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Ballett am Rhein: Demis Volpis „Krabat“ begeisterte im Theater Duisburg

Spannendes Märchen von Gewalt,
Magie und der Kraft der Liebe
Von Petra Grünendahl

Demis Volpi „Krabat“: Miquel Martínez Pedro (Krabat), Damián Torío (Der Meister). © Ingo Schäfer.
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Der Waisenjunge Krabat (Miquel Martínez Pedro) wird vom Mühlenmeister (Damián Torío) als Lehrjunge aufgenommen. Neben der schweren Arbeit lernen die zwölf Jungen auch die Kunst der Magie. In der Osternacht dürfen die Gesellen die Mühle verlassen. Im Wald treffen sie auf Mädchen aus dem nahe gelegenen Dorf. Krabat ist von der Kantorka (Emilia Peredo Aguirre), die Vorsängerin der Mädchen, fasziniert. Sein Freund Tonda (Gustavo Carvalho) trifft seine Geliebte Worschula (Paula Alves). Als Tonda versucht, mit Worschula fortzugehen, erstarrt sie und wird wahnsinnig.
Demis Volpi „Krabat“: Daniele Bonelli (Tonda), Miquel Martínez Pedro (Krabat). © Ingo Schäfer.
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Krabat sieht, wie der Meister Worschula quält. Vergeblich versucht Tonda seine Geliebte zu retten. Krabat begreift, dass sie, die Lehrjungen, Gefangene des Meisters sind. Der Herr Gevatter (Lara Delfino) erscheint und verlangt seinen Tribut vom Meister. Kurze Zeit später ist Tonda tot. Im zweiten Lehrjahr kommt Witko (Jack Bruce) als neuer Lehrjunge in die Mühle. Pumphutt (Elisabeth Vincenti), ein ehemaliger Müllergeselle und mächtiger Zauberer, erscheint: Es kommt zu einem magischen Kräftemessen mit dem Meister, das Pumphutt für sich entscheiden kann. Doch es ändert sich nichts. In der zweiten Osternacht treffen Krabat und Juro (Evan L’Hirondelle) auf die Kantorka und die Mädchen. Juro erklärt Krabat und der Kantorka, dass es einen Weg gibt, den Meister zu besiegen: Wenn ein Mädchen einen Gesellen liebt, kann sie ihn vom Meister freibitten: Sie muss dafür eine vom Meister auferlegte Prüfung bestehen. Schafft sie es nicht, müssen beide sterben.

 

Demis Volpi „Krabat“: Daniele Bonelli (Tonda), Doris Becker (Worschula). © Ingo Schäfer.
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Bereits 2013 hat Demis Volpi, bis zum Ende dieser Spielzeit Ballettdirektor und Chef-Choreograf am Ballett am Rhein, mit „Krabat“ sein erstes abendfüllendes Handlungsballett auf Grundlage des Jugendbuchs von Otfried Preußler am Stuttgarter Ballett uraufgeführt. Die Choreographie, die sofort zum Generationen übergreifenden Publikumsliebling avancierte, erobert nun mit seinen Zauber das Publikum im Theater Duisburg.
Demis Volpi „Krabat“: Emila Peredo Aguirre (Die Kantorka), Miquel Martínez Pedro (Krabat). © Ingo Schäfer.
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Die Musik zur Choreografie stammt von Pēteris Vasks, Philip Glass und Krzysztof Penderecki. Weitere Stücke sind „Die Gedanken sind frei“ und die „Mühlenmusik“ aus einer laufenden Mühle, die in ihrer Dichte und Eindringlichkeit die Mühen der Arbeit spiegeln. Das Ballett am Rhein präsentierte die ausdrucksstarke Choreografie mit ihren markanten Charakteren vor einem restlos begeisterten Publikum und bot eine Ballettvorstellung von Feinsten: Die überwiegend jugendlichen Theaterbesucher, größtenteils Mittelstufenschüler von Schulen aus der Umgebung, belohnten die rundum gelungene Aufführung mit minutenlangem tosenden und lautstarken Applaus. Die Aufführung in drei Akten dauert ca. 2¾ Stunden (inklusive zwei Pausen) und ist empfohlen ab 10 Jahren.

 

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Happy End für die überzeugenden Akteure

Demis Volpi „Krabat“: Lara Delfino (Herr Gevatter), Damián Torío (Der Meister), Ensemble Ballett am Rhein (Gesellen). © Ingo Schäfer.
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Zurück in der Mühle verlangt Herr Gevatter erneut seinen Tribut vom Meister: Der nächste Junge stirbt, aber sein Vetter kommt nicht drüber hinweg. Und auch Krabat mag nicht mehr wegsehen. Im dritten Lehrjahr macht der Meister Krabat ein in seinen Augen verführerisches Angebot: Er bietet Krabat die Herrschaft über die Mühle an. Doch Krabat entscheidet sich, nicht länger ein Teil dieses grausamen Spiels sein zu wollen, – und lehnt das Angebot des Meisters ab. Die Kantorka tritt ein, um Krabats Freilassung zu erbitten. Der Meister verlangt, dass sie mit verbundenen Augen Krabat unter den zwölf Gesellen finden muss. Der Meister verwandelt die Gesellen in Raben, um ihr die Prüfung zu erschweren. In der Gruppe der Raben zittert Krabat erkennbar vor Angst um seine Kantorka: Daran erkennt sie ihn und kann ihn befreien. Damit fällt die Herrschaft des Mühlenmeisters: Die Liebenden und auch die andere Mühlenjungen werden von ihrem Joch befreit; die Mühle geht in Flammen auf.

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Demis Volpi „Krabat“: Damián Torío (Der Meister), Charlotte Kragh (Pumphutt), Ensemble Ballett am Rhein (Gesellen). © Ingo Schäfer.
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Die variantenreichen und anspruchsvollen Kompositionen meistern die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Christoph Stöcker. Für Bühne und Kostüme zeichnet Katharina Schlipf verantwortlich. Die Szenerie ins rechte Licht rückte Bonnie Beecher. Das Libretto schrieb Vivien Arnold. Die Gesangspartien übernahm als Solistin Mara Guseynova unterstützt vom Kinderchor der Akademie für Chor und Musiktheater e.V.

 

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Ein kleiner Vorgeschmack:

 

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Weitere Termine im Theater Duisburg:

Demis Volpi „Krabat“: Ensemble Ballett am Rhein (Gesellen), Lara Delfino (Herr Gevatter). © Ingo Schäfer.
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Sa | 15. Juni 2024 | 19:30 Uhr,
So | 16. Juni 2024 | 15:00 Uhr (Familienkarte*),
Mi | 19. Juni 2024 | 19:30 Uhr,
Sa | 21. September 2024 | 19:30 Uhr,
Sa | 28. September 2024 | 19:30 Uhr,
So | 6. Oktober 2024 | 18:30 Uhr,
Do | 24. Oktober 2024 | 19:30 Uhr,
So | 10. November 2024 | 18:30 Uhr und
Fr | 15. November 2024 | 11:00 Uhr (Schulvorstellung).
Danach geht die Aufführung an das Opernhaus Düsseldorf.
*) Mit der Familienkarte 10 Euro für jedes eingetragene Familienmitglied

 
Deutsche Oper am Rhein

Demis Volpi „Krabat“: Ensemble Ballett am Rhein (Gesellen). © Ingo Schäfer.
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Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg gGmbH ist eine Theatergemeinschaft der Städte Düsseldorf und Duisburg, die auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen den beiden Großstädten zurückblicken kann. Seit ihrer Gründung 1956 zählt sie zu den bedeutendsten Opernhäusern Deutschlands. Durch ihr hochrangiges Solistenensemble, den Chor sowie die national wie international gefeierte Compagnie Ballett am Rhein hat sie sich zu einer der ersten Adressen für Musiktheater und Tanz in Europa entwickelt. Sie ist in der größten und dichtesten Kulturregion Deutschlands beheimatet. Allein die beiden Städte Düsseldorf und Duisburg zählen zusammen fast 1,1 Millionen Einwohner, aber auch die umliegenden Regionen und eine große Zahl auswärtiger Gäste profitieren vom hochkarätigen künstlerischen Angebot der Deutschen Oper am Rhein.
www.operamrhein.de

 

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Tickets kosten zwischen 19,00 und 78,00 Euro. Bei Schulaufführungen (in der Woche um 11 Uhr) gibt es für Schulklassen mit 5,50 Euro pro Person Sonderkonditionen. Für die Gruppenbuchung wendet man sich bitte an gruppen@theater-duisburg.de. Eintrittskarten gibt es online ebenso wie in der gemeinsamen Theaterkasse von Theater Duisburg und Deutscher Oper am Rhein im ehemaligen Restaurant „Theaterkeller“. Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Theaters gegenüber vom Duisburger Hof (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr). Karten bestellen kann man auch per Telefon 0203 / 283-62100, Fax 0203 / 283-62210 oder eMail karten@theater-duisburg.de. Die Theaterkasse am Eingang öffnet 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Möglichkeiten für Ermäßigungen bei den Ticketpreisen wie zum Beispiel zur Familienkarte* findet man auf den Webseiten der Deutschen Oper am Rhein bei den Buchungen aufgeführt. Eine halbe Stunde vor Beginn gibt es eine Einführung im Opernfoyer, die einen kurzen Überblick in das Stück, seine Entstehung und die Aufführung gibt.

*) Mit der Familienkarte kostet der Eintritt 10 Euro für jedes eingetragene Familienmitglied.

 
© 2024 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Ingo Schäfer

 

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