Starke Stimme, klare Haltung
Sprache ist ihre Stärke. Mit ihr stemmt sie sich gegen Hass und Gewalt, ruft zum Austausch auf und plädiert für gegenseitige Achtung und soziale Gerechtigkeit. Dr. Carolin Emcke hat sich als unüberhörbare Stimme zu Themen wie Globalisierung, Menschenrechte, Theorien der Gewalt, Demokratiefeindlichkeit und kulturelle Identitäten in Literatur und Öffentlichkeit etabliert. Nun wird sie Mercator-Professorin an der Universität Duisburg-Essen. „Wessen Leid, wessen Erinnerung?“ fragt sie in ihrem Vortrag am 27. November, für den man sich ab sofort anmelden kann.
„Mit Dr. Carolin Emcke ist es uns gelungen, eine herausragende Philosophin und Publizistin, deren Haltung zu wichtigen Themen unserer Zeit uns Vorbild ist, als diesjährige Mercator-Professorin zu gewinnen. Ich sehe ihrer Vorlesung mit großer Erwartung entgegen“, so die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert.
„Wessen Leid, wessen Erinnerung? Die toten Winkel der Erinnerungspolitik.“ heißt der Vortrag, den Carolin Emcke am Campus Essen hält. Darin wird die Autorin insbesondere auf die Notwendigkeit eingehen, die Verbrechen des Nationalsozialismus umfassend und konsequent zu reflektieren, um das Versprechen „Nie wieder“ zu erfüllen.
Wollen wir einen Beitrag leisten – oder blockieren?
Dr. Carolin Emcke hat als internationale Reporterin aus unterschiedlichen Kriegs- und Krisenregionen berichtet. Seit 2014 ist sie als freie Publizistin tätig und vertritt klare Haltungen. In ihren Büchern, Essays, Kolumnen, aber auch bei künstlerischen Interventionen, befasst sie sich mit den Themen Gewalt und Trauma, Demokratiefeindlichkeit und Rassismus, Sexualität und Begehren. Zuletzt erschien „Was wahr ist. Über Gewalt und Klima“ (2024). Seit 20 Jahren kuratiert und moderiert die Autorin den „Streitraum“ an der Berliner Schaubühne, seit 2023 auch den Podcast der Süddeutschen Zeitung „In aller Ruhe.“
Als Kolumnistin rüttelt sie meinungsstark die Leserschaft auf, gibt Denkanstöße zu Umweltschutz, Diskriminierung, Protestkultur und den aktuellen politischen Entwicklungen. „Wer wollen wir sein? Wollen wir zu denen gehören, die einen Beitrag dazu leisten, dass wir als Gesellschaft lernen, dass wir uns entwickeln und dadurch bestehen? Oder wollen wir zu denen gehören, die blockieren und beschädigen?“ fragt Caroline Emcke in ihrer Kolumne vom Januar 2024.
Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Theodor Wolff-Preis (2008), den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus (2010), den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2016), den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (2017) sowie den Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik (2020).
Mehr zur neuen Mercator-Professorin gibt es unter https://carolin-emcke.de/zur-person/
Zum Termin
Der Vortrag findet am 27. November 2023 ab 18 Uhr im Audimax R 14 am Campus Essen statt. Eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort möglich unter www.uni-due.de/de/mercatorprofessur. Bei zu großer Nachfrage wird eine Warteliste angelegt. Auf jeden Fall dabei sind alle Interessierten mit dem Live-Streaming auf YouTube unter www.youtube.com/udechannel.
Zur Mercator-Professur
Sie wurde 1997 eingerichtet, um das wissenschaftliche Erbe des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten Gerhard Mercator (1512-1594) wachzuhalten. Eine Mercator-Professur hatten bislang u.a. inne: Joachim Gauck, Richard von Weizsäcker, , Margarethe von Trotta, Peter Scholl-Latour, Alfred Grosser, Götz W. Werner, Jutta Limbach, Antje Boetius, Ottmar Edenhofer und Mai Thi Nguyen-Kim.
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Die Universität Duisburg-Essen wurde am 1. Januar 2003 durch die Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen (beide 1972) gegründet. Sie gehört mit rund 40.000 Studenten aus 130 Nationen zu den – nach Studentenzahlen – zehn größten deutschen Universitäten. Sie verfügt über ein breites, international ausgerichtetes Fächerspektrum. Sie ist ein Zentrum der nanowissenschaftlichen und biomedizinischen Forschung sowie der Lehrerausbildung in NRW und bietet mehr als 240 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Nach dem Times Higher Education (THE) Ranking belegt die Universität Duisburg-Essen unter den Hochschulen 2020 den 194. Platz weltweit.
www.uni-due.de
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Foto: Andreas Labes
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen