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Regionale Strategie für Grüne Infrastruktur in der Metropole Ruhr

RVR und Land NRW stellen erste regionale Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr vor: 27 Handlungsziele bilden das Herzstück

RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin begrüßt die Teilnehmer des Symposiums „Strategie Grüne Infrastruktur“. Foto: Volker Wiciok / RVR.
Wie passen wir unsere Städte an Hitze und andere Extremwetterereignisse an? Wie werden wir uns künftig ernähren, fortbewegen und erholen? Ein Schlüssel zur Beantwortung dieser drängenden gesellschaftlichen Fragen ist die Grüne Infrastruktur.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat die deutschlandweit erste regionale Strategie Grüne Infrastruktur erarbeitet. 250 Fachleute aus Planung, Wissenschaft und Praxis haben mitgewirkt. Das im März vom Ruhrparlament des RVR verabschiedete Handlungsprogramm bietet ein Fundament aus Handlungsansätzen und Projektideen sowie bewährtem Praxiswissen, mit denen die Metropole Ruhr ihre Grüne Infrastruktur systematisch weiterentwickeln kann. Ziel ist es, das Ruhrgebiet zu einer klimaangepassten und lebenswerten Metropolregion zu machen und neue Impulse zu aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel oder Biodiversität zu setzen.

Blick ins Forum des Symposiums „Strategie Grüne Infrastruktur“. Foto: Volker Wiciok / RVR.
Die Erarbeitung der Strategie wurde vom Land im Rahmen der Ruhr-Konferenz über die Offensive Grüne Infrastruktur mitinitiiert und gefördert. „Es ist beeindruckend und vorbildlich, wie engagiert die Metropole Ruhr bei der Entwicklung der grünen Infrastruktur vorangeht. Davon profitieren Natur und Mensch gleichermaßen – denn eine vitale grüne Infrastruktur bereichert die Lebensqualität, bietet Lebensraum für die biologische Vielfalt und stärkt die Region für die Herausforderungen des Klimawandels“, betont Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW.

Die Charta Grüne Infrastruktur mit den fünf Leitthemen Lebensqualität, Klimaanpassung, Umweltgerechtigkeit, Artenvielfalt und zirkuläres Bauen & Wirtschaften bildet die Basis. Die Strategie Grüne Infrastruktur konkretisiert diese Entwicklungsvision. Entstanden sind 27 Handlungsziele. Das breite Spektrum der Handlungsmöglichkeiten reicht vom Schutz und der qualitativen Weiterentwicklung von Bestandsgrün bis hin zu einem anderen Umgang mit aktuell „grauen“ Flächen in Form von Umnutzung, teilweiser oder vollständiger Entsiegelung und dem Nachrüsten mit Grüner Infrastruktur. Dabei führt die Strategie Grüne Infrastruktur die Perspektiven des Naturschutzes, der Stadt- und Freiraumentwicklung, der Mobilität, der Klimaanpassung und des Klimaschutzes zusammen und bildet eine übergeordnete Klammer.

Von links: Dr. Frank Dudda (Vorsitzender Ruhrparlament/Oberbürgermeister von Herne), Nina Frense (RVR-Beigeordnete), RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin und NRW-Umweltminister Oliver Krischer bei der Unterzeichnung der Strategie Grüne Infrastruktur. Foto: Volker Wiciok / RVR.
„Die Strategie Grüne Infrastruktur ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt. Mit 27 Handlungszielen hat sich die Region selbst den Auftrag erteilt, das grüne Kapital in der Metropole Ruhr ganzheitlich zu entwickeln. Die Strategie, die wir gemeinsam im Ruhrparlament verabschiedet haben, schafft nun die Brücke von der Vision in die Umsetzung vor Ort“, so Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender der Verbandsversammlung.

Garrelt Duin, Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr, bekräftigt: „Der ökologische Umbau ist die Voraussetzung für eine ökonomisch, ökologisch und sozial verträgliche Zukunft unseres industriell geprägten Ballungsraums. Wir wollen ökologische Nachhaltigkeit und ökonomische Wettbewerbsfähigkeit miteinander verbinden, um attraktiv für Investoren und Fachkräfte zu sein. So schaffen wir beides – mehr Lebensqualität und neue Arbeitsplätze.“

„Mit der Strategie haben wir jetzt einen Werkzeugkasten zur Erreichung klarer und gemeinsam entwickelter Ziele. Als Ideengeber ist das Handlungsprogramm gleichzeitig eine Einladung zur Zusammenarbeit. Denn Ausbau und Qualifizierung der Grünen In-frastruktur können nur vernetzt und partnerschaftlich gelingen“, so Nina Frense, RVR-Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur.

Die Strategie fungiert als Grundlage für die Entwicklung bestehender und neuer Projekte. Dazu zählt der schattenspendende Straßenbaum ebenso wie der Park im Wohnquartier oder der regionale Grünzug, der in Hitzeperioden für Abkühlung sorgt.

Besonders sichtbar wird der Wert der Grünen Infrastruktur in regionalen Großprojekten wie der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027. Oftmals bietet sich aber auch die Chance, schon durch kleine Anpassungen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und lebenswerteren Heimat zu leisten. Die regionale Strategie eröffnet zudem Förderzugänge gerade auch für kleinere, aber wichtige Vernetzungsmaßnahmen. Durch ein regionales Umweltmonitoring wird der RVR den Fortschritt bestimmen können, die Strategie bei Bedarf fortschreiben bzw. räumlich oder thematisch vertiefen.

Mehr Informationen gibt es hier.

 
Regionalverband Ruhr (RVR)
Der Regionalverband Ruhr (RVR) wurde am 5. Mai 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet und hat somit im Jahr 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Sein erster Verbandsdirektor Robert Schmidt (1869-1934) gilt als der Vater der Regionalplanung. Er legte bereits 1912 einen Generalsiedlungsplan für das Ruhrgebiet vor, der später Grundlage für die überörtliche Planung von regionalen Grünzügen, Verbandsstraßen wie dem Ruhrschnellweg und den Revierparks werden sollte. Seit 2011 ist Karola Geiß-Netthöfel Regionaldirektorin des Verbandes.

Die gesetzliche Zuständigkeit des Verbandes für die Landesplanung fürs Ruhrgebiet wurde 1975 eingeschränkt, als Staatliche Regionalplanung jedoch 2009 zurück übertragen. Damit endete die drei Jahrzehnte dauernde planerische Dreiteilung des Ruhrgebiets (auf die Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg). Verbunden mit Änderungen des Gesetzes über den Verband änderte sich auch sein Name: 1979 wurde der SVR in Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) umbenannt, seit 2004 heißt der Verband Regionalverband Ruhr (RVR). Das Jubiläumsjahr 2020 war gleichzeitig das Jahr, in dem zum ersten Mal das Ruhrparlament von den Bürgern der Metropole Ruhr direkt gewählt wurde.

Rund 480 Mitarbeiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) planen und entwickeln die Region, managen Infrastrukturprojekten wie Route Industriekultur und Emscher Landschaftspark, das regionale Radwegenetz sowie Wald- und Grünflächen.
Regionalverband Ruhr (RVR)
Fotos: Volker Wiciok / RVR

 

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