Vor zehn Jahren wurden die TanZebras von MSV-Fans gegründet, inzwischen ist aus der Straßenmannschaft ein echter Verein geworden, der in Tansania am regulären Ligabetrieb teilnimmt. Im Jubiläumsjahr reiste eine Delegation nun nach Duisburg. Seit dem 13. Seotenber (bis 22. September) ist die 15-köpfige Truppe aus Ostafrika zu Gast in der Stahlstadt und hat hier auch für einige Testspielen auf dem Platz gestanden. Außerdem stand ein Besuch des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund auf dem Programm, bei dem die TanZebras von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas begleitet wurden.
In den Anfängen waren es nur ein paar Straßenkinder in Gongo La Mboto, einem Vorort der Großstadt Dar Es Salaam, die sich über einen Trikotsatz des MSV Duisburg freuten, welchen Jörg Ahlbach auf seiner Weltreise mitgebracht hatte. Der traf dort auf Don Mwakilambo und schnell war die gemeinsame Liebe zum Fußball die Grundlage für eine langjährige und tiefe Freundschaft. Die Idee, den TanZebras FC zu gründen, reifte und bald war es soweit. Seitdem ist der Verein immer weitergewachsen und mittlerweile mehrere Mannschaften stark. Die Herren gehen zurzeit in der dritten tansanischen Liga auf Punktejagd. Die Unterstützung aus Duisburg nahm ebenso zu und so vertieften sich die Kontakte immer mehr.
Bildungsprojekte bieten Perspektive
Doch nicht nur der Sport spielt eine Rolle im fernen Tansania. Um den Kickern auch abseits des Platzes eine Perspektive bieten zu können, wurde ein Permakultur-Projekt auf den Weg gebracht. Durch den Anbau und der Ernte von Obst und Gemüse, welches für den Eigenbedarf, aber auch zum Weiterverkauf auf dem Markt gedacht ist, wird das System einer nachhaltigen Landwirtschaft gezeigt. Außerdem wird vom Verein „Zebraherde e.V.“ vor Ort eine Schule finanziert, wie der erste Vorsitzende Mathias Langnickel erklärt.
Für 15 TanZebras stand nun der nächste Blick über den Tellerrand an. Nachdem über die Jahre rund 60 Mitglieder der Duisburger Fanszene nach Tansania reisten, kommt es im Jahr des 10-jährigen Jubiläums nun zum Gegenbesuch. Möglich machte das eine großzügige Förderung der Sparkasse, zudem weitere Unterstützung durch Sponsoren und Privatpersonen. Auch die Bürokratie konnte gemeistert werden, „vor allem die Duisburger Ausländerbehörde hat einen tollen Job gemacht und uns unterstützend zur Seite gestanden“, betont Langnickel. Untergebracht sind die TanZebras in drei Ferienwohnungen mitten im Herzen von Meiderich.
Abwechslungsreiches Programm
Wenn eine Fußballmannschaft auf Reisen geht, soll natürlich auch der Ball rollen: Zu Testspielen traten die TanZebras an gegen die Ehrenmannschaft des MSV, das sind die TanZebras seit 2021, oder gegen die MSV Amateure ebenso an wie zu einem Kräftemessen mit einem Team der Sparkasse Duisburg oder bei der U17 des VfL Rheinhausen. avisiert war auch ein Testspiel gegen den DJK Lösort Meiderich. Auf der Anlage des Duisburger A-Ligisten dürfen die TanZebras zudem trainieren und zum Abschluss der Reise findet hier, auf der Anlage des DJK Lösort Meiderich, heute ab 18 Uhr das große Sommerfest der Zebraherde statt.
Zweimal haben die 17 bis 24 Jahre alten Kicker aus Tansania auch den ruhmreichen Meidericher Spielverein sehen können. Mit den „Lucky Zebras“ ging es am vergangenen Wochenende zum Spitzenspiel der Regionalliga West zu Fortuna Köln, heute steht das Heimspiel der Zebras gegen den SC Wiedenbrück an. Weitere Programmpunkte umfassten eine Hafenrundfahrt und das Kennenlernen der Stahlstadt Duisburg. Als einer der zahlreichen Höhepunkte gab es eine Führung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Dort stieß auch Bundestagspräsidentin und Schirmherrin Bärbel Bas zu der Reisegruppe. Die eingefleischte MSV-Anhängerin ist seit vielen Jahren als Unterstützerin der TanZebras an der Seite der Zebraherde und hatte sich die Gelegenheit auf ein persönliches Kennenlernen nicht nehmen lassen. „Dass Bärbel Bas sich die Zeit für uns nimmt, ehrt uns sehr und bestärkt uns in unserer ehrenamtlichen Arbeit“, sagte Matthias Langnickel, der abschließend noch einen Dank loswerden wollte: „Von vielen Seiten kommen die Leute auf uns zu und fragen, wie sie uns helfen können. So ist aus der riesigen Aufgabe ein tolles Gemeinschaftsprojekt geworden, dessen Start wir kaum noch abwarten können. Danke an alle helfenden Hände im Hintergrund.“
Zebraherde e. V.
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