch weiter. Der Fokus liegt auf Malerei, aber auch Skulptur, Installation und Fotografie sind vertreten. Die Sammlung umfasst zentrale Positionen der Kunstentwicklung in Deutschland, von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.

 
Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst als Standort der Sammlung Grothe wird seit seiner Gründung von der Stiftung für Kunst und Kultur e. V. Bonn betrieben. Die Stiftung konzipiert und organisiert die Ausstellungen und betreut die umfangreiche Sammlung, die heute dem Kunstsammler-Ehepaar Ströher aus Darmstadt gehört, im MKM. Direktor ist seit 1999 Walter Smerling.

 
© 2022 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl

 
 

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