Regionalverband Ruhr: RVR-Bericht zur Daseinsvorsorge in Duisburg
Das Ruhrgebiet ist die Region der kurzen Wege – das gilt besonders in Duisburg: Für die meisten Duisburger sind die Angebote der Daseinsvorsorge – dazu zählen Einrichtungen und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelgeschäfte, Kitas und Schulen, Arztpraxen und ÖPNV-Haltestellen – schnell zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. 41,5 Prozent der Bevölkerung leben sogar in einem sogenannten 15-Minuten-Quartier, in dem mindestens ein Standort jeder Einrichtung der Daseinsvorsorge nur eine Viertelstunde Gehzeit von der eigenen Wohnung entfernt liegt. Das zeigt der aktuelle Bericht des Flächeninformationssystems Ruhr (ruhrFIS) zur Daseinsvorsorge, den der Regionalverband Ruhr (RVR) veröffentlicht hat.
Die Erreichbarkeit von Lebensmittelmärkten stellt sich in Duisburg nahezu flächendeckend günstig dar. Zu Fuß sind rund 77 Prozent der Einwohner innerhalb von zehn Minuten im nächsten Geschäft; fast 92 Prozent wohnen innerhalb einer eher günstigen fußläufigen Entfernung von 15 Minuten. Die durchschnittliche Gehzeit beträgt unter acht Minuten (Ruhrgebietsschnitt: neun Minuten). Mit dem Fahrrad erreicht fast jede Duisburgerin und jeder Duisburger (99,3 Prozent) ein Lebensmittelgeschäft innerhalb von maximal zehn Minuten.
Auch der nächste Arzt ist in Duisburg meist nicht weit: Bis zur Hausarzt- oder Zahnarztpraxis sind im Schnitt knapp siebeneinhalb Minuten zu gehen (Ruhrgebiet: rund neun Minuten). 78 Prozent der Bevölkerung sind in weniger als zehn Minuten in der nächstgelegenen Hausarztpraxis, nur ein Prozent braucht länger als 30 Minuten. Kinderarztpraxen sind durchschnittlich in 20:40 Minuten zu erreichen.
Die Wege zur Kinderbetreuung und Grundschule sind in Duisburg ebenfalls meist gut zu Fuß zu bewältigen. Fast jeder (98,6 Prozent) wohnt in einer fußläufigen Entfernung von bis zu einer Viertelstunde zur nächsten Kindertagesstätte (Ruhrgebiet: knapp 97 Prozent). Bis zur nächsten Grundschule schaffen es gut 92 Prozent der Bevölkerung (Ruhrgebiet: fast 85 Prozent) innerhalb von 15 Geh-Minuten, mit dem Fahrrad braucht fast keiner mehr als zehn Minuten.
Dank eines dichten ÖSPV-Haltestellennetzes liegt in Duisburg die durchschnittliche Gehzeit zur nächsten Station bei 3:22 Minuten. Fast 83 Prozent (Ruhrgebiet: 85 Prozent) erreichen in weniger als fünf Geh-Minuten eine Bus- oder Straßenbahnhaltestelle. Der nächste Bahnhof oder Halt im Schienenpersonennahverkehr ist im Schnitt 30:35 Geh-Minuten entfernt (Ruhrgebiet: 28:43 Minuten), 26,6 Prozent der Duisburger haben bis zu einer Viertelstunde Fußweg. Mit dem Fahrrad können fast 79 Prozent in dieser Zeit einen Halt erreichen.
Für das ruhrFIS-Monitoring wurden Daten von 2023 zu Lebensmittelmärkten, Postfilialen, Apotheken, Grundschulen, Kindertagesstätten, Hausarzt-, Zahnarzt- und Kinderarztpraxen sowie ÖSPV- und SPNV-Haltestellen ausgewertet.
Weitere Infos unter https://www.rvr.ruhr/themen/regionalentwicklung/ruhrfis-flaecheninformationssystem/#c110411.
Regionalverband Ruhr (RVR)
Der Regionalverband Ruhr (RVR) wurde am 5. Mai 1920 als Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) gegründet und hat somit im Jahr 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Sein erster Verbandsdirektor Robert Schmidt (1869-1934) gilt als der Vater der Regionalplanung. Er legte bereits 1912 einen Generalsiedlungsplan für das Ruhrgebiet vor, der später Grundlage für die überörtliche Planung von regionalen Grünzügen, Verbandsstraßen wie dem Ruhrschnellweg und den Revierparks werden sollte. Seit April 2024 ist Garrelt Duin als Regionaldirektor des Verbandes Nachfolger von Karola Geiß-Netthöfel, die die Geschicke des Verbandes von 2011 bis 2024 leitete.
Die gesetzliche Zuständigkeit des Verbandes für die Landesplanung fürs Ruhrgebiet wurde 1975 eingeschränkt, als Staatliche Regionalplanung jedoch 2009 zurück übertragen. Damit endete die drei Jahrzehnte dauernde planerische Dreiteilung des Ruhrgebiets (auf die Regierungsbezirke Düsseldorf, Münster und Arnsberg). Verbunden mit Änderungen des Gesetzes über den Verband änderte sich auch sein Name: 1979 wurde der SVR in Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) umbenannt, seit 2004 heißt der Verband Regionalverband Ruhr (RVR). Das Jubiläumsjahr 2020 war gleichzeitig das Jahr, in dem zum ersten Mal das Ruhrparlament von den Bürgern der Metropole Ruhr direkt gewählt wurde.
Rund 480 Mitarbeiter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) planen und entwickeln die Region, managen Infrastrukturprojekten wie Route Industriekultur und Emscher Landschaftspark, das regionale Radwegenetz sowie Wald- und Grünflächen.
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