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Universität Duisburg-Essen (UDE): Wandel durch Migration

Neu an der UDE: Susanne Zepp-Zwirner

Keksdosen am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen (UDE). Foto: Petra Grünendahl.
„Kulturen sind geprägt von Wandel. Das gilt für Sprachen, Kunst und Literatur“, sagt Prof. Dr. Susanne Zepp-Zwirner. Die neue Professorin für Spanische und hispanoamerikanische Literatur erforscht an der UDE-Fakultät für Geisteswissenschaften, wie sich Texte und Geschichtskulturen durch Migration verändern. Zudem arbeitet sie über Menschenrechte und Literatur und die Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs – auch im Ruhrgebiet.

Dem Thema Migration nähert sich Zepp-Zwirner über die Mehrsprachigkeit von Literaturen, wenn sie in der Kulturgeschichte der Iberischen Halbinsel auch über arabisch- und hebräischsprachige Texte arbeitet. „Europa war stets von Migration und Integration geprägt. Wenn wir ein historisches Gedächtnis jenseits nationaler Erinnerungskulturen entfalten möchten, müssen alle europäischen Religions-, Kultur- und Sprachgeschichten einbezogen werden.“

In den Literaturen der Moderne forscht Zepp-Zwirner in Kooperation mit Juristen an Texten, die zur Ausbildung von Rechtsbegriffen beigetragen haben. Ein Beispiel ist der Begriff „Gewaltsames Verschwindenlassen“: Das Schicksal der „desaparecidos“ – zu Deutsch: der „verschwundenen Personen“ – wurde in Lateinamerika in Dichtung, Theater und Kunst erinnert, bevor der Begriff als Tatbestand ins internationale Recht einging. In ihrer Forschung zu Selbstzeugnissen von Freiwilligen in den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) wird die UDE-Professorin auch Lebensgeschichten von Menschen aus dem Ruhrgebiet einbeziehen, die in Spanien gegen den Faschismus kämpften. Derzeit schreibt sie zudem ein Buch über Literatur als Intervention in Argentinien und Brasilien.

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Nach dem Studium der Romanistik, Allgemeinen Literaturwissenschaft und Neueren Deutschen Literaturgeschichte forschte Zepp-Zwirner ab 1997 an der Universität Wuppertal. 2000 ging sie an die FU Berlin, 2003 an die Uni Leipzig, wo sie bis 2015 stellvertretende Direktorin am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur war. Ihre Forschung wurde mit Stipendien (2015, 2017) unterstützt. Gastprofessuren führten sie u.a. 2018 an die EHESS Paris und 2021 an die Tel Aviv University. Zudem war sie 2020 Gastwissenschaftlerin bei der Stiftung Duques de Soria (Spanien). Bevor sie an die UDE kam, war sie seit 2011 Professorin für Romanische Philologie an der FU Berlin.

 
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Die Universität Duisburg-Essen wurde am 1. Januar 2003 durch die Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen (beide 1972) gegründet. Sie gehört mit rund 40.000 Studenten aus 130 Nationen zu den – nach Studentenzahlen – zehn größten deutschen Universitäten. Sie verfügt über ein breites, international ausgerichtetes Fächerspektrum. Sie ist ein Zentrum der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung sowie der Lehrerausbildung in NRW und bietet mehr als 240 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Nach dem Times Higher Education (THE) Ranking belegt die Universität Duisburg-Essen unter den Hochschulen 2020 den 194. Platz weltweit.
www.uni-due.de
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Foto: Petra Grünendahl

 

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