Aktueller Einblick in die Duisburger KunstszeneVon Petra Grünendahl
Art Family: Gruppenbild mit den beim Pressegespräch anwesenden Künstlern der Ausstellung. Foto: Petra Grünendahl. „Wir können auch Abwechslung“, leitete Andreas Benedict, Pressesprecher des Lehmbruck Museums das Pressegespräch ein. Die neue Ausstellung „Vor Ort 2024“ präsentiert ausgewählte Werke von Duisburger Künstlern, die den Reichtum und die Vielfalt der lokalen Kunstszene repräsentieren. Nicht nur sind die verschiedensten Kunstformen vertreten, sondern auch die unterschiedlichsten Stilrichtungen: Jedes Werk sticht für sich hervor, tritt aber dennoch mit anderen in Dialog und ermöglicht dem Betrachter überraschende Perspektiven und Einblicke. Zu sehen sind 31 Werke von 31 Künstlern, die eine siebenköpfige Jury von Fachleuten aus der Museums- und Kunstszene ausgewählt hat. Für diese Ausstellung hatten sich 94 Duisburger Künstler mit jeweils bis zu drei Werken beworben. Auf einen Dialog mit dem Publikum zielt das Rahmenprogramm zur Ausstellung mit Workshops und Künstlergesprächen, bei denen sich Besucher mit den Künstlern und ihrem Schaffen auseinander setzen können. Für die Künstlergespräche sind drei Termine vorgesehen: Am 3. April mit Alexander Voß, am 17. April 2024 mit Cornelia Schweinoch-Kröning und am 8. Mai 2024 mit Evangelos Koukouwitakis (jeweils um 13 Uhr). Die Ausstellung wird morgen Abend mit geladenen Gästen eröffnet und ist ab Samstag fürs Publikum zugänglich.
Stellten die Ausstelllung vor (v. l.): Elisabeth Höller, Linda Wagner, Söke Dinkla, Jörg Mascherrek und Alexander Voß. Foto: Petra Grünendahl. Mit „Vor Ort“ präsentiert das Lehmbruck Museum in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Duisburg Künstler aktuelle Arbeiten der lokalen Kunstszene aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Installation, Skulptur, Video und Fotografie. Museumsdirektorin Dr. Söke Dinkla stellte die Ausstellung im Rahmen der Duisburger Akzente vor: Zusammen mit Kulturdezernentin Linda Wagner, Kurator Jörg Mascherrek sowie Alexander Voß (IG Duisburger Künstler) und Elisabeth Höller (Duisburger Künstlerbund) als Vertreterin der Jury. Der Untertitel der diesjährigen Ausstellung, „Art Family“, passt zum diesjährigen Motto der Duisburger Akzente, „Familienbande“. Entsprechend wird die Ausstellung gefördert von der Stadt Duisburg und den Duisburger Akzenten. Die Stadt Duisburg will Werke aus der Ausstellung kaufen, um sie in die Sammlung des Lehmbruck Museums zu geben. Hierfür stehen 20.000 Euro zur Verfügung (jeweils zur Hälfte von der Stadt und dem Museum). Ein 80-seitiger Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Werke und Texten zu den Künstlern ist für 5 Euro an der Museumskasse zu haben.
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Die Künstler und die Jury Vor Ort: Impressionen aus der Ausstellung. Foto: Petra Grünendahl. Der Titel der jährlich stattfindenden Ausstsellungsreihe, „Vor Ort“, weist auf die enge Beziehung der Künstler zur Stadt Duisburg hin: Hier wohnen und arbeiten sie, alleine, aber auch gemeinsam. Denn Kunst zu machen heißt auch, sich zu vernetzen, auszutauschen und zusammen zu arbeiten. Bereits seit 1925 gibt es in Duisburg Künstlervereinigungen, in denen sich Künstler gegenseitig unterstützen, gemeinsam Ausstellungen veranstalten und für ihre Interessen ihre Stimme erheben. Künstlergruppen sind zugleich auch Gemeinschaften, in denen intensiv über Fragen der Kunst und der Gesellschaft debattiert wird. Es entsteht ein inspirierender, kreativer und manchmal auch kontroverser Austausch von Ideen, Überzeugungen und künstlerischen Positionen. Wie in einer Art Familie bilden Künstler unterschiedlicher Generationen eine Gruppe, die sich gemeinsam entwickelt, sich verändert und gemeinsame Wege geht. Das diesjährige Motto der Duisburger Akzente, „Familienbande“, passt somit perfekt zu der Ausstellung der Künstlergemeinschaft.
Vor Ort: Impressionen aus der Ausstellung. Foto: Petra Grünendahl. Die beteiligten Künstler (alphabetisch): Benjamin Tiberius Adler, Regina Bartholme, Sigrid Beuting, Christina Böckler, Inken Boje, Fee Brandenburg, Christoph Breitmar, Barbara Deblitz, Susan Feind, Martin Gensheimer, Friederike Huft, Michael Kiefer, Gert Kiessling, Evangelos Koukouwitakis, Barbara Koxholt, Renate Krupp, Britta Lauer, Jonas Meyburg, Magdalena Morosini, Sigrid Neuwinger, Hannah Samira Peifer, Ralf Raßloff, Katrin Roth, Eugen Schilke, Martin Schmitz, Lisa Seidel, André Schweers, Cornelia Schweinoch-Kröning, Ralf Thiesen, Alexander Voß, Ulrike Waltemathe.
Die 31 Werke der Ausstellung wurden durch eine Jury ausgewählt. Dazu gehörten Dr. Nico Anklam (Direktor der Kunsthalle Recklinghausen), Stacey Blatt (Freie Duisburger Künstler), Anett Frontzek (Künstlerin), Elisabeth Höller (Duisburger Künstlerbund), Nina Hülsmeier (Lehmbruck Museum), Jörg Mascherrek (Jury-Vorsitzender, Lehmbruck Museum) und Marco Morosin (Duisburger Sezession).
Subjektiv, nicht repräsentativ: Impressionen aus der Ausstellung.
Fotos: Petra Grünendahl
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Das Lehmbruck Museum Das Lehmbruck Museum im Kantpark. Foto: Petra Grünendahl.Das mitten in Duisburg im Kant-Park gelegene Lehmbruck Museum ist das international bedeutendste Museum für Skulptur der Moderne und der Gegenwart in Europa. Seine Sammlung moderner Plastiken von Künstlern wie Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Hans Arp und natürlich Wilhelm Lehmbruck ist europaweit einzigartig. Beheimatet ist das Museum in einem eindrucksvollen Museumsbau inmitten eines Skulpturenparks, der zum Schlendern und Entdecken einlädt.
Wilhelm Lehmbruck: Der Gestürzte. Foto: Petra Grünendahl.Namensgeber des Hauses ist der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck, der 1881 in Meiderich, heute ein Stadtteil von Duisburg, geboren wurde. Lehmbruck ist einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Er hat mit seinem Werk maßgeblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen und ist auch nach seinem frühen Freitod im Jahr 1919 bis heute einflussreich geblieben. Das Lehmbruck Museum entstand 1964 nach den Entwürfen von Lehmbrucks Sohn Manfred (1913–1992). Der ab 1983 errichtete Erweiterungsbau wurde 1987 eröffnet. www.lehmbruckmuseum.de
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Öffnungszeiten und Eintrittspreise Impressionen aus „Der Expressionismus – Aufbruch und Neubeginn“. Foto: Petra Grünendahl. Die Ausstellung „Vor Ort“ läuft bis zum 12. Mai. Zeitgleich zeigt das Lehmbruck Museum eine Sammlungspräsentation in den Dreiecksräumen im Anbau mit einer ganzen Reihe von Werken, die teilweise schon länger nicht mehr öffentlich zu sehen waren: „Der Expressionismus – Aufbruch und Neubeginn“. Der Expressionismus erneuerte Anfang des 20. Jahrhunderts mit revolutionärem Ehrgeiz die Kunst. Künstlergemeinschaften wie die „Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ prägten den Stil in Deutschland maßgeblich. Es galt das Wesentliche eines Themas künstlerisch zu erfassen: mit flächigen Kompositionen, leuchtenden Farben und schnellen Pinselstrichen. Losgelöst von der akademischen Maltradition und inspiriert von der Kunst außereuropäischer Kulturen fanden sie einen neuen, der modernen Welt entsprechenden Ausdruck.
Impressionen aus „Der Expressionismus – Aufbruch und Neubeginn“. Foto: Petra Grünendahl. Noch bis zum 1. September ist die Interaktive Tastausstellung SHAPE! im Lehmbruck Museum zu sehen. Geöffnet ist das Lehmbruck Museum dienstags bis freitags ab 12 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr. Die Öffnungszeiten gehen bis 17 Uhr, donnerstags an Terminen der plastikBAR (erster Donnerstag im Monat ab 17.30 Uhr) bis 20 Uhr. An Feiertagen gelten ggf. besondere Öffnungszeiten. Regulär kostet der Eintritt 9 Euro (ermäßigt* 5 Euro), eine Jahreskarte 35 Euro (ermäßigt* 20 Euro). Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre in Begleitung von Angehörigen sowie Blinden- und Demenzbegleitung haben kostenlos Eintritt. Schulklassen und Kindergärten zahlen pro Person 2 Euro (gilt nur für Selbstführergruppen), eine Familienkarte (2 Erwachsene plus Kinder bis 14 Jahre) gibt es für 15 Euro. Jeden ersten Freitag im Monat gilt: „Pay what you want“. Ausgenommen davon sind angemeldete Gruppen.
Impressionen aus „Der Expressionismus – Aufbruch und Neubeginn“.
Fotos: Petra Grünendahl
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Zu seinen Sonderausstellungen bietet das Lehmbruck Museum verschiedene Veranstaltungen als Rahmenprogramm an. Öffentliche Führungen durch das Museum gibt es jeden Sonntag um 11.30 Uhr. Für Informationen steht die Kunstvermittlung des Lehmbruck Museums unter Telefon 0203 / 283-2195 oder eMail kunstvermittlung@lehmbruckmuseum.de zur Verfügung (Zu Preisen und Buchungen für Führungen geht es hier). Tickets für Führungen und Veranstaltungen können vorab im Ticket-Shop des Museums gebucht werden.
(*) Ermäßigung erhalten gebuchte Gruppen, Selbstführer ab 20 Personen, Menschen mit Behinderung (ab 70 Prozent), Schüler & Studenten, Wehr- & Zivildienstleistende sowie Menschen im Sozialleistungsbezug.
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