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Das unterschätzte Risiko: Unfälle durch Autoanhänger

Foto: TrailerPlus.
Viele Autofahrer entscheiden sich für ein kleines Fahrzeug und benötigen dennoch gelegentlich mehr Transport-Flexibilität. Mit einem Anhänger lassen sich auch echte Schwergewichte oder sperrige Gegenstände einfach transportieren. Der Anhänger muss dafür gar nicht selbst gekauft werden, denn immer mehr Baumärkte und andere Anbieter leihen ihn aus. Doch der sorglose Transport kann bei falscher Beladung und unachtsamen Fahren schnell zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden. Tipps zum richtigen Fahren mit Anhänger gibt dieser Artikel.

 
Auch für Fahrten mit dem Anhänger ist der richtige Führerschein Voraussetzung
„Ich habe einen Autoführerschein und kann damit natürlich auch Anhänger fahren!“: Ein Trugschluss, der so nicht immer stimmt. Mit einem klassischen Pkw-Führerschein der Klasse B dürfen zwar Anhänger mitgeführt werden, doch die Gesamtmasse des Gespanns ist entscheidend.

Ungebremste Anhänger bis 750 kg Gesamtgewicht lassen sich mit dem normalen Führerschein der Klasse B bewegen. Wer jedoch Anhänger mit einem höheren Gesamtgewicht fahren möchte, braucht dafür eine Zusatzqualifikation.

Hinweis: Wer sich mit seinem Anhänger nicht nur in Deutschland bewegt, sondern auch eine Auslandsreise macht, sollte auf die lokalen Bestimmungen achten. In Österreich, der Schweiz und in den Niederlanden müssen ungebremste Anhänger beispielsweise zusätzlich mit einer sogenannten Holland-Öse abgesichert werden. Diese sorgt dafür, dass der Anhänger weiterhin mit dem Fahrzeug verbunden bleibt, selbst wenn sich die Anhängerkupplung löst.

 
Die richtige Beladung sorgt für mehr Sicherheit
Das Fahren mit einem Anhänger kann durch das zusätzliche Gewicht und den verlagerten Schwerpunkt des Gespanns etwas herausfordernd für Ungeübte sein. Vor dem Fahrtantritt sollte das Komplettrad, also nicht nur der Reifen, unbedingt auf mögliche Schäden und den richtigen Luftdruck überprüft werden. Auch die richtige Technik beim Beladen sorgt für die Sicherheit beim Fahren. Schwere Lasten sollten niemals am Ende des Anhängers, sondern über der Achse positioniert werden. Damit ist nicht nur eine gute Straßenlage, sondern auch eine zulässige Bremswirkung garantiert.

Die Ladung muss außerdem gesichert werden, sodass sie bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver nicht rutscht oder sogar herunterfällt. Bei der Sicherung helfen spezielle Gurte oder Seile, die sich an den Seiten des Anhängers befestigen lassen. Ragt die Ladung zu weit aus dem Anhänger heraus, muss sie gekennzeichnet (u. a. mit einem roten Wimpel) werden. Der maximale Überstand beträgt 1,5 bis 3 m.

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Bei der Beladung ist auch das zulässige Gewicht für den Anhänger zu beachten. Wird bei einer Polizeikontrolle festgestellt, dass eine Überladung vorliegt, gibt es dafür nicht nur Punkte in Flensburg, sondern auch einen Bußgeldbescheid.

 
Mehr Sicherheit beim Fahren mit dem Anhänger: Vorherige Übungen helfen
Nicht jeder Autofahrer hat schon einmal ein Gespann bewegt. Wer erstmals mit einem Anhänger fährt, ist deshalb oft verunsichert, macht unnötige Fehler. Experten empfehlen deshalb, Anhängerfahrten mindestens einmal vorher zu üben. In fast jeder größeren Stadt gibt es einen Verkehrsübungsplatz, auf dem sich das Rangieren, Rückwärtsfahren oder das Einparken mit dem Anhänger üben lassen. Ein häufiges Problem: Der Hänger verhält sich beim Rückwärtsfahren ganz anders, als erwartet und deshalb gibt es Verwirrungen, in welche Richtung das Lenkrad gedreht werden soll. Da der Hänger entgegen dem Lenkradeinschlag fährt, ist Vorsicht geboten.

Auch das Schlingern oder die ungewohnten Geräusche beim Fahren mit einem Anhänger verunsichern viele Autofahrer, sodass sie hektisch werden und womöglich Fehler machen. Bei einer Übungsfahrt mit einem leeren Hänger können sich Fahrer mit dem Gefühl und den neuen Geräuschen vertraut machen. Empfehlenswert ist auch eine Probefahrt auf einer kurzen Autobahnstrecke. Der Windzug von vorbeifahrenden Fahrzeugen und vor allem Lkw bringt den Hänger häufig in Bewegung. Um das Lenkrad gut festzuhalten und das Gespann auch dann sicher zu bewegen, ist etwas Übung gefragt.

Gerät der Anhänger bei den Fahrten ins Schlingern, sollte er niemals abrupt abgebremst werden. Stattdessen ist eine langsame Geschwindigkeitsreduktion richtig, indem der Fuß vom Gaspedal genommen wird. Das Lenkrad sollte in diesem Moment nicht hektisch bewegt, sondern gut fixiert werden. Ein prüfender Blick in den Rückspiegel hilft dabei, das Fahrverhalten des Anhängers einzuschätzen.
cms

 

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