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Duisburger Wohnungsbaugesellschaft GEBAG zog Bilanz für 2023

Investitionen in den Bestand und die Entwicklung neuer Stadtquartiere Von Petra Grünendahl

Neubau an der Duisburger Straße in Homberg. Foto: Daniel Koke Fotografie.
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„Wenn bundesweit Bauprojekte runter gefahren werden, weil die Baukosten und Zinsen massiv gestiegen sind, ist es uns wichtig, in Duisburg einen Fels in der Brandung zu haben, der sowohl seinen Bestand weiter modernisiert als auch Wohnungen neu baut“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link. Nach bezahlbarem Wohnraum bestehe eine Riesennachfrage: „Es ist gut, mit der GEBAG starken und leistungsfähigen Partner an der Seite der Stadt zu wissen.“ Die Krise geht aber auch an der GEBAG nicht spurlos vorbei: Es wird nicht so viel modernisiert und neu gebaut, wie ursprünglich geplant. Dennoch schlugen bei den Neubau-Projekten die Fertigstellungen 2023 mit 19,9 Mio. Euro zu Buche (2022: 26 Mio. Euro), die laufenden Maßnahmen mit weiteren 17,4 Mio. Euro (2022: 35 Mio. Euro). Im Fokus steht dabei der Neubau von öffentlich geförderten Wohnungen, der gute Dreiviertel im Bestand der GEBAG ausmacht: Dieser war noch vor wenigen Jahren Investoren schwer zu vermitteln – heute wird er gerne mitgenommen. „Wir müssen mehr davon in Duisburg möglich machen. Die GEBAG hat immer darauf gesetzt, weil es gute Wohnqualität zu überschaubaren Preisen bietet, so der OB. „Wir haben hier beileibe noch kein Mietniveau wie in anderen Städten: Das ist gut, aber darauf können wir uns nicht ausruhen, weil häufig niedrige Mieten einhergehen mit einem schlechtem energetischen Standard. Deswegen ist es wichtig, dass die GEBAG ihren Bestand modernisiert. Das ist gut für die Mieter, weil deren Nebenkosten bei steigenden Energiekosten perspektivisch gleich bleiben“, sagte Link.

 

Im Pressegespräch (v. l.): Wienand Schneider, Bernd Wortmeyer und Oberbürgermeister Sören Link. Foto: Petra Grünendahl.
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Bei der Bilanzpressekonferenz standen neben Oberbürgermeister Sören Link Bernd Wortmeyer, Vorsitzender der GEBAG-Geschäftsführung, und der Technische Geschäftsführer Wienand Schneider Rede und Antwort. Die Wohnungswirtschaft stecke in einem „Trilemma“, so Wortmeyer, die Rahmenbedingungen für Wirtschaftlichkeit (hohe Baukosten und Zinsen) mit Nachhaltigkeit (unzureichende Förderlandschaft) und Sozialverträglichkeit (bezahlbarer Wohnraum) in Einklang zu bringen. Mit einem Jahresergebnis von 1,9 Mio. Euro lag die GEBAG 2023 sogar ganz leicht über ihren eigenen Erwartungen (2022: 4,9 Mio. Euro). Gestiegen ist die Bilanzsumme von knapp 727 Mio. Euro 2022 auf 750 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Der Wohnungsbestand der GEBAG wächst kontinuierlich: Von 12.609 Wohnungen 2022 auf 12.685 Wohnungen 2023. Bei einer Leerstandsquote von knapp 3 Prozent (0,7 Prozent marktbedingt, 2,4 Prozent maßnahmenbedingt) besteht Vollvermietung. Interessenten für einen Wohnungswechsel haben es schwer auf dem Markt: „Wer eine gute Wohnung hat, zieht in der aktuellen Situation nicht aus“, sagte Wortmeyer. Die Fluktuation bei der Mieterschaft ist mit 6,8 Prozent so gering wie noch nie (2022: 7,4 Prozent).

 

 
 
Angestrebte Klimaneutralität bis 2045

Infografik: GEBAG.
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Wenngleich auch die GEBAG ihre noch vor wenigen Jahren ausgerufene „Neubauoffensive“ nicht mehr wie gewünscht fortsetzen kann, so zeigen doch diverse Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft kontinuierlich daran arbeitet, die Duisburger weiterhin mit bezahlbarem Wohnraum in einer guten Qualität zu versorgen und den Bestand fit zu machen für die Zukunft. „Wir haben in den letzten neun Jahren die GEBAG umgebaut und auf Nachhaltigkeit getrimmt“, erklärte Bernd Wortmeyer seinen Kurs seit Übernahme der Geschäftsführung 2014. Im Jahr 2023 hat die GEBAG 33,3 Mio. Euro in die Modernisierung ihres Immobilienbestandes investiert (2022 waren es noch 42,5 Mio. Euro). Maßnahmen im Gebäudebestand umfassen Dämmung und eine Modernisierung von technischen Anlagen, die sich angesichts gestiegener Energiekosten positiv auf die Nebenkosten auswirken. „Damit wir das ambitionierte Ziel der Bundesregierung – bis 2045 unseren Gebäudebestand klimaneutral umzubauen – und weiterhin bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen“, machte Bernd Wortmeyer deutlich. Hierzu zählten beispielsweise zuverlässige Förderperspektiven, eine Erhöhung der öffentlichen Fördermittel für den Wohnungsbau und eine grundsätzlich flexible Förderkulisse. Der klimaneutrale Umbau von Wohngebäuden sei nicht über Mieten zu finanzieren und bräuchte massive Unterstützung von Bund und Land, so der GEBAG-Chef.

 

Technologie-Quartier Wedau. Visualisierung CSKA-MOREAN.
Auch im Bereich der Flächenentwicklung geht es mit Dekadenprojekte weiter, die allesamt Vorzeigecharakter für Stadtentwicklung auf ehemaligen Industrieflächen haben: So konnte beim größten Stadtentwicklungsprojekt in NRW – 6-Seen-Wedau – mit dem Vertrieb der ersten Vermarktungslose im Quartier „Am Uferpark“ gestartet werden. Bei den „Duisburger Dünen“ unmittelbar südlich des Hauptbahnhofs lag der Fokus vor allem auf Gutachten- und Konzeptarbeiten, auch die Arbeiten am Bebauungsplan und dem städtebaulichen Entwurf sind vorangeschritten. Außerdem wurde der Startschuss für die Projektgesellschaft des Technologiezentrums Wedau gegeben, das sich künftig ebenfalls auf der Fläche des Technologie-Quartier-Wedau finden soll. Die Projektgesellschaft ist ein gemeinsames Projekt der Universität Duisburg-Essen, GEBAG, Duisburg Business & Innovation und der Stadt Duisburg.

 

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GEBAG

Verwaltung der GEBAG an der Tiergartenstraße im Dellviertel. Foto: Petra Grünendahl.
Die GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH (GEBAG) wurde als Duisburger Gemeinnützige Baugesellschaft AG 1872 gegründet und zählt zu den ältesten Baugesellschaften Deutschlands. Die GEBAG ist mit aktuell 12.685 Wohnungen mit insgesamt über 829.000 Quadratmetern Wohnfläche und mit 151 Gewerbeeinheiten das größte Immobilienunternehmen der Stadt. Sie bietet rund 35.000 Duisburgern ein Zuhause: Bezahlbar und in einer guten, zeitgemäßen Qualität. Die GEBAG ist das kommunale Immobilienunternehmen der Stadt Duisburg und beschäftigt mehr als 225 Mitarbeiter. Seit über 150 Jahren prägt sie die Gestaltung und Entwicklung der Stadt Duisburg maßgeblich mit. Soziales Engagement in und für Duisburg wird hier großgeschrieben.

Der Vertrieb für ein weiteres Vermarktungslos im „Quartier Am Uferpark“ ist gestartet. Visualisierung: GEBAG.
Seit 2017 ist die kommunale Wohnungsbaugesellschaft auch als Stadt- und Flächenentwickler aktiv. So ist die GEBAG die treibende Kraft hinter 6-Seen-Wedau, dem größten Stadtentwicklungsprojekt in Nordrhein-Westfalen. Auch andere Flächenentwicklungsprojekte, wie das Gelände Am Alten Güterbahnhof unmittelbar südlich des Duisburger Hauptbahnhofs oder das Technologie-Quartier Wedau-Nord gehören ins Portfolio der GEBAG. Zudem ist die GEBAG seit 2023 im Auftrag der Stadt Duisburg zuständig für die Errichtung, Sanierung und Bewirtschaftung aller städtischen Kitas im Rahmen des Sondervermögen Kinder- und Jugendbereich Duisburg (SVK). Mit der Tochtergesellschaft Duisburger Stadionmanagement GmbH übernimmt die GEBAG die kaufmännische und technische Bewirtschaftung der Duisburger Schauinslandreisen-Arena. Mit den Projekten Urbane Zukunft Ruhr und Urban Zero ist die GEBAG Teil zweier beispielhafter Quartiersentwicklungs-Projekte, die maßgeblich zur nachhaltigen Transformation Duisburgs beitragen werden.
www.gebag.de

 
© 2024 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Petra Grünendahl (2), Daniel Koke (1), CSKA-MOREAN (Visualisierung), GEBAG (Visualisierung, Infografik)

 

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