„Mufaro“ bedeutet übersetzt „Glück“. Der Name des jungen Zwergflusspferdes stammt aus der Sprache des afrikanischen Volkes der Shona. In der Wildbahn hängt das Überleben der Zwergflusspferde am seidenen Faden. Die Art ist stark gefährdet.
Im Zoo Duisburg gibt es speckigen Nachwuchs: Zwergflusspferd-Weibchen Ayoka brachte ein Jungtier zur Welt. Mit der Entwicklung des kleinen Hippos ist das Zoo-Team sehr zufrieden. Zoogäste brauchen noch Geduld, bis sich das kleine Flusspferd regelmäßig in der Öffentlichkeit zeigen wird.
Putzmunter tapst das kleine Zwergflusspferd an der Seite von seiner Mutter umher, erkundet die Umgebung oder schläft im Strohbett. „Der Kleine wächst, trinkt und nimmt von Tag zu Tag mehr an Gewicht zu“, freut sich Revierleiter Alexander Nolte. Bei der Geburt 7,5 kg schwer, hat Mufaro in den letzten Wochen deutlich an Gewicht zugenommen und bringt derzeit 13,9 kg auf die Waage. „Die energiereiche Muttermilch sorgt für eine schnelle Gewichtszunahme“, erklärt der Tierpfleger.
Geburten bei Zwergflusspferden sind selten
Nachwuchs bei Zwergflusspferden ist eine Seltenheit – in Zoos werden jedes Jahr weltweit nur etwa 18 Jungtiere geboren. Für den Erhalt der Art in Zoologischen Gärten ist jedes Jungtier enorm wichtig. „Nur so lässt sich eine stabile Reservepopulation aufbauen“, betont Tierpfleger Alexander Nolte. In Duisburg hat man bereits Erfahrung mit der Zucht der sensiblen Dickhäuter und mit Ayoka eine erfahrene Mutter. „Mufaro ist ihr viertes Jungtier. Entsprechend routiniert kümmert sich Ayoka um den Kleinen“, freut sich Nolte.
Einzelgänger mit festen Revieren und ein Rendezvous auf Zeit
Anders als die großen Flusspferde, sind Zwergflusspferde Einzelgänger und haben feste Reviere. Das ist auch beim Duisburger Zwergfluss-Paar Atu und seiner Partnerin Ayoka so. Nur während der Paarungszeit kreuzen sich ihre Wege. Die Harmonie ist dennoch meist nur von kurzer Dauer. „Ayoka zeigt Atu deutlich, ob er erwünscht ist oder nicht. Sie hat ganz klar die Hosen an“, plaudert Tierpfleger Nolte aus dem Nähkästchen. Daher ist bei der Zusammenführung der gemächlich wirkenden, aber durchaus kräftigen Tiere Fingerspitzengefühl und Weitsicht gefragt.
Dem Aussterben nahe: Zoo Duisburg hilft beim Artenschutz vor Ort
Ursprünglich leben Zwergflusspferde in den tropischen Regenwäldern Westafrikas. Die Tierart gilt als „stark gefährdet“ und ist in Nigeria bereits ausgestorben. Schätzungen der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) gehen davon aus, dass in anderen Verbreitungsgebieten in Afrika nur noch rund 2.000-2.500 Zwergflusspferde leben. Das Überleben der Art hängt damit am seidenen Faden. Zum Schutz von Zwergflusspferden engagiert sich der Zoo Duisburg im afrikanischen Taï Nationalpark an der Elfenbeinküste. Hier gibt es noch eine Population der kleinen Hippos. Mit Artenschutzspenden aus Duisburg wird ein ehrgeiziges Projekt von Naturschützern vor Ort unterschützt, den Nationalpark zu schützen und zu vergrößern. Denn trotz dem Schutzstatus sind Wilderei, illegaler Bergbau und Holzeinschlag an der Tagesordnung. Der Taï-Nationalpark ist seit 1982 UNESCO-Weltnaturerbe und mit einer Fläche von rund 5.500 Quadratkilometern der letzte große, zusammenhängende Regenwald in Westafrika. Das Gebiet ist Heimat von zahlreichen hochbedrohten Tierarten: Neben Zwergflusspferden leben hier u.a. Waldelefanten, Schimpansen, Bärenstummelaffen und Dianameerkatzen.
Zoo Duisburg
Der Zoo Duisburg wurde 1934 auf einer Fläche von 4 Hektar eröffnet. Schon 1937 wurde der Tierpark am Kaiserberg auf 8 Hektar erweitert. Der Zoo Duisburg präsentiert als wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Garten Tiere in einem großzügigen, tiergerechten und naturnah gestalteten Umfeld. In Anlehnung an die Welt-Zoo und Naturschutzstrategie verfolgt der Zoo Duisburg vier Kernziele: Erhaltungszucht, Wissensvermittlung, Forschung und – für die Besucher – Erholung. Bekannt ist der Zoo für sein Delfinarium und die in Deutschland erste dauerhafte und lange Zeit einzige Haltung und bis heute einzige Zucht von Koalas. Daneben werden zahlreiche zoologische Raritäten gehalten, wie z. B. Riesenotter oder ein Amazonasdelfin aus Südamerika, Bärenstummelaffen und Pinselohrschweine aus Afrika, Fossas aus Madagaskar, Nebelparder aus Asien oder Wombats aus Australien. Seit 2019 ist der Zoo Duisburg eine gemeinnützige Gesellschaft und Teil der Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV). Der Zoo Duisburg zählt mit etwa einer Million Besuchern pro Jahr zu den bestbesuchten Zoologischen Gärten Deutschlands und zu den beliebtesten Naherholungszielen der Region.
www.zoo-duisburg.de
Zoo Duisburg
Foto: S. Gräfen / Zoo Duisburg
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