Nach zwei Wochen bereits 75 Unterstützer –
Sehr hohes Interesse und positive Resonanz bei unterschiedlichen Zielgruppen
Die von renommierten Wissenschaftlern aus den Bereichen Architektur und Ingenieurwesen Mitte November ins Leben gerufene Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudesektor verzeichnet sehr hohes Interesse und trifft in Wissenschaft und Immobilienwirtschaft auf positive Resonanz. So sind bereits 75 Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen der Initiative beigetreten. Dabei handelt es sich unter anderem um Architekten, Handwerker, Eigentümer, Akademiker, Verbände und sonstige interessierte Personen und Institutionen.
„Schon am ersten Tag spürten wir, dass wir mit unseren Kernforderungen einen wunden Punkt bei vielen, sehr unterschiedlich motivierten Teilnehmern des Immobiliensektors getroffen haben – uns erreichten positive und motivierende Meldungen sowohl von hochkarätigen Akademikern als auch von Handwerkern, Mietern und Eigentümern. Und wir als Professoren registrieren aus unseren Netzwerken, also der Wissenschaft, aber auch der Politik und von Unternehmen, sehr großes Interesse und massive Unterstützung für unsere Ideen. Wir hatten mit Zulauf gerechnet – ehrlicherweise aber nicht mit so breiter Unterstützung. Das freut uns alle sehr und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so die Initiatoren.
Ihr Manifest für eine nachhaltige, kosteneffiziente und sozial verträgliche Klimapolitik im Gebäudesektor hatten die angesehenen Akademiker Prof. Elisabeth Endres, Prof. Dr.-Ing. Manfred Norbert Fisch, Prof. Dirk Hebel, Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Werner Sobek und Prof. Dipl.-Ing. Dietmar Walberg in Berlin vorgestellt. Darin kritisieren sie die seit vielen Jahren einseitige Fokussierung auf immer höhere Energieeffizienzstandards und fordern einen politischen Richtungswechsel dahingehend, dass die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ins Zentrum gerückt wird.
Dies sei finanzierbar, stelle die Erreichung der Klimaschutzziele sicher und gewährleiste bezahlbares Wohnen, so die Verfasserinnen und Verfasser. Ziel der Initiative ist es, einen breiten Diskurs in der Öffentlichkeit zu organisieren und die Entscheidungsträger in der Politik dazu zu bewegen, die Klimapolitik im Gebäudesektor von Grund auf zu überdenken und sie auf realistische, erreichbare CO2-Reduktionsziele auszurichten. In Anbetracht der gescheiterten Ampel-Regierung und der drängenden Haushaltsprobleme seien die klimapolitischen Maßnahmen in den kommenden Monaten von entscheidender Bedeutung.
Die fünf Kernforderungen der Initiative: Paradigmenwechsel für mehr Klimaschutz
- Emissionsfreie Wärmeversorgung: Fossile Energieträger müssen zügig durch emissionsarme Technologien wie Wärmepumpen und die Nutzung industrieller Abwärme ersetzt werden. Der Ausbau erneuerbarer Energien auf Quartiersebene wird hierbei priorisiert wie bilanzielle Ansätze auf der Ebene von Gebäudeflotten und Quartieren im Allgemeinen und hier insbesondere die gebäudeübergreifende bilanzierbare Nutzung von Solarenergie.
- Maßvolle Sanierung: Statt kostspieliger überzogener Sanierungstiefen fordern die Experten eine Sanierung, die sich an der Lebensdauer der Bauteile orientiert und unnötige Kosten vermeidet.
- Effiziente Wärmepumpen-Nutzung: Moderne Wärmepumpen sind bereits für teilsanierte (ab EnEV 2002) oder moderat sanierte Gebäude geeignet, was den Sanierungsdruck mindert und trotzdem eine klimaschonende Wärmeversorgung ermöglicht.
- Einführung eines Emissionsminderungspfads: Statt unübersichtlicher Regelungen plädieren die Wissenschaftler für einen verbindlichen Emissionsminderungspfad bis 2045, der klare Reduktionsziele für Gebäudeemissionen setzt und durch eine unabhängige Emissionsagentur überwacht wird.
- Förderung von Bestandserhalt und Kreislaufwirtschaft: Neubauten sollen strengen Emissionsgrenzen entsprechen, während der Erhalt bestehender Gebäude die Nutzung grauer Energie maximiert und Abfall reduziert.
Hier findet man das vollständige Manifest, weitere Hintergrundinformationen sowie unsere erste Veröffentlichung über die Initiative Praxispfad CO₂-Reduktion im Gebäudesektor.
Initiative Praxispfad CO2-Reduktion im Gebäudese
Foto: Aleksejs Bergmanis / pexels
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