Der Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat die Sicherung und den Ausbau von Fachkräften im Ruhrgebiet in den Fokus seiner gestrigen Sitzung gestellt. Vier Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Landesarbeitsministerium gaben Einblick in die aktuelle Situation. Diskutiert wurde über mögliche Handlungsansätze und Potenziale wie Verbundstudiengänge, Erschließung von Talentreserven oder arbeitsorientierte Grundbildung.
Dazu Garrelt Duin, RVR-Regionaldirektor: „Für einen starken Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet brauchen wir alle Arbeitskräfte mit allen Qualifikationsmerkmalen. Die Fachkräfteoffensive des Landes NRW ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Darüber hinaus ist das Ruhrgebiet eine wachsende Wissensregion. Mit Blick auf ihre Zukunfts- und Innovationsfähigkeit müssen wir zum einen Studierende in die Region holen und halten, sowie jungen Menschen vor Ort Perspektiven bieten.“
Mit der Standortmarketingkampagne unterstützt der RVR die Akquise von jungen Fachkräften. Die FISU World University Games 2025 im Ruhrgebiet wird der Verband nutzen, um internationale Sportler mit Unternehmen und Hochschulen in Verbindung zu bringen. Über die Initiative „Joblinge“ bieten der RVR und seine Töchter zudem Praktikumsplätze an, um den Berufseinstieg junger Menschen zu erleichtern.
„Im nächsten Jahr werden wir unter anderem zusammen mit den Industrie- und Handelskammern eine Veranstaltungsreihe zu Fachkräften im Ruhrgebiet starten“, kündigt Garrelt Duin an, der alle relevanten Akteure in der Region bündeln möchte, um gemeinsam konkrete Lösungen zu entwickeln.
Dass Aufholbedarf in Sachen Arbeits- und Fachkräftesicherung besteht, belegen die Statistischen Daten des RVR und die Zahlen des IHK-Fachkräftemonitors. Danach macht sich der Fachkräftemangel besonders bei den akademisch Qualifizierten mit einem Engpass von fast zwölf Prozent und den beruflich Qualifizierten mit technischer Ausrichtung von über neun Prozent bemerkbar.
Regionalverband Ruhr (RVR)
Der Regionalverband Ruhr (RVR) wurde am 5. Mai 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet und hat somit im Jahr 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Sein erster Verbandsdirektor Robert Schmidt (1869-1934) gilt als der Vater der Regionalplanung. Er legte bereits 1912 einen Generalsiedlungsplan für das Ruhrgebiet vor, der später Grundlage für die überörtliche Planung von regionalen Grünzügen, Verbandsstraßen wie dem Ruhrschnellweg und den Revierparks werden sollte. Seit 2011 ist Karola Geiß-Netthöfel Regionaldirektorin des Verbandes.
Die gesetzliche Zuständigkeit des Verbandes für die Landesplanung fürs Ruhrgebiet wurde 1975 eingeschränkt, als Staatliche Regionalplanung jedoch 2009 zurück übertragen. Damit endete die drei Jahrzehnte dauernde planerische Dreiteilung des Ruhrgebiets (auf die Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg). Verbunden mit Änderungen des Gesetzes über den Verband änderte sich auch sein Name: 1979 wurde der SVR in Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) umbenannt, seit 2004 heißt der Verband Regionalverband Ruhr (RVR). Das Jubiläumsjahr 2020 war gleichzeitig das Jahr, in dem zum ersten Mal das Ruhrparlament von den Bürgern der Metropole Ruhr direkt gewählt wurde.
Rund 480 Mitarbeiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) planen und entwickeln die Region, managen Infrastrukturprojekten wie Route Industriekultur und Emscher Landschaftspark, das regionale Radwegenetz sowie Wald- und Grünflächen.
Regionalverband Ruhr (RVR)
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