Anzeige

Wechsel auf Winterreifen? – Das sollte man beachten

Von Peter Hartley

Autofahren im Winter. Foto: Sabine Kroschel (pixaline) / pixabay.
Auch das immer noch milde Wetter kann täuschen: Der Winter und kalte Temperaturen kommen schneller als man meint. Rechtzeitig die Winterreifen aufziehen ist daher geboten. Auch deshalb, weil sobald der erste Schnee fällt, alle „Spätzünder“ an den Reifenwechsel denken und Winterreifen dann ganz schnell kaum noch im Handel zu bekommen sind.

 
Warum Winterreifen aufziehen?

Autofahren im Winter. Foto: Continental Reifen GmbH.
Winterreifen bestehen aus einer weicheren Gummimischung, die bei kalten Temperaturen (unter 7 Grad Celsius) und Frost nicht verhärtet. Das verbessert den Grip auf kaltem Asphalt und schneebedeckten Pisten. Die Profilgestaltung optimiert die Verzahung mit dem Untergrund – insbesondere bei Tiefschnee. Zudem bringen Lamellen ein Plus an Grip auf Schnee und Eis. Neben besserer Seitenführung bei winterlichen Bedingungen bringt ein Fahrzeug mit Winterreifen deutlich kürzere Bremswege auf den verschneiten Asphalt als Sommerreifen.

 
Als Zeit für Winterreifen gilt die Orientierungshilfe „O bis O“ (Oktober bis Ostern), wobei zumindest zeitweise die Temperaturen zuletzt doch etwas zu mild waren für Winterreifen. Wer sie dennoch schon früh drauf hat (oder im Frühjahr zu lang), ist gut beraten, aufgrund der weicheren Gummimischung längere Bremswege und etwas weniger Seitenhaftung in Kurven einzuplanen.

 
Der Gesetzgeber verlangt angepasste Bereifung

Autofahren im Winter. Foto: Manfred Richter / pixabay.
In Deutschland gilt eine sogenannte „situative Winterreifenpflicht“. Das heißt: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf nur gefahren werden, wenn die Reifen eine entsprechende Kennzeichnung tragen, die ihnen die entsprechende Wintertauglichkeit bescheinigen. Wer neue Reifen kauft, orientiert sich am Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke, das sich auf der Reifenflanke befindet. Dieses ist seit dem Herstellungsjahr 2018 Pflicht. Winterreifen mit der bisherigen „M+S“-Kennzeichnung haben bis zum 30. September 2024 Bestandschutz.

 
Wer ohne Winterreifen durch Schnee und Eis fährt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro, bei Behinderung oder Gefährdung des Verkehrs 80 Euro. Außerdem drohen ein Punkt in Flensburg und Leistungskürzungen des Versicherers im Schadenfall.

 
Wer nicht zwei Mal im Jahr Reifen wechseln will, kann auch zu Ganzjahresreifen greifen. Das sollte man allerdings als Vielfahrer und in Gebieten mit häufigerem Schneefall vermeiden: Hier sind Winterreifen definitiv die bessere Wahl.

Anzeige

 

Änderung der StVZO: Das „Alpine“-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) hat die M+S-Kennzeichnung abgelöst. Foto: Konstantin Tschovikov / ACE.
Wer Winterreifen hat, sollte auf jeden Fall überprüfen, ob sie beschädigt sind und inwieweit sie noch wintertauglich sind. Entscheidend ist da zum Beispiel das Alter, denn Gummi altert und härtet aus. Dann bieten die Reifen bei kalten Temperaturen weniger Bodenhaftung und Grip.  Nach sechs Jahren sollte der Reifen nicht mehr aufgezogen werden. Auch wenn die alten Winterreifen zu wenig Profil haben (unter 4 Millimeter, auch wenn der Gesetzgeber bis 1,6 mm erlaubt), um sie noch einmal aufzuziehen, sollte man sich frühzeitig um neue Autoreifen kümmern. Spätestens mit Beginn des richtigen Winterwetters sind diese nämlich sehr schnell ausverkauft.

 
Bei der Selbstmontage sollte man unter anderem darauf achten, dass man die besseren Reifen (Laufrichtungsbindung beachten!) auf der Hinterachse montiert, wo sie für mehr Fahrstabilität sorgen. Bei frisch aufgezogenen Kompletträdern (Reifen auf Felgen) sollte man zudem als erstes den Luftdruck überprüfen und an die für das Fahrzeug empfohlenen Werte anpassen.

 
Lagerung der Sommerreifen

Autofahren im Winter. Foto: Continental Reifen GmbH.
Mit dem Abmontieren bietet sich aber auch hier an, einen genauen Blick auf die Sommerreifen zu werfen: Sind sie beschädigt, zu alt oder haben sie zu wenig Profil (Experten empfehlen hier mindestens 2 Millimeter, auch wenn der Gesetzgeber sich mit 1,6 Millimeter zufrieden gibt), lohnt sich das Einlagern nicht. Wer die Sommerreifen bei sich zu Hause lagern kann, sollte dies an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort tun. Ansonsten kann man sich nach einer Möglichkeit zur Reifeneinlagerung umschauen: Vielleicht bieten dies Werkstätten in der Nähe gegen Entgelt an. Wer sie selber einlagert, sollte auf die richtige Lagerposition achten: Kompletträder kann man stapeln oder an einen speziellen Felgenbaum hängen. Ohne Felgen stellt man die Reifen aufrecht, muss sie aber regelmäßig drehen.
Fotos: Sabine Kroschel (pixaline) / pixabay (1), Manfred Richter / pixabay (1), Continental Reifen GmbH (2), Konstantin Tschovikov / ACE (1)

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen