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Schifferbörse: Politik muss dringend in Schienen und Wasserstraßen investieren

Traditionelles Schiffermahl: Transportwege nicht vernachlässigen

Schiffermahl (v. l.): Werner Schaurte-Küppers (Präsident Niederrheinische IHK), Dr. Sigrid Nikutta (Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG), Frank Wittig (Vorsitzender Schifferbörse), Dr. Sigrid Nikutta (Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG) und Bärbel Bas (Bundestagspräsidentin) tauschten sich beim Schiffermahl aus. Fotos: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK.
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Der Industrie an Rhein und Ruhr geht es nicht gut. Die Produktion ist verhalten, die Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Die Transportwege sind am Limit. Ampel-Aus und Haushaltslöcher zeigen, dass die Politik handeln muss. Beim Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort machten Frank Wittig (Vorsitzender) und Dr. Sigrid Nikutta (Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG) deutlich: So geht es nicht weiter.

„Schiff und Bahn sitzen wortwörtlich in einem Boot. Wir werden weniger Güter transportieren können, wenn Schleusen, Weichen und Brücken weiter verfallen“, so Frank Wittig beim Schiffermahl zum 123-jährigen Bestehen der Börse „Wir erleben derzeit eine Schwäche der deutschen Wirtschaft, wie es sie seit 15 Jahren nicht mehr gab.“

Das träfe auch Städte und Kommunen. „Wenn wir schlechte Geschäfte machen, zahlen wir weniger Steuern. Der Staat kann weniger Schleusentore ersetzen oder Gleise bauen. Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen“, bekräftigt Wittig. Das könne nur gelingen, wenn Straße, Wasserstraße und Schiene schneller und effizienter als bislang saniert werden.

Gastrednerin Dr. Sigrid Nikutta (Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG) sprach über die Zukunft der Logistik. Fotos: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK.
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Gastrednerin Dr. Sigrid Nikutta betonte, dass Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur entscheidend seien. Auch müssten die Verkehrsträger mehr kooperieren: „Die Logistik lebt vom Miteinander. Nicht umsonst heißt es ,Logistikketten‘. Unsere Industrie braucht ein integriertes Angebot aus verschiedenen Verkehrsträgern. Ich bin überzeugt, dass wir in einer Welt, in der es mehr und mehr um Abschottung geht, ein offenes Miteinander brauchen. Das sollten wir als Chance sehen!“

Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig lobte, wie die Bahn ihre Sanierungen angeht. „Ein paar Wochen Vollsperrung sind besser, als monatelang zu leiden, weil die Maßnahmen nur schrittweise vorankommen.“ Gleichzeitig forderte er von der Politik weitere Unterstützung. Es sei klar, dass die öffentlichen Kassen leer sind und auch bleiben. Die Zeit der wirtschaftlichen Stärke sei vorbei. „Deshalb müssen wir andere Wege finden, um schneller und effizienter zu werden. Wir müssen Vorschriften abbauen. Und wir können nicht mehr so viel Rücksicht auf Einzelinteressen nehmen“, so Wittig. Das klinge hart, sei aber alternativlos, weil die Infrastruktur sonst immer weiter verfalle.

Über die Schifferbörse
Die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort wurde am 31. Oktober 1901 mit dem Ziel gegründet, Frachtraum und Waren unter fairen Bedingungen zusammen zu bringen. Heute ist die Hauptaufgabe der Schifferbörse die Förderung der Zusammenarbeit der am Binnenschiffsverkehr beteiligten Gruppen und die gemeinsame Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Das Schiffermahl findet jährlich in Erinnerung an die Gründung der Schifferbörse statt und symbolisiert die Verbindung zwischen Reedern, Partikulieren, Verladern und Spediteuren im System Wasserstraße. Die Schifferbörse ist heute bei der Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg angesiedelt.
www.schifferboerse.org
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer
Duisburg – Wesel – Kleve zu Duisburg

Fotos: Jacqueline Wardeski / Niederrheinische IHK

 

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