10-Punkte-Plan für bessere Infrastruktur an NRW-Verkehrsminister Krischer überreicht
Immer mehr Straßen und Brücken im Ruhrgebiet sind marode. Das belastet die Wirtschaft. Die Unternehmen sind schlecht erreichbar und können ihre Waren nicht transportieren. Sie sind verunsichert und zögern, wenn es um Investitionen in den Standort geht. Die Ruhr-IHKs haben Ideen, wie es auf dem Asphalt wieder besser laufen könnte. Ihren Plan überreichten sie nun NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. Ganz oben auf der Liste: mehr Geld, um Straßen zu reparieren und auszubauen. Außerdem fordern sie, Baustellen besser zu managen und kaputte Brücken schneller zu ersetzen.
Es ist voll auf den Straßen zwischen Rhein und Ruhr – und das nicht nur nach Feierabend. Viele Lkw dürfen die wichtigen Routen über die A40, A42 oder A3 teilweise nicht nutzen. Die Brücken sind zu instabil. Für die Unternehmen bedeutet das: Stress.
„Kaputte Straßen und Brücken sind eines unserer größten Probleme. Dauerstau gehört mittlerweile zum Alltag unserer Ruhrwirtschaft. Hinzu kommt eine Konjunktur, die seit Monaten in den Seilen hängt. Das alles belastet die Betriebe. Die Konsequenzen sind deutlich: Investitionen gehen zurück und neue Unternehmen wollen sich nicht ansiedeln“, beklagt Ralf Stoffels, Präsident der Südwestfälischen IHK, beim Austausch mit Minister Krischer.
Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, warnt: „Wir haben starke Unternehmen, ein dichtes Straßennetz. Eigentlich beste Voraussetzungen. Probleme machen uns steigende Baukosten und lange Verfahren. Sie führen dazu, dass uns die Brösel-Brücken aus den 70er-Jahren immer stärker abhängen. Die Politik muss dringend nachbessern. Wir brauchen mehr Geld, schnellere Planung und zügige, gute Lösungen. Das heißt auch: nicht jedes Anliegen kann berücksichtigt werden.“
Die Ruhr-IHKs sind sich einig: Der Sanierungsstau ist groß. Zugleich sind die Verfahren veraltet. Sie erwarten deswegen in den nächsten Jahren deutlich mehr Baustellen in der Region. Sie fordern: „Das Ruhrgebiet muss Modellregion für schnellen Brückenbau werden. Mehr als zwei bis drei Jahre sollten auch aufwendige Verfahren nicht dauern. Außerdem brauchen wir eine Task Force, die die Baustellen besser aufeinander abstimmt“, so Stoffels. Bauunternehmen haben neue Methoden, Brücken in viel kürzerer Zeit zu erneuern. Das sollte die Politik stärker fördern und nutzen.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, dazu: „Uns holen leider die Fehler vergangener Jahrzehnte ein, in denen zu wenig in den Erhalt von Infrastruktur investiert wurde. Die Bürger und die Unternehmen sind auf eine intakte Infrastruktur angewiesen. Deshalb hat für uns die Sanierung Priorität. Mit der Sanierungsoffensive NRW haben wir einen klaren Fahrplan für Straßen, Brücken und Infrastrukturanlagen vorgelegt, um den Standort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest zu machen. Jetzt geht es an die Umsetzung und wir machen Tempo, etwa durch Rekordinvestitionen bei der Sanierung und schnellere Modulbauweisen für Brücken-Ersatzbauten. Ich freue mich, dass die IHKs diese Offensive unterstützen. Denn die Sanierung unserer Verkehrsinfrastruktur wird eine Kraftanstrengung, die nur gemeinsam gemeistert werden kann.“
Den 10-Punkte-Plan kann man abrufen unter www.ihk.de/niederrhein/10punkteplan.
Niederrheinische IHK
Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
www.ihk.de/niederrhein
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg
Foto: Bettina Engel-Albustin / Niederrheinische IHK
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