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Internationale Konferenz zur Placeboforschung an der Universität Duisburg-Essen: Erwartungen wirken

Foto: Ewa Urban / pixabay.
Setze ich Vertrauen in eine Therapie? Fürchte ich Nebenwirkungen oder bin ich optimistisch? Erwartungen und Erfahrungen beeinflussen erheblich, wie eine Behandlung oder Arznei wirkt. In Duisburg treffen sich vom 10. bis 13. Mai Experten zur 4. Internationalen Konferenz der Gesellschaft für Interdisziplinäre Placeboforschung (SIPS). Organisiert wird der fachliche Austausch vom Sonderforschungsbereich „Treatment Expectations“ der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Der Placebo-Effekt wird in der Medizin definiert als positive gesundheitliche Wirkung, die sich allein aus der Annahme ergibt, dass eine Behandlung helfen wird. In Zulassungsverfahren für Medikamente versucht man ihn auszuschließen, um allein die pharmakologische Wirkung eines Präparats zu ergründen. Ziel der SIPS-Mitglieder ist es, Placebo-Effekte bewusst im klinischen Alltag zu nutzen: So belegen Studien, dass Erwartungen beispielsweise besonders einflussreich sind bei Erkrankten, die wegen Schmerzen oder Depressionen behandelt werden.

Der Name der 4. Internationalen Konferenz der SIPS lässt sich übersetzen als Der Einfluss von Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen – aus dem Labor ans Klinikbett und zurück. Er beschreibt den interdisziplinären Charakter dieses Gebiets, in dem Forschende aus klinischen und grundlagenwissenschaftlichen sowie aus angrenzenden therapeutischen Bereichen zusammenarbeiten.

In den ehemaligen Industrieanlagen des Landschaftsparks Nord in Duisburg erwartet das Organisationsteam um Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des gastgebenden Sonderforschungsbereichs und diesjährige Kongresspräsidentin, rund 300 internationale Teilnehmende – weitere interessierte Forschende sind digital dabei. Themenschwerpunkte sind u.a. soziale Aspekte von Behandlungserwartungen und Nocebo-Effekte – also Krankheitssymptome oder Nebenwirkungen, die sich pharmakologisch nicht erklären lassen und allein auf negative Erwartungen der Betroffenen zurückzuführen sind.

Ergänzt wird das Programm durch eine Summer School für Wissenschaftler in frühen Karrierephasen sowie einen Science Slam.

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Interessierte Patienten sind eingeladen, am 9. Mai ab 17.30 Uhr in einem kostenlosen Online-Forum darüber zu diskutieren, wie sie Erwartungseffekte für ihren Therapieerfolg nutzen können.

 
Universität Duisburg-Essen (UDE)

Keksdosen am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen (UDE). Foto: Petra Grünendahl.
Die Universität Duisburg-Essen wurde am 1. Januar 2003 durch die Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen (beide 1972) gegründet. Sie gehört mit rund 40.000 Studenten aus 130 Nationen zu den – nach Studentenzahlen – zehn größten deutschen Universitäten. Sie verfügt über ein breites, international ausgerichtetes Fächerspektrum. Sie ist ein Zentrum der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung sowie der Lehrerausbildung in NRW und bietet mehr als 240 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Nach dem Times Higher Education (THE) Ranking belegt die Universität Duisburg-Essen unter den Hochschulen 2020 den 194. Platz weltweit.
www.uni-due.de
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Fotos: Ewa Urban / pixabay (1), Petra Grünendahl (1)

 

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