Leicht rückläufig, aber stabil: So lautet das Fazit für den Ausbildungsmarkt am Niederrhein. Auf der Regionalen Ausbildungskonferenz am 5. November stellten die Partner des Regionalen Konsens aktuelle Zahlen für das Jahr 2024 vor. So gibt es erstmals seit Ende der Corona-Krise weniger eingetragene Ausbildungsverhältnisse. Passende Angebote sollen helfen, junge Menschen und Unternehmen besser zusammenzubringen.
Der Niederrhein braucht ausgebildete Fachkräfte. Die duale Ausbildung ist dabei ein wichtiger Baustein. Das machten die Akteure des Regionalen Konsens deutlich. Aber: Unternehmen fällt es immer schwerer, passende Auszubildende zu finden. Gleichzeitig finden viele junge Menschen trotz offener Stellen nicht das, was sie suchen. Es hakt also beim „Matching“. Hier setzen die Konsenspartner an.
Ein wichtiger Schritt sei, Schüler frühzeitig mit der dualen Ausbildung vertraut zu machen. So können sie Einblicke in Praxis und Alltag erhalten. Mit dem Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird dieser Ansatz systematisch umgesetzt. Es unterstützt mit unterschiedlichen Maßnahmen den Wechsel von Schule zu Beruf.
Jetzt noch bewerben
Für alle, die jetzt noch einen Ausbildungsplatz suchen, gilt: Es ist noch nicht zu spät. In der Region gibt es viele offene Stellen. Die Arbeitsagenturen und Kammern unterstützen aktiv bei Suche und Vermittlung. Die Konsenspartner bitten die Unternehmen, freie Ausbildungsplätze zu melden und auf das persönliche Kennenlernen mit Bewerbern zu setzen. Oft kann das persönliche Gespräch mit den Jugendlichen ein schwaches Zeugnis ausgleichen. Bei Schwierigkeiten gibt es auch die Möglichkeit der assistierten Ausbildung. Dabei werden Jugendliche speziell durch die Agentur für Arbeit gefördert und professionell begleitet, zum Beispiel um ihre Leistung in der Berufsschule zu verbessern.
Interessierte finden hier freie Ausbildungsplätze:
Agenturen für Arbeit www.arbeitsagentur.de,
Jobcenter Kreis Kleve www.meinjob-kreis-kleve.de,
Handwerkskammer Düsseldorf www.hwk-duesseldorf.de,
Niederrheinische IHK www.ihk-lehrstellenboerse.de.
Oder man wendet sich an folgende Adressen:
ausbildungsberatung@niederrhein.ihk.de,
duisburg.arbeitgeber@arbeitsagentur.de,
wesel@arbeitsagentur.de.
Stadtrallye macht Berufe im Handel erlebbar
Parallel zur Regionalen Ausbildungskonferenz fand der „Tag des Handels“ in der Niederrheinischen IHK statt. 50 Schüler lernten verschiedene Ausbildungsberufe im Handel kennen. Azubis aus Verkauf, Einzelhandel sowie Groß- und Außenhandel gaben Einblicke in ihre Berufe. Und das authentisch und auf Augenhöhe. Bei einer Rallye durch die Duisburger Innenstadt konnten die Schüler direkt mit den Einzelhändlern ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung ermöglichte damit eine besondere Form der Berufsorientierung.
Zahlen, Daten, Fakten
Die Arbeitsagentur Duisburg verzeichnet einen Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen von 2.819 im Ausbildungsjahr 2022/2023 auf aktuell 2.663. Davon sind 2.532 betriebliche Ausbildungsstellen: 210 weniger (minus 7,7 Prozent) als im letzten Ausbildungsjahr. Die Zahl der Bewerber stieg von 3.057 auf aktuell 3.186 (plus 4,2 Prozent). Ende Oktober waren 155 Bewerber noch ohne Ausbildungsplatz, 48 mehr (plus 44,9 Prozent) als im Vorjahr. 380 Ausbildungsplätze können noch besetzt werden, das sind 4,7 Prozent mehr als 2023
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel, der die Kreise Kleve und Wesel umfasst, gab es 4.190 gemeldete Ausbildungsstellen, 4.078 davon betrieblich. Das bedeutet einen Rückgang in beiden Kreisen im Vergleich zum Vorjahr: 157 weniger (minus 3,6 Prozent) Ausbildungsplätze insgesamt und 166 weniger (minus 3,9 Prozent) betriebliche Ausbildungsstellen. Auch die Zahl der Bewerber ist gesunken auf 3850 (minus 1,1 Prozent). Ende September hatten 370 Bewerber noch keine Ausbildungsstelle, 99 mehr (plus 36,5 Prozent) als im Vorjahr. Dem gegenüber standen noch 565 unbesetzte Ausbildungsstellen: 16,3 Prozent mehr als 2023.
Die Mitglieder der Regionalen Ausbildungskonferenz sind: Vertreter der Gebietskörperschaften Duisburg, Kleve, Wesel, der Agenturen für Arbeit Duisburg und Wesel, der Jobcenter Duisburg, Kreis Wesel und Kreis Kleve, der Berufskollegs, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Industriegewerkschaft Metall, des Unternehmerverbandes Ruhr-Niederrhein, der Apothekerkammer Nordrhein, der Regionalagentur NiederRhein, der Handwerkskammer Düsseldorf sowie der Kreishandwerkerschaften und der Niederrheinischen IHK. Die Konsenspartner engagieren sich für die duale Ausbildung und bündeln ihre Aktivitäten für den regionalen Ausbildungsmarkt.
Niederrheinische IHK
Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
www.ihk.de/niederrhein
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg
Foto: Gruppe Ck Photography, / Niederrheinische IHK
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