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DGB Duisburg: Mindestens 35.600 Kinder in Duisburg profitieren von Kindergrundsicherung

Foto: Joshua Choate (jatocreate) / pixabay.
Durch eine gut gemachte Kindergrundsicherung würde sich in Duisburg die Lebenssituation von mehr als 35.600 Kindern und Jugendlichen verbessern. Darauf hat der Deutsche Gewerkschaftsbund in Duisburg hingewiesen. „Die Ampel-Koalition in Berlin muss sich jetzt endlich auf eine Kindergrundsicherung verständigen und ausreichend Geld dafür bereitstellen. Denn die Familien mit geringem Einkommen in Duisburg brauchen dringend mehr Unterstützung für ein gutes Aufwachsen ihrer Kinder“ fordert Angelika Wagner, DGB-Regionsgeschäftsführerin.

Mit der geplanten Kindergrundsicherung sollen die vielen bestehenden Leistungen für Kinder gebündelt und die Beantragung einfacher und bürgerfreundlicher werden. „Sozialleistungen dürfen doch nicht nur auf dem Papier stehen. Die Hilfen müssen auch bei allen Familien ankommen, die sie benötigen.“, erläutert Wagner. Neben einem einfachen Zugang fordert der DGB in Duisburg für die Kindergrundsicherung auch höhere Leistungen als Kinder und Jugendliche heute beim Bürgergeld erhalten. Dort seien beispielsweise im Regelsatz in Höhe von 348 Euro für ein Kind zwischen 6 und 13 Jahren nur 4,48 Euro pro Tag für Essen und Trinken vorgesehen. 8,89 Euro gibt es monatlich für Kino, Kindertheater, Sport- und sonstige Freizeitveranstaltungen. Nur 2,83 Euro monatlich seien für Kinder- und Jugendbücher vorgesehen, rechnet Wagner und fasst zusammen: „Arme Kinder können oft nicht mitspielen, bleiben außen vor, weil das Taschengeld fehlt, müssen bei der Klassenfahrt zuhause bleiben und kommen in der Schule schlechter mit. Das ist in einem reichen Land ein Skandal, den wir endlich beenden müssen.“

In Duisburg lebten Ende 2022 27.366 Kinder und Jugendliche in Familien, die Bürgergeld erhalten. 8.321 Kinder und Jugendliche erhalten den Kinderzuschlag, der an geringverdienende Eltern zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt wird. In Duisburg würden also 35.687 Kinder mit den höheren Leistungen der Kindergrundsicherung bessergestellt.

Hinzu kämen, laut DGB, noch die Familien, die heute aufgrund ihres geringen Einkommens einen Rechtsanspruch auf Leistungen haben, diese aber nicht beantragen. Zwar gebe es dazu keine aktuellen, belastbaren Zahlen, doch „diese Dunkelziffer ist erheblich“, ist sich Angelika Wagner sicher. Die Bundesregierung selbst hatte in der Vergangenheit geschätzt, dass nur 35 Prozent der leistungsberechtigten Familien den Kinderzuschlag beantragen. Bei Geringverdienenden, die ergänzend Bürgergeld erhalten können, betrage die Dunkelziffer bis zu 50 Prozent.

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„Kinderarmut ist bitter und folgenschwer, da sie nicht nur Mangel im Hier und Jetzt bedeutet, sondern den Kindern Entwicklungs- und Zukunftschancen raubt. Nichts verursacht mehr Folgekosten und ist teurer, als Kinderarmut zuzulassen. Geld für eine Kindergrundsicherung auszugeben ist auch eine Zukunftsinvestition“, fasst Wagner zusammen.
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Region Niederrhein
Foto: Joshua Choate (jatocreate) / pixabay

 

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