Im Tiergarten Nürnberg trifft Weibchen Kumi auf einen passenden Partner. Die Weltnaturschutzorganisation stuft Fischkatzen als gefährdete Tierart ein.
Fischkatze Kumi machte sich auf den Weg in den Tiergarten Nürnberg. Ihre Mission: Nachwuchs im Sinne des Arterhalts. Ein auf Tiertransporte spezialisiertes Unternehmen brachte, neben dem beheizten Spezialfahrzeug, auch die Transportkiste für das Raubtier mit.
Fischkatze Kumi gilt als erfahrene Mutter
Am Kaiserberg zog Fischkatze Kumi bereits sieben Mal erfolgreich Nachwuchs auf. Nachdem ihr Partner im Frühjahr dieses Jahres an Blasenkrebs verstarb, machte sich das Duisburger Zoo-Team gemeinsam mit dem zuständigen Erhaltungszuchtprogramm für Fischkatzen auf die Suche nach einem passenden Partner. „Ziel war und ist es, dass Kumi als erfahrene Mutter Nachwuchs bekommt. Denn mit derzeit rund 80 Tieren im Zuchtprogramm ist jedes Jungtier für den Erhalt dieser bedrohten Tierart sehr wichtig“, erklärt Kuratorin Taissa Faust. Im Tiergarten der Stadt Nürnberg trifft Kumi nun auf Thaler, einen neuen, passenden Partner. „Auch wenn wir uns an dieser Stelle von Kumi verabschieden müssen, so ist das übergeordnete Ziel, dass wir unseren Beitrag zum Erhalt dieser Tierart leisten. Daher drücken wir alle die Daumen, dass die Zusammenführung sowie mögliche Paarungen Früchte tragen werden“, sagt Faust. Den Weg in den rund 460 Kilometer entfernten Tiergarten Nürnberg hat Kumi wohlbehalten überstanden. Dort kam das Tier am Dienstagabend an und erkundet in den kommenden Tagen sein neues Zuhause.
Umbau der bestehenden Fischkatzenanlage
Nach Abgabe vom Kumi im Sinne des Arterhalts wird das Duisburger Zoo-Team die bestehende Fischkatzenanlage in der nächsten Zeit sanieren. Dabei hat die Haltung von Fischkatzen Tradition am Kaiserberg: Bereits seit 2012 pflegte das engagierte Tierpflegerteam im Raubtierrevier diese gefährdete Tierart.
Über die Fischkatze
Fischkatzen leben ursprünglich in den Regenwäldern Asiens. Auf dem Speiseplan der Kleinkatzen stehen unter anderem kleine Säugetiere, Vögel und insbesondere Fisch. Als geschickte Schwimmer stöbern die Räuber ihre Nahrung in Flüssen und Seen vor allem in der Uferzone auf. Ihr Verbreitungsgebiet ist in den letzten Jahren zunehmend geschrumpft. Der Grund ist der Mensch. Neben der Entsorgung von Müll in Seen und Flüssen, wo Fischkatzen ihre Nahrung finden, setzt den Tieren auch der Bau von Straßen, Siedlungen sowie die Abholzung der Wälder massiv zu. Das führt dazu, dass Fischkatzenpopulationen voneinander isoliert sind, da es keine Korridore für die Tiere gibt, die das Finden von Partnern und neuen Lebensräumen ermöglichen würden. Aufgrund dieser vielfältigen Gründe stuft die IUCN die Fischkatze als gefährdet ein. Die Bestände nehmen kontinuierlich ab. Der Erhalt dieser Tierart in Zoologischen Gärten ist somit enorm wichtig, da diese Reservepopulation eine der Schutzmaßnahmen ist.
Zoo Duisburg
Der Zoo Duisburg wurde 1934 auf einer Fläche von 4 Hektar eröffnet. Schon 1937 wurde der Tierpark am Kaiserberg auf 8 Hektar erweitert. Der Zoo Duisburg präsentiert als wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Garten Tiere in einem großzügigen, tiergerechten und naturnah gestalteten Umfeld. In Anlehnung an die Welt-Zoo und Naturschutzstrategie verfolgt der Zoo Duisburg vier Kernziele: Erhaltungszucht, Wissensvermittlung, Forschung und – für die Besucher – Erholung. Bekannt ist der Zoo für sein Delfinarium und die in Deutschland erste dauerhafte und lange Zeit einzige Haltung und bis heute einzige Zucht von Koalas. Daneben werden zahlreiche zoologische Raritäten gehalten, wie z. B. Riesenotter oder ein Amazonasdelfin aus Südamerika, Bärenstummelaffen und Pinselohrschweine aus Afrika, Fossas aus Madagaskar, Nebelparder aus Asien oder Wombats aus Australien. Seit 2019 ist der Zoo Duisburg eine gemeinnützige Gesellschaft und Teil der Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV). Der Zoo Duisburg zählt mit etwa einer Million Besuchern pro Jahr zu den bestbesuchten Zoologischen Gärten Deutschlands und zu den beliebtesten Naherholungszielen der Region.
www.zoo-duisburg.de
Zoo Duisburg
Foto: Marcel Vogelfänger / Zoo Duisburg
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