Unseriöse Coaching-Angebote: So schützt man sich

ZDF-Satiriker Jan Böhmermann hatte sich jüngst in seiner Sendung die Anbieter von Coaching-Programmen vorgeknöpft. Diese versprechen in Werbeanzeigen das große Geld und locken über die sozialen Netzwerke insbesondere junge Menschen in ihr System. Die derart Getäuschten bezahlen oft Tausende von Euros für minderwertige Fortbildungen.

Das System wird in ganz Europa angewendet. Dies belegen die mehreren hundert Anfragen und Beschwerden, die die Europäischen Verbraucherzentren zu dubiosen Coaching-Anbietern erreicht haben. Die vermeintlichen Fortbildungsthemen reichen von Dropshipping (Streckengeschäft) über passives Einkommen und Geldanlagen bis zum Handel mit Domains (Internetadressen). Allein zu dieser Masche meldeten Geschädigte dem Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren Verluste von mehr als 250.000 Euro. Dabei gehen die Abzocker immer ähnlich vor: große Versprechungen machen, Druck aufbauen, überrumpeln.

Die Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschlands Karolina Wojtal warnt: „Glauben Sie niemandem, der Ihnen das schnelle Geld durch Coaching verspricht. Am besten blocken Sie Kontaktversuche sofort ab. Denn die Anbieter dieser unseriösen Fortbildungen sind psychologisch geschult und oft genug gelingt es ihnen, selbst hochgebildete und eigentlich skeptisch eingestellte Menschen um den Finger zu wickeln.“

Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland empfiehlt folgende Maßnahmen, um sich vor unseriösen Coaching-Angeboten zu schützen:

Ignorieren Sie Werbung, in denen Ihnen das schnelle Geld versprochen wird.
Meiden Sie Berater, die Sie zu Coaching-Produkten drängen wollen.
Sollten Sie bereits Kontakt aufgenommen haben, trauen Sie sich, den Kontakt radikal abzubrechen. Die Verkäufer sind psychologisch geschult und werden ansonsten nicht mehr lockerlassen. Auf Ihrem Handy, in Chat-Apps und E-Mail-Programmen können Sie Nummern und E-Mail-Adressen blockieren.
Prüfen Sie Bewertungen der Angebote auf den großen Vergleichsportalen – insbesondere die negativen. Aber verlassen Sie sich auch nicht zu sehr auf positive Bewertungen. Diese sind einfach zu fälschen.
Sollten Sie bereits einen Vertrag mit einem unseriösen Coaching-Anbieter unterzeichnet haben, dann machen Sie keinen Gebrauch von der Dienstleistung, sondern widerrufen Sie den Vertrag schriftlich und zahlen Sie nicht! Stattdessen sollten Sie den Vertrag rechtlich prüfen lassen.
Um einen möglichen Rechtsstreit vorzubereiten, machen Sie Bildschirmfotos von der Werbeanzeige und der Webseite und bewahren Sie sämtlichen Schriftverkehr mit dem unseriösen Anbieter auf.

Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland
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