- Brennstoffpreise für Erdgas, Heizöl und Fernwärme 2024 knapp doppelt so hoch wie vor der Energiekrise (2021)
- Mehrkosten von bis zu 375 Euro für 70-m2-Wohnung mit Fernwärme in 2024 gegenüber 2021 in NRW
- Bei Wohnungen mit Öl bis zu 280 Euro, mit Gas bis zu 211 Euro mehr
- Repräsentative YouGov-Umfrage von Mitte Januar 2025 zeigt: Fast die Hälfte der Mieter in Nordrhein Westfalen weiß nicht, welche Heizkosten auf sie zukommen
- 82 Prozent der Mieter erhalten keine monatliche Verbrauchsübersicht, 73 Prozent kennen ihren Anspruch darauf nicht
- ista-CEO Hagen Lessing ruft zu deutlich mehr Transparenz beim Heizverbrauch auf: „Aktuelle Verbrauchsinformationen sind wichtiger Teil des Verbraucherschutzes“
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„Es gab und gibt immer wieder Berichte über eine vermeintliche Entspannung an den Energiemärkten. Das könnte manche Mieterin und manchen Mieter in falscher Sicherheit wiegen. Deshalb halten wir bei ista es für wichtig, mit unseren Daten möglichst große Transparenz zu schaffen. Auch darüber, dass sich die allermeisten Mieter für 2024 auf erhebliche Mehrkosten im Vergleich zum letzten Vorkrisenjahr 2021 einstellen müssen,“ sagte ista-CEO Hagen Lessing zur Veröffentlichung der aktuellen Kostenvergleiche.
Haushalte in Nordrhein-Westfalen heizen im Blindflug
Die Ergebnisse einer repräsentativen YouGov-Umfrage von Mitte Januar 2025 im Auftrag von ista zeigen, wie groß die aktuelle Unsicherheit der Mieter in NRW über ihre zu erwartende Kostenbelastung ist: Fast die Hälfte gibt an, nicht zu wissen, welche Heizkosten tatsächlich auf sie zukommen. „Verbraucher müssen zeitnah wissen, wie ihr Heizverhalten die Kosten beeinflusst. Nur wenn sie wissen, wie viel sie laufend verbrauchen, können sie bei Bedarf noch während der Heizperiode Anpassungen vornehmen und so Einfluss auf ihre Kosten nehmen. Die große Unsicherheit der Mehrheit der Mieter muss dringend beseitigt werden. Dafür gibt es schnell umsetzbare Lösungen“, betonte Lessing.
Wie schon bei vorherigen Umfragen weisen noch immer 82 Prozent der Befragten in ganz Nordrhein-Westfalen darauf hin, dass sie keine monatliche Verbrauchsübersicht für Heizung und Warmwasser erhalten. 73 Prozent wissen noch nicht einmal, dass sie darauf einen grundsätzlichen Rechtsanspruch hätten. Jedenfalls dann, wenn ihr Wohnhaus über digitale, fernauslesbare Messtechnik verfügt. Diese Voraussetzung ist für Mieter in von ista betreuten Wohnungen in 78 Prozent der Haushalte in Nordrhein-Westfalen erfüllt. 48 Prozent der Befragten in Nordrhein-Westfalen sind überzeugt, dass eine monatliche Übersicht ihnen helfen würde, sparsamer zu heizen „Die technischen Voraussetzungen sind meist schon vorhanden oder werden in Kürze erfüllt. Deshalb wird es dringend Zeit, das technisch und rechtlich Mögliche jetzt auch konsequent umzusetzen und mit aktuellen Verbrauchsinformationen einen aktiven Beitrag zum Verbraucherschutz zu leisten“, so Lessing.
Kostensteigerungen bei allen Energieträgern seit 2021 für NRW
Auf Basis realer Heizkostenabrechnungen hat ista die Entwicklung der Heizkosten seit 2021, dem letzten Jahr vor der Energiekrise, für ganz Deutschland analysiert. Für die Abrechnung 2024, die den Mietern in diesem Jahr zugeht, wurden Daten des Statistischen Bundesamts zu Brennstoffpreisen herangezogen und gleiche Verbräuche wie im Vorjahr zugrunde gelegt. Im Ergebnis sind die Heizkosten bei allen Energieträgern – Erdgas, Fernwärme und Heizöl – deutlich gestiegen. Für eine typische 70-m²-Wohnung ergeben sich folgende Kostenberechnungen, inklusive Warmwasser:
Zwischen 2021 und 2024 stiegen die durchschnittlichen Heizkosten bei Erdgas um 34 Prozent – von etwa 621 Euro auf 832 Euro pro Jahr für eine typische 70-m²-Wohnung. Dies ist vor allem auf den um 63 Prozent gestiegenen Energiepreis zurückzuführen (von 6,3 Cent/kWh auf 10,3 Cent/kWh).
