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Duisburger Philharmoniker: Eigenzeit – Musik von jetzt

Philharmoniker gehen in dritte Auflage des Festivals für zeitgenössische Kammermusik

Die Duisburger Philharmoniker. Foto: Zoltan Verhoeven-Leskovar.
In diesem Jahr plant die renommierte Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi als Kuratorin die dritte Auflage des Festivals für zeitgenössische Kammermusik der Duisburger Philharmoniker. Unter dem Titel „Klangeruptionen“ lädt Gourzi die Zuschauer*innen dazu ein, von Duisburg aus die Welt mit all ihren Klangspektren zu entdecken. Die Komponistin spannt in ihrem eigenen Werk Brücken zwischen Kulturen und Epochen, Brücken über Raum und Zeit. In der Vorbereitung auf das Festival hat sie auf zahlreichen Spaziergängen Duisburg erkundet: „Was ich an Duisburg mag? Die Aufgeschlossenheit, die architektonische, kulturelle und geografische Vielfalt! Das zeigt, dass diese Stadt von einer außergewöhnlichen Offenheit geprägt ist. Man spürt, wie sehr die Duisburger:innen diese annehmen und schätzen. Mit einer solchen Offenheit wollte ich auch die Konzerte des Eigenzeit-Festivals gestalten“, erklärt sie.

Das Eigenzeit Festival 2023 präsentiert in 13 Konzerten, Workshops und Vorträgen vom 5. bis 14. Mai ein abwechslungsreiches und vielfältiges Spektrum zeitgenössischer Klangsprachen – mit Uraufführungen u.a. von Konstantia Gourzi, Claudio Estay, Luis F. Laya, Cristina García Islas und Martin Sturm. Auf dem Programm stehen außerdem Schlagzeug-Rhythmen von Südamerika bis Europa, Wandelkonzerte im Museum Küppersmühle mit Klängen von allen Kontinenten, Gespräche und Kompositionen zum Thema Natur im Lehmbruck Museum sowie Musik verschiedener Traditionen – von Persien bis zum Mittelmeer.

Konstantia Gourzi ist geprägt von der Identität verschiedener Kulturen und musikalischer Traditionen. Sie setzt sich in ihrer Arbeit stets mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander und lässt diese in ihr musikalisches Werk einfließen. Die Verbindung zwischen Künsten und Kulturen zu schaffen, inspiriert sie immer wieder zu neuen Aufführungskonzepten. „Ich sehe das Komponieren und das Dirigieren als ein Ganzes, als eine untrennbare Beziehung. Für jede Musik muss es einen dringenden, emotionalen Grund geben“, erklärt Gourzi. Neben ihren Aufgaben als Komponistin und Dirigentin leitet sie seit 1990 verschiedene Ensembles, darunter das ensemble attacca berlin, das ensemble echo, das ensemble oktopus für musik der moderne sowie das Netzwerk und
Ensemble opus21musikplus. Die in Athen geborene Künstlerin legt außerdem großen Wert auf die Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Sie hat eine Professur als Dirigentin für Ensemble Leitung Neuer Musik an der Hochschule für Musik und Theater in München.

„schlagfertig“ – Workshop und Open-Air-Happenings mit Schlagzeug
Freitag, 5. Mai, 15.30 Uhr, Königstraße (Workshop-Termine aktuell auf der Homepage)

Lust auf Latin-Jazz? Wer will, kann mitmachen! Claudio Estay – Mitglied der Formation OPERcussion – leitet gemeinsam mit Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker einen feinen Workshop voller Rhythmen. Die Teilnehmer:innen treten zum Abschluss in einem Flashmob auf und machen Duisburg zu einer „City of Beats“.

„impulsiv“ – Percussion-Party in der Mercatorhalle
Samstag, 6. Mai, 19.00 Uhr, Philharmonie Mercatorhalle

OPERcussion heißt die Formation der fünf Schlagzeuger des Orchesters der Bayerischen Staatsoper, die den Orchestergraben immer wieder für aufregende Projekte verlassen. Das Virtuosen-Quintett präsentiert ein rhythmisch-spannendes Kaleidoskop der Klänge: u.a. kunstvolle Strukturen von Nicolas Martynciow (Sweet Swaff), humorvolle Theatralik von Mauricio Kagel (Rrrrrrr…), mystischer Zauber von Arvo Pärt (Fratres) sowie Jazz-Feeling von Chick Corea (Spain). Dazwischen sind zwei spannende Uraufführungen von OPERcussion- Mitglied Claudio Estay und der Kuratorin und diesjährigen Komponistin in Residence Konstantia Gourzi zu erleben.

„verwandlung“ – Wandelkonzert im Museum Küppersmühle
Sonntag, 7. Mai, 11.30-13.00 Uhr und 13.30-15.00 Uhr

Besondere Musik an einem besonderen Ort! Vier verschiedene Formationen und Programme treten einen Tag lang in einen spannungsvollen Dialog mit den Bildern und Skulpturen des Museums Küppersmühle. Mit den Solist:innen der Duisburger Philharmoniker und der Solistin Alexandra von der Weth, die Werke von Cage, Sciarrino, Gubaidulina, Preinfalk, Scelsi, Stäbler, Piazzolla und Wedmann aufführen, nähert sich das Eternum Saxophonquartett imaginären Landschaften: Neben Werken von u.a. György Ligeti, Alexander Glasunow und Helena Cánovas Parés steht eine Uraufführung von Konstantia Gourzi auf dem Programm. Parallel trifft die Blechbläserformation Munich Tetra Brass auf das bildnerische Werk von Anselm Kiefer, um es mit barocken wie Salomone Rossi und zeitgenössischen wie u.a. von Arvo Pärt, Alex Vaughan und Sofia Gubaidulina Psalmvertonungen zu konfrontieren. Hierfür komponiert Luis F. Laya ein neues Werk.

„vielfalt“ – Vertrautes auf dem Kopf mit dem Trickster Orchestra
Dienstag, 9. Mai, 19.30 Uhr, Rheinhausen-Halle

Sie bringen die Ordnung im Universum durcheinander – Trickster sind legendenhafte Figuren, die Vertrautes auf den Kopf stellen. Das Trickster Orchestra greift das Prinzip der schelmischen Unruhestifter der Mythologie auf und brechen musikalische Traditionen auf, kombinieren neu und verwandeln in Neues. Den Erfahrungen jeder und jedes einzelnen Musikers des Ensembles wird Raum gegeben. Grenzen werden aufgelöst, Beziehungen geschaffen. Die virtuosen Trickster erarbeiten in diesem Konzert Samawaties und Bhattis Kompositionen mit Mitgliedern der Duisburger Philharmoniker und freien Musiker:innen aus Duisburg.

„signale“ – Nils Mönkemeyer und William Youn interpretieren Konstantia Gourzi
Mittwoch, 10. Mai, 18.00 Uhr Vortrag – 19.30 Uhr Konzert, Lehmbruck Museum

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Dieses Konzert steht ganz im Zeichen des Werks von Komponistin in Residence Konstantia Gourzi, die das Eigenzeit-Festival 2023 kuratiert. Im Lehmbruck Museum erklingt eine kleine Rückschau auf ihre jüngste Schaffensphase: ein Zusammenschluss von Stücken, die von der Natur inspiriert und ihr gewidmet sind. Da flüstern die Winde, leuchtet ein Hahn im Himmel, summen die Bienen, unterhalten sich Bäume und singt die Welt des Meeres. Alle Kompositionen sind in dieser Form für den Bratscher Nils Mönkemeyer und den Pianisten William Youn entstanden, mit denen Konstantia Gourzi (die selbst als Instrumentalistin mitwirkt) eine besondere künstlerische Freundschaft verbindet. Für einen einstimmenden Vortrag (18.00 Uhr) über das Verhältnis zwischen Natur, Mensch und Gesellschaft konnte der Philosoph Wolfgang Welsch gewonnen werden.

„mediterran“ – Kompositionen rund ums Mittelmeer
Donnerstag, 11. Mai, 19.30 Uhr, Liebfrauenkirche

Ihre griechische Herkunft ist für die diesjährige Komponistin in Residence Konstantia Gourzi immer ein kultureller Anker geblieben. Nun lenkt die Kuratorin des Eigenzeit-Festivals 2023 den Blick auf weitere Komponist:innen aus dem Mittelmeerraum. Auf der griechischen Insel Kreta wurde Minas Borboudakis geboren. Zypern ist die Heimat von Christina Athinodorou und Vassos Nikolaou, Türkei ist die Heimat von Sinem Altan und Ägypten von Amr Okba. Eine farbenreiche Palette an zeitgenössischen Werken präsentiert Konstantia Gourzi als Dirigentin mit dem „Community Musician“ Koray B. Sari und dem neu gegründeten Ensemble Eigenzeit 23 mit einer neuen Musiker:innengeneration aus NRW an ihrer Seite.

„morgenlicht“ – Feininger Trio mit Rachmaninow, Schostakowitsch und Gourzi
Freitag, 12. Mai, 19.30 Uhr, Philharmonie Mercatorhalle

A song for peace heißt Konstantia Gourzis Duo für Violine und Cello, das sich auf lyrische Weise zur Hymne auf ein friedvolles Miteinander entwickelt. Eingebettet ist diese klingende Utopie in eine Reihe emotionaler russischer Kammermusikstücke: Alexander Skrjabins ebenso ätherische wie euphorische Klaviersonate Nr. 4, Sergej Rachmaninows melancholisches und leidenschaftliches Trio élégiaque Nr. 1 sowie Dmitri Schostakowitschs Klaviertrio Nr. 2: traurig und grotesk, tödlich düster und doch noch licht im allerletzten Augenblick. Konstantia Gourzi schreibt für diesen Anlass Apollon für das Klaviertrio. Präsentiert werden diese Meisterwerke vom renommierten Feininger Trio.

„bachschätze“ – Dialog mit Bach über die Jahrhunderte hinweg
Samstag, 13. Mai, 16.00 Uhr und 19.30 Uhr, Philharmonie Mercatorhalle

Bis heute beziehen sich Komponist:innen aus aller Welt auf das Werk Johann Sebastian Bachs. Konstantia Gourzi hat drei Konzerte konzipiert, die sich produktiv und lustvoll improvisierend mit Bachs Musik auseinandersetzen. Dabei stellt sie auch eine eigene Tonschöpfung vor, die Bach reflektiert; auch ein neues Werk von Cristina García Islas gelangt zur Uraufführung. Gemeinsam mit den Duisburger Philharmonikern nimmt eine Reihe von erstklassigen Solist:innen an diesem Spiel teil: der Organist Martin Sturm, der für dieses Konzert auch ein neues Werk für sein Instrument und Streicher komponiert, der Klarinettist Slava Cernavca, die Cellistin Anja Schröder, der Geiger Niklas Liepe, die Kontrabassistin Athina Kontou sowie der „Community Musician“ Koray B. Sari, der ein Virtuose auf der türkischen Langhalslaute Bağlama ist. Sie alle treten nun in einen Dialog mit Bach.

„kulturreich“ – Abschlusskonzert mit dem Minguet Quartett
Sonntag, 14. Mai, 19.00 Uhr, Philharmonie Mercatorhalle

Im letzten Konzert des Eigenzeit-Festivals 2023 erklingt Konstantia Gourzis Streichquartett Anájikon, the Angel in the Blue Garden. Eröffnet wird das Konzert mit dem Minguet Quartett mit einem Stück des türkischen Komponisten Ataç Sezer. Außerdem besticht das Streichquartett über/unter druck der in Teheran geborenen Komponistin Elnaz Seyedi durch hochexpressive Stille. Angespannte Schönheit durchströmt das zweite Streichquartett des in Rumänien geborenen ungarischen Österreichers György Ligeti. STELE III von Sandeep Bhagwati ist ein musikalischer Grabstein für seinen Kollegen James Tenney. All diese fein austarierten Klangereignisse werden durch das Minguet Quartett zum Leuchten gebracht.

Karten gibt es über die Theaterkasse Duisburg Opernplatz (Neckarstraße 1, 47051 Duisburg), Tel. 0203 / 283 62 100 sowie online unter www.duisburger-philharmoniker.de.

Ab 3 Konzerten 15 Prozent und mit dem Festivalpass 30 Prozent auf den Ticketpreis erhalten!
Duisburger Philharmoniker
Foto: Zoltan Verhoeven-Leskovar

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