Auch bei Fernwärme stiegen die Heizkosten zwischen 2021 und 2024 erheblich – um 47 Prozent, von etwa 789 Euro auf 1.165 Euro pro Jahr. Der Hauptgrund ist der massive Anstieg des Energiepreises um 78 Prozent (von 9,4 Cent/kWh auf 16,8 Cent/kWh).
Die Heizölkosten stiegen in diesem Zeitraum um 44 Prozent, von etwa 632 Euro auf 912 Euro pro Jahr. Dies ist auf einen um 70 Prozent gestiegenen Energiepreis zurückzuführen (von 6 Cent/kWh auf 10,2 Cent/kWh).
„Die drastischen Kostensteigerungen bei allen Energieträgern zeigen, wie wichtig es ist, dass Verbraucher ihren Heizverbrauch so aktuell wie möglich nachvollziehen können“, so Lessing. Die Umfrage unterstreicht dies deutlich: Fast die Hälfte (46 Prozent) der Mieter in NRW würde weniger heizen, wenn sie aktuelle Informationen über ihren Verbrauch hätten. Lessing: „Die beste Lösung sind tagesaktuelle Verbrauchsinformationen – ebenso leicht zugänglich wie der Kontostand in einer Banking-App. Technisch können wir dies umsetzen. Es fehlen aber noch die rechtlichen Voraussetzungen. Hier ist jetzt der Gesetzgeber gefordert.“
Aktuelle Daten aus dem Heiz-O-Meter: Nordrhein-Westfalen heizt nicht sparsamer als in der letzten Heizsaison
Mit dem 2023 eingeführten ista Heiz-O-Meter (https://heiz-o-meter.de/) hat das Unternehmen ein einzigartiges und leicht verständliches Instrument für mehr Datentransparenz zu Themen rund ums Heizen geschaffen. „Unsere ista-Heiz-O-Meter Daten zeigen klar, wie sich Verbrauch und Kosten entwickeln. Sie helfen Mietern, ihre Heizkosten besser einzuordnen und bewusster zu handeln“, erklärte Lessing.
Die aktuellen Ergebnisse des ista Heiz-O-Meters zeigen, dass Nordrhein-Westfalen in der aktuellen Heizsaison (September 2024 bis Januar 2025), genauso viel und nicht sparsamer heizt als in der vergangenen Saison. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern liegt NRW damit auf dem 8. Platz. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Städten in Deutschlands einwohnerreichstem Land: Im Heizranking der 20 größten Städte Deutschlands liegt Bochum derzeit auf dem Spitzenplatz mit einem 4 Prozent sparsameren Heizverhalten. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hingegen belegt aktuell den 19. und damit vorletzten Rang – hier heizten die Mieter um 4 Prozent weniger sparsam.
„Sparsam heizen lohnt sich immer: Bereits 1 Grad weniger Heizen kann Einsparungen von 6 Prozent bringen. Mit einem steigenden CO₂-Preis werden diese Einsparungen in Zukunft noch gewichtiger. Das Jahr hat gerade erst angefangen, die Hälfte der Heizsaison liegt noch vor uns – Verbraucher können also noch einen spürbaren Unterschied bewirken,“ erklärt Hagen Lessing, CEO von ista.
Über ista
Wir geben Häusern eine Zukunft. Das tun wir mit Produkten und Dienstleistungen, die dabei helfen, den CO2-Ausstoß von Gebäuden zu reduzieren. Dazu managen wir Daten und Prozesse, durch die Immobilien klimafreundlicher, sicherer und komfortabler werden. Die Basis für unsere Produkte und Services ist digital. Dabei sorgen wir dafür, dass wir den Wechsel zu unseren nachhaltigen Technologien für alle einfach machen. So ermöglichen wir jedem Menschen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Wir haben weltweit bereits über 45 Millionen funkende Geräte im Einsatz und entwickeln Lösungen für energieeffiziente und zukunftssichere Gebäude. Wir beschäftigen über 6.300 Menschen in 20 Ländern und unsere Produkte und Services werden weltweit in über 14 Millionen Wohnungen und Gewerbeimmobilien eingesetzt – bei mehr als 460.000 Kunden. 2024 erwirtschaftete die erweiterte ista Gruppe einen Umsatz von 1.220 Millionen Euro. Mehr Informationen unter www.ista.com/de.
ista SE
Foto: Petra Grünendahl
